Siedlungsabfälle stabil, mehr biogene Abfälle verwertet

Im Jahr 2021 nahmen die Separatabfälle im Vorjahresvergleich etwas zu, die Gesamtmenge der Siedlungsabfälle (176’000 Tonnen) veränderte sich aber kaum. Erneut wurden mehr biogene Abfälle verwertet, wobei mit 110’000 Tonnen eine bisherige Höchstmarke erreicht wurde. 

Im Jahr 2021 kamen in den 80 Luzerner Gemeinden rund 176’000 Tonnen Siedlungsabfälle (Hauskehricht und Separatabfälle) zusammen. Das sind rund 2’000 Tonnen mehr als im Vorjahr. Während die Menge des Hauskehrichts sich kaum veränderte, nahmen die meisten Separatabfälle im Vorjahresvergleich zu. Aktuell liegt die Recyclingquote bei den Siedlungsabfällen im Kanton Luzern bei 51,7 Prozent, was etwa dem schweizerischen Durchschnitt entspricht. Pro Person erzeugten die Luzernerinnen und Luzerner im vergangenen Jahr 424 Kilogramm Siedlungsabfall, davon 205 Kilogramm Hauskehricht (inkl. Sperrgut) und 219 Kilogramm separat gesammelte Abfälle.

Erneut mehr biogene Abfälle verwertet

Im Kanton Luzern wurden 2021 wiederum mehr biogene Abfälle verwertet als im Vorjahr. Die Gesamtmenge lag bei knapp 110’000 Tonnen pro Jahr und war damit so hoch wie noch nie. Die Verarbeitungsmenge von Abfallbiomasse erhöhte sich bei fast allen Anlagetypen. Die «landwirtschaftliche Co-Vergärung» nahm um 9 Prozent zu, die «Platzkompostierung» verarbeitete 12 Prozent mehr Biomasse, die «Industrielle Vergärung und Kompostierung» rund 10 Prozent. Nur die «Feldrandkompostierung» verarbeitete 4 Prozent weniger Biomasse als im Vorjahr. Der Anteil an ausserkantonalem Material nahm insgesamt weiter zu und betrug 45 Prozent.

Rückgang bei den Sonderabfällen

Im Jahr 2020 fielen im Kanton Luzern rund 79’500 Tonnen Sonderabfälle an, rund 7’500 Tonnen weniger als 2019 und 10’000 Tonnen weniger als im Schnitt der letzten fünf Jahre. Der grösste absolute Rückgang zeigt sich bei den «mineralischen Sonderabfällen», nämlich um 3’800 Tonnen auf rund 19’400 Tonnen.

Tiefes Niveau bei Recyclingbaustoffen

Die Menge eingesetzter Recyclingbaustoffe bleibt auf tiefem Niveau. Im Jahr 2021 wurden im Kanton Luzern rund 392’000 Kubikmeter lose Recyclingbaustoffe aus Bauschutt aufbereitet und als Baumaterialien wiedereingesetzt. Die Gesamtmenge lag damit leicht über dem Vorjahresniveau (2020: 384’000 m3 ).

Druck auf Luzerner Deponien bleibt bestehen

Die im Kanton Luzern abgelagerte Menge an unverschmutztem, überschüssigem Aushub- und Ausbruchmaterial stieg 2021 um 168’800 auf rund 1’182’300 Festkubikmeter. Der Anteil aus anderen Kantonen lag mit 17 Prozent in der Grössenordnung des Vorjahrs. Auch das Material, das 2021 auf die Luzerner Deponien des Typs B gelangte, nahm zu. Mit 247’610 Festkubikmeter lag die Menge über dem Schnitt der letzten zehn Jahre.

Die neue Ausgabe von LUSTAT Aktuell enthält ausführliche Informationen zum Thema Abfall und Entsorgung im Kanton Luzern. Neben einem Artikel zur Entwicklung des Siedlungsabfalls werden die Themen Biomasse und Biogas, Sonderabfälle, Bauabfälle und Baustoffe sowie Deponien und Rohstoffabbau behandelt. Das Heft entstand in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Abfallbewirtschaftung der Dienststelle Umwelt und Energie (uwe). pd