Leserbriefe 2017-49/50

Zum Knorz mit dem Bushub und der Trolleybuslinie 1 in Ebikon

Jetzt ist es offiziell: Es gibt pro Stunde 68 Busfahrten zum und vom Bahnhof Ebikon – gute 1000 pro Tag – und das über die bereits am Limit funktionierende Hofmattkreuzung. Aber nicht verteilt auf gut eine Fahrt pro Minute, sondern konzentriert auf zweimal 15 Minuten pro Stunde vor und nach dem Halt der S-Bahn.

Gleichzeitig suchen auch die Velo- und Autofahrer ihren Weg zum oder vom Bahnhof. Das dürfte für alle Verkehrsteilnehmer, auch für die Fussgänger, recht ungemütlich werden. Das Vorhaben ist sicher gut gemeint, aber nicht zu Ende gedacht. Wer fährt schon in einen Flaschenhals mit chronischer Verstopfung? Kopfschütteln und Zorn sind angesagt, und damit steigt auch die Unfallgefahr. Und wenns brennt und die Feuerwehr auf demselben Weg ihr Durchkommen suchen muss? Die Nachfrage hat ergeben, dass dieses Problem bis jetzt nicht diskutiert worden ist.

Wenn der Kehr der Linie 1 zum Hub denn tatsächlich sein müsste!

Doch die 32 Fahrten der langen R-Busse zum Hub sind überflüssig: Die Hälfte hat gar keinen Anschluss an die S-Bahn. Und die andere Hälfte? Wer wechselt schon von der S-Bahn in Ebikon auf den Bus, um zur Mall zu gelangen? Und dasselbe umgekehrt. Und wer vom Schlossberg oder Schmiedhof auf die S-Bahn nach Zug will und den Fussweg über den Gemeindehausplatz für zu beschwerlich findet, kann mit der neuen Linie 18 direkt zum Bahnhof fahren. Dasselbe gilt für Reisende ab Schindler: Für sie fährt auch künftig die Linie 23 zum Hub. Das heisst, es gibt kein echtes Bedürfnis, dass die Linie 1 zum Bahnhof fährt. Es ist für die Passagiere und für den gesamten Verkehrsablauf eindeutig besser, wenn die langen Trolleybusse auf der Zentralstrasse bleiben und schnell und schnurgerade direkt zur Mall und zurück fahren. Damit kann Zeit und sogar Geld gespart werden. Dass das Flaggschiff der VBL von Kriens zur Mall in Ebikon via Bushub fahren muss, ist Theorie, ein Glaubenssatz der Verkehrsplaner. Aber in diesem Fall ist der Kehr überflüssig und bloss ein Verkehrshindernis! Und dass RegioExpresszüge in Ebikon halten, ist Zukunftsmusik und hängt vom Bau des Zimmerbergtunnels zwischen Baar und Thalwil ab. Doch das ist ein Vorhaben der nächsten Generation…

Das Projekt für die Linie 1 liegt jetzt beim Kantonsrat

Zum Beschluss im Januar 2018. Werden sich die Damen und Herren Kantonsräte sang- und klanglos darauf einlassen? Oder werden sie verlangen, dass auf den überflüssigen Kehr zum Bushub verzichtet wird? In Ebikon findet sich niemand, der diesen Kehr gutheisst, alle schütteln den Kopf. Doch Politiker und Behördenmitglieder sagen, sie kämen gegen die Planer im Kanton und Verkehrsverbund nicht an, versprechen aber, dass sie Änderungen verlangen werden, sobald sich in der Praxis die negativen Auswirkungen zeigen. Schön, aber bis dann muss wohl viel Ärger geschluckt werden – um nicht von Schlimmerem zu sprechen, und es sind bereits unnötige Investitionen getätigt worden, wo doch alle von knappen Finanzen reden.

Ein echtes Problem gibt es allerdings für die Linie 22

Die ab 2019, wie Linie 23, nur noch bis zum Bushub fahren und dort wenden soll. Wer von Bueri/Perlen mit dem Bus ins Zentrum von Ebikon oder nach Luzern will, müsste ab Herbst 2019 vom/zum Bushub zu Fuss gehen oder für eine bis zwei Stationen umsteigen – vor allem mit Taschen, Kinderwagen etc. sicher kein Schleck! Eigentlich erstaunlich, dass sich von Bueri/Perlen offenbar noch niemand zur Wehr gesetzt hat. Aber es gäbe auch da eine Lösung: Die Linie 22 fährt auf der Zentralstrasse weiter, mit Halt bei der Hofmatt zum Umstieg auf die S-Bahn oder die Linie 1, bis Ladengasse und Löwen und weiter über die Schachenweidstrasse bis zum Kreisel Falken und zurück zum Bushub. Bei den Haltestellen Ladengasse oder Hofmatt können Passagiere nach Bueri/Perlen und beim Hub die Benützer der S-Bahn zusteigen. Das ist zeitlich möglich und schliesst zugleich ein neues Wohngebiet an den ÖV an.

Schliesslich könnte auch die Linie 26 – ohne Mehraufwand – attraktiver gestaltet werden: Bei dieser ist ja die lange Wartezeit von mehr als 10 Minuten beim Bahnhof ein Stein des Anstosses für alle, die vom Ottigenbühl kommend ins Dorf und wieder zurück wollen. Sie können wählen zwischen Warten, zu Fuss gehen oder für zwei bis drei Stationen umsteigen. Das ist wenig attraktiv, und deshalb wird die Linie auch entsprechend schlecht genutzt. Das heisst, man nimmt das Auto.

Einfache Lösung für Linie 26

Die einfache Lösung liegt darin, dass die beiden Äste der Linie 26 getrennt werden: Der Bus vom Ottigenbühl fährt, mit Halt bei der Hofmatt, direkt über die Schulhausstrasse zur Ladengasse und dann zurück zum Bahnhof und ohne lange Pause wieder zurück ins Ottigenbühl. Das liegt zeitlich drin und passt in den Fahrplan der S-Bahn: Passagiere können ab Hofmatt mit kurzem Fussweg, oder auf dem Rückweg beim Bushub umsteigen.

Der Bus nach Adligenswil fährt wie heute ab Bahnhof, aber direkt via Zentralstrasse zur Schlösslistrasse und weiter nach Oberlöchli und Adligenswil bis Brüelstrasse und zurück zum Bahnhof Ebikon. Dort gibt es für die Chauffeure eine Pause und allenfalls Linientausch. Die vereinzelten Passagiere, die vom Oberschachen oder Adligenswil ins Höfli oder Ottigenbühl wollen, können beim Bushub umsteigen. So liesse sich die Linie 26 attraktiver gestalten und damit bestimmt auch rentabler machen!

Franz Moos, Ebikon