Windkraft ist eine ideale Ergänzung zur Solarenergie

Die CKW prüft weitere Windparkprojekte, zum Beispiel auf der Aeberdingerhöchi, dem Hügelzug zwischen Reiden und Pfaffnau. Bild zVg.

Anfang Oktober konnte das CKW-Windrad auf der Anhöhe Lutersarni seinen zehnten Geburtstag feiern. Die Analyse der Zehnjahresdaten liefert erstaunliche Erkenntnisse: Windkraft produziert nicht nur zwei Drittel des Stroms im Winter, sondern auch 60 Prozent zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang. Damit ist sie die perfekte Ergänzung zu Solarenergie.

pd/Red. Kanton. Unermüdlich drehen die Rotoren des Windrades Lutersarni seit Oktober 2013 ab einer leichten Brise von nur gerade 10 Kilometer pro Stunde. In den zehn Produktionsjahren hat das Windrad auf der Anhöhe Lutersarni knapp 29 GWh Strom produziert. Das ist 20 Prozent mehr, als die bei der Projektierung vorgenommenen Windmessungen erwarten liessen. Die Produktion lag jeweils zwischen 2,5 und 3,5 GWh pro Jahr.

Wichtiger Wind-Winterstrom

In den nächsten Jahren droht der Schweiz ohne starken Zubau von erneuerbaren Energiequellen eine massive Winterstromlücke. Windenergie kann insbesondere im windstarken Winterhalbjahr «geerntet» werden – genau dann, wenn in den Bächen wenig Wasser fliesst und die Sonne weniger lange scheint. Das beweisen die Pro­duktionszahlen des Lutersarni-Windrades eindrücklich: 67 Prozent des Stroms wurde im Winterhalbjahr produziert. Die Analyse der Zehnjahresdaten liefert eine weitere interessante Erkenntnis: 60 Prozent des Winterstroms hat das Windrad zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang produziert. Windenergie ergänzt sich deshalb sehr gut mit Solaranlagen, die tagsüber und je nach Lage mehrheitlich im Sommerhalb­­jahr Strom liefern. «Die Produktionszahlen von unserem Windkraftwerk verdeutlichen das grosse Potenzial der Windkraft – auch im Schweizer Mittelland», sagt Martin Schwab, CEO von CKW und ergänzt: «Um in Zukunft eine sichere und bezahlbare Stromversorgung gewährleisten zu können, benötigen wir einen massiven Ausbau aller Technologien. Nebst Windkraft zum Beispiel auch Solar, Wasserkraft und Geothermie».

Ein zusätzlicher Grund für den Bau weiterer Windkraftanlagen in der Schweiz: die Technologie hat sich in den letzten zehn Jahren enorm weiterentwickelt und ist noch effizienter geworden. Lutersarni versorgt mit rund 2,9 GWh Strom pro Jahr etwa 640 Vierpersonenhaushalte mit Energie – moderne Windräder würden in einem Jahr Strom für etwa 1’700 Vierpersonenhaushalte liefern. Mit einem stärkeren Ausbau der Wind­energie könnte mehr wertvoller Winterstrom produziert und sich abzeichnende Strommangellagen entschärft werden. Wegen der viel zu langen Bewilligungsverfahren in der Schweiz ist das Windrad Lutersarni immer noch das einzige im CKW-Portfolio. Das soll sich jedoch in den nächsten Jahren ändern. Aktuell verfolgt CKW als Tochtergesellschaft der Axpo weitere Windpark­projekte.