Diese Woche hat der Adligenswiler Gemeinderat die Ortsplanungsrevision öffentlich aufgelegt und die Bevölkerung an einer Veranstaltung darüber informiert. Der «rontaler» befragte dazu Finanz- und Bauvorsteher Markus Sigrist.
Weshalb hat Adligenswil dieses Projekt in Angriff genommen?
Es ist so, dass das Bau- und Zonenreglement sowie der Zonenplan etwa alle 15 Jahre überprüft werden müssen. Unser Zonenplan stammt aus dem Jahr 1996, und uns stehen keine zusammenhängenden Bauzonen mehr zur Verfügung, lediglich vereinzelte Parzellen. Wenn wir Wachstum wollen, sind wir auf Einzonungen angewiesen. Deshalb haben wir diese Ortsplanungsrevision vorgenommen.
Was sind die grössten Veränderungen, die daraus resultieren?
Wir wollen Wohnzonen mit Konzept. Aufgrund von Studien und der kantonalen Forderung nach Verdichtung haben wir die Gebiete ausgeschieden, die wir neu einzonen wollen. Namentlich sind dies Äbnet, Obmatt, Chluse, Altmatt/Blatten/Chriesibüel. Weil diese Bereiche eine respektable Grösse haben und sich an gut einsehbaren Lagen befinden, haben wir ortsbauliche Konzepte erarbeiten lassen, wie es schon im Räumlichen Entwicklungskonzept vorgesehen war.
Wie ist die Orientierungsversammlung vom Montag verlaufen?
Gut. Es wurden viele Fragen gestellt, die wir so weit als möglich beantwortet haben. Die Adligenswilerinnen und Adligenswiler haben es positiv aufgenommen, dass wir sie zu einer Veranstaltung eingeladen haben, an der sie sich eingehend informieren konnten.
Was hat Sie am meisten überrascht?
Dass so viele Leute gekommen sind, insbesondere nachdem wir den Termin so kurzfristig bekanntgegeben haben, hat mich sehr positiv überrascht. Erfreulich waren auch das grosse Interesse und die gute Gesprächskultur.
Was hat am meisten zu reden gegeben?
Die Gebiete, die eingezont werden sollen, haben erneut zu wenig Diskussionen geführt. Schon bei der Mitwirkung hatten sie breite Zustimmung erhalten. Man hat mehr über den Standort von Christbaumkulturen diskutiert und über Grünzonen.
Wie wird die Bevölkerung einbezogen?
Das hat schon beim Siedlungsleitbild angefangen. 2010 gab es eine grosse Mitwirkung, bei der wir eine breite Unterstützung festgestellt haben. Die Stossrichtung wurde als richtig bewertet, und auch die Verkehrsmassnahmen wurden grossmehrheitlich gutgeheissen. Am 23. März 2011 hat der Gemeinderat das Siedlungsleitbild verbschiedet. Das war die Grundlage für die Zonenplanrevision. In einer öffentlichen Auflage im Mai/Juni 2012 konnte sich die Bevölkerung erneut äussern. Daraus ist der Mitwirkungsbericht entstanden. Es ergaben sich kleinere Korrekturen, auch weil der Kanton mehr Verdichtung gefordert hat. Zudem haben wir weniger Gebiete eingezont als ursprünglich vorgesehen.
Wie geht es jetzt weiter?
Im Moment läuft die öffentliche Auflage bis 14. Mai 2013. Jedermann hat das Recht, Einsprache zu machen. Wir versuchen natürlich, diese gütlich zu regeln. Sollte das nicht gelingen, kann das Stimmvolk entscheiden.
Unser Ziel ist es, das Projekt dieses Jahr abzuschliessen. Generelles Hauptziel der Revision ist es, die Weiterentwicklung der Gemeinde zu ermöglichen, das Wachstum jedoch kontrolliert zu handhaben. Deshalb haben wir im Erschliessungsrichtplan zeitliche Realisierungsetappen festgelegt. Wir wollen eine qualitative Entwicklung sicherstellen und dafür aktualisierte, zeitgemässe Planungsinstrumente schaffen.