Über 100 Personen interessierten sich für den Einwohnerrat

Am 30. August waren die Äbikerinnen und Äbiker zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung in die Aula Wydenhof eingeladen. Gut 100 interessierte Personen nahmen am Anlass teil.

Ebikon. Am 28. April des kommenden Jahres finden die Gemeindewahlen im Kanton Luzern statt. An diesem Datum werden in Ebikon erstmals die zukünftigen Einwohnerrätinnen und Einwohnerräte gewählt. Acht Monate vor diesem Termin und ein Jahr vor dem Start des neuen Parlaments informierte die Gemeinde über die Eckwerte, die eine 12-köpfige Spezialkommission, in der die sechs Ortsparteien vertreten waren, erarbeitet hat. Der damit verbundene Schritt weg vom Geschäftsführermodell hin zur Verwaltungsorganisation mit Einwohnerrat bezeichnet Gemeindepräsident Daniel Gasser als historischen Meilenstein. «Entsprechend haben wir uns erhofft, dass ein breites Interesse an dieser Veranstaltung besteht.» Mit dem Publikumsaufmarsch war er denn auch sehr zufrieden. «Mit über hundert Besucherinnen und Besuchern wurden unsere Erwartungen absolut erfüllt. Besonders gefreut hat uns, dass auch Jüngere vertreten waren und auch Äbikerinnen und Äbiker, die in der Vergangenheit nicht oder nur wenig politisch in Erscheinung getreten sind. Offensichtlich besteht ein breites Interesse am Einwohnerrat und an der damit einhergehenden Möglichkeit, politisch Einfluss auf die Gemeinde zu nehmen.»

Geschäfte, für die bisher gemäss Gemeindeordnung die Stimmberechtigten zuständig waren, übernimmt mit dem Beginn der nächsten Legislatur der Einwohnerrat. Die Bevölkerung wählt weiterhin die Mitglieder des Gemeinde- und des Einwohnerrats. Sie kann durch Initiativen, Referenden, Volksmotionen, das Bevölkerungsantragsrecht oder Petitionen weiterhin politisch Einfluss nehmenyy.

Wie sieht nun aber die Arbeit der künftigen Einwohnerrätinnen und –räte aus? Darüber informierte Gemeindepräsident Daniel Gasser die Anwesenden ausführlich. Nun liegt es an den Parteien, in ihren Reihen nach Mitgliedern zu suchen, die willig sind, für den 30-köpfigen Einwohnerrat zu kandidieren. Wie Gasser ausführte, rechnet Ebikon pro Jahr mit sechs bis acht Sessionen à ca. fünf Stunden. Weit aufwändiger als die eigentlichen Parlamentssitzungen werden jedoch die Vorbereitungen, d.h. das Aktenstudium, die Fraktionssitzungen etc., sein, die in der Präsentation mit zusätzlich rund zehn Stunden veranschlagt waren. Wer Mitglied einer Kommission wird oder das Präsidium einer der vier bis fünf Fraktionen übernimmt, wird zeitlich noch etwas mehr investieren müssen. Entschädigt werden die Ratsmitglieder mit einer Pauschalen von 500 Franken pro Jahr plus 50 Franken Sitzungsgeld pro Stunde. Konkretes berichtete im Anschluss an die Ausführungen der Gemeinde Christian Blunschi, der seit 18 Jahren im Emmer Einwohnerrat sitzt und dabei verschiedenen Kommissionen angehörte.

Tagen wird das Äbiker Parlament dort, wo auch die Informationsveranstaltung durchgeführt wurde: in der Aula Wydenhof, die bis dann noch technisch aufgerüstet wird. Bis zu den Wahlen sind keine weiteren Veranstaltungen geplant. Wer sich dennoch vertieft mit der Thematik auseinandersetzen möchte, findet die Präsentation der Veranstaltung auf der Webseite der Gemeinde Ebikon (https://www.ebikon.ch/news/unterlagen-zum-einwohnerrat-jetzt-online). «Selbstverständlich dürfen sich Äbikerinnen und Äbiker mit offenen Fragen auch direkt bei uns melden», bietet Daniel Gasser an. Und damit ab September in einem Jahr von Anfang an alles glatt läuft, gibt es für die Gewählten im Verlauf des Spätsommers 2024 Weiterbildungen und eine Übungs-Session.

Sonja Hablützel