Leserbriefe

Trifft die Falschen!

Gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht. Dass trifft auch auf die Gewerkschafts-Initiative zur Einführung von staatlichen Mindestlöhnen zu. Das Ziel verfehlen die Initianten total. Die Initiative erreicht das exakte Gegenteil dessen, was sie will. Auf der Strecke bleiben die schwächsten und am wenigsten qualifizierten Angestellten. Es sind ihre Jobs die als erste wegrationalisiert werden oder deren Jobs ins nahe Ausland verlegt werden. Der Schweizer Werkplatz wird durch die Mindestlohn-Initiative schlicht zu teuer, wenn die Lohnkosten in der Schweiz ein Mehrfaches ausmachen. Das ist ein Bumerang. Darum sage ich Nein zu starren Mindestlöhnen!

Andreas Heer, Kantonsrat, Meggen

Sind Gemeindeversammlungen noch zeitgemäss und sinnvoll?

In der «info-Adligenswil»-Ausgabe vom 21. Februar schreibt die Gemeindepräsidentin über Ihre Gedanken zu diesem Thema. Endlich wird das Thema öffentlich aufgegriffen, denn als «Durchschnittsbürger» nerven mich diese Gemeindesversammlungen seit Jahren. Immer an einem Dienstag, dann wenn ich und viele andere ihren Hobbies nachgehen, finden diese langweiligen Marathon-Sitzungen statt. Zur Info (ungefähre Angaben): Die Gemeinde Adligenswil besteht aus ca. 5500 Einwohnern, davon sind schätzungsweise 3700 stimmberechtigt. An einer normalen Gemeindeversammlung nehmen ca. 100 bis 120 Bürger teil, was ca. 3 Prozent der Stimmberechtigten entspricht (!). Bei Versammlungen mit «Fleisch am Knochen» kann mit 350 bis 380 Stimmberechtigten gerechnet werden – also lediglich ca. 10 Prozent! Zu erwähnen ist, dass solche Versammlungen länger dauern und z.T. bis in die frühen Mittwochmorgen-Stunden gehen können. Grund dafür ist unter anderem, dass sich bei solchen Veranstaltungen nicht nur jeder Parteipräsident zu Wort melden muss, um die Präsenz und Popularität seiner Partei zu markieren – obwohl einige Partien vielfach der gleichen Meinung sind. Sondern auch Mitbürger, die zu recht gewisse Anliegen, die der Gemeinderat übersah oder vergessen hat, Publik machen wollen.

Man könnte salopp jedem, der nicht an der Versammlung teilnimmt, mangelndes Interesse am Gemeinwohl der Kommune unterstellen. Ein grosser Teil von uns Adliger-Bürger sind berufstätig und setzen sich voll und ganz für den Beruf und Arbeitgeber ein. Wir kommen abends z.T. spät nach einem vielleicht stressigen Tag nach Hause und stehen am nächsten Tag wieder früh voll konzentriert « im Stollen». Die wenigen Stunden Ruhezeit will man nicht mit Geplapper vollstopfen. Auch nicht, wenn es nur zwei bis drei Mal im Jahr ist. Was ist mit den pflichtbewussten Bürgern, die unter der Woche auswärts tätig sind (z.B. Studenten, Militärdienstleistende und sonstige auswärtige Wochenaufenthalter), oder die die Schicht arbeiten? Wieso dürfen ältere oder betagte und gebrechliche Mitbürger unter uns, die nachts lieber nicht aus dem Haus gehen möchten, am politischen Geschehen der Gemeinde nicht teilnehmen? Man stelle sich das nächtliche Treiben vor, wenn alle pflichtbewussten Adligenswiler Väter und Mütter von Kleinkindfamilien für diesen Anlass einen Babysitter organisieren müssten – Halloween wäre ein Pappenstiel dagegen!

Zu erwähnen ist auch, dass ein Bürger sich nicht durch einen anderen Bürger vertreten lassen darf – böse Zungen behaupten, man müsse sehen, wer  Ja und wer Nein stimmt. Es ist mir bekannt, dass gewisse Gewerbler bei solchen Show-Veranstaltungen nicht mehr erscheinen, da sie wegen «Handerhebung im falschem Moment» Kunden verloren haben.

Gerne würde ich die Meinungen von anderen Mitbürgern in dieser Zeitung erfahren, denn dies ist neben den elektronischen Chatrooms nach wie vor die beste Möglichkeit, Gedanken offen, überlegt – jedoch mit etwas Mut – mit anderen Mitbürgern auszutauschen und sich dann über ein Ja oder Nein beim Urnengang zu entscheiden.

Und zuletzt noch dies: Was ist demokratischer und volksnaher: Wenn an einem Dienstag 3 Prozent (oder 10 Prozent) der Stimmberechtigten abstimmen oder wenn 30 bis 50 Prozent (vielleicht mit der Zeit noch mehr) ein Ja oder Nein an der Urne einlegen?

Francis Pockay, Adligenswil

Dörflifasnacht Dierikon findet im Rontaler nicht statt

Königliches Wetter und eine tolle Stimmung an der Dieriker Dörflifasnacht. Würdige Präsenz in den anderen Rontaler und Luzerner Medien. Doch der Rontaler berichtete leider nicht über diesen grandiosen Fasnachtsanlass in seiner
letzten Printausgabe. Die Guuggenmusig Schlitzäugler organisiert diesen Umzug seit vielen Jahren. Sehr zur Freude der Teilnehmer und Besucher die diesen Effort durch den grossen Aufmarsch auch würdigen. Doch der Rontaler war wohl in den Ferien
oder anderweitig nicht verfügbar. Das ist um so mehr bedauerlich, als sich die neue Redaktion auf die Fahne geschrieben hat, über das Geschehen im Rontal aktuell zu berichten. Für die Agenda, meine Damen und Herren: die nächste Dörflifasnacht in Dierikon ist am Sonntag, 8. Februar 2015.

Max Hess, Dierikon

 

So eine Sch…!

Die Meldung verbreitete sich wie ein Lauffeuer unter den «Hündelern» im Rontal: Mindestens zwei Hunde erkrankten in der Region an mutwillig ausgelegten Giftködern. Wie man dazu kommt, aufs Geratewohl Tiere zu vergiften, ist mir absolut unverständlich. Verständlichhingegen ist der Ärger, den nicht entsorgte Hundehaufen bei der Bevölkerung verursachen. Ich bin seit letztem August stolze Hundebesitzerin. Hundekot wegzuräumen ist Pflicht und Ehrensache – sollte man meinen. Offenbar gibt es nämlich reihenweise Hundehalter, die zu faul und zu wenig rücksichtsvoll sind, die Häufchen ihrer Lieblinge zu entsorgen. So schäme ich mich regelmässig fremd, wenn ich beim Spazierengehen stinkende Vierbeiner-Hinterlassenschaften antreffe. Vielleicht liegt es an meinem Beruf als PR-Beraterin, dass ich es dann nicht lassen kann, im Rahmen einer Hund-und-«Hündeler»-Image-Rettung auch fremde Stinker zu entsorgen. Wenn ich dann aber mitten in Root im Umkreis von drei Metern um einen ordnungsgemäss mit Säckchen bestückten Robidog herum gleich vier Häufchen antreffe, dann ist das nichts anderes als Sch…! Vielleicht gebe ich die Image-Rettungskampagne auf und kaufe meinem Hund ein Halstuch mit der Aufschrift «Nicht vergiften. Mein Frauchen räumt meine Häufchen weg.»

Brigitte Frei, Root

FDP begrüsst den Bundesratsentscheid

Die FDP unterstützt die vom Bundesrat vorgeschlagene Teilharmonisierung der Ladenöffnungszeiten. Sie stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der KMU-Betriebe und stellt eine geeignete Massnahme gegen den Einkaufstourismus dar. Damit schaffen wir gleich lange Spiesse für alle. Bei der Erweiterung der möglichen Öffnungszeiten an Wochentagen auf 20 Uhr und am Samstag auf 19 Uhr handelt es sich in meinen Augen um eine moderate Anpassung, die den Kunden erst noch Vorteile bringt. Zum Beispiel, indem sie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf vereinfacht. Keine Frage: Das Anliegen hat auch im Kanton Luzern wieder seine Berechtigung. Und wenn im Falle einer Volksabstimmung alle abstimmen gehen würden, die heute schon die bestehenden Möglichkeiten längerer Ladenöffnungszeiten nutzen –  sei es nach Feierabend im Bahnhofshopping oder beim Einkaufen in umliegenden Kantonen – käme es mit Sicherheit auch in Luzern zu einem positiven Ergebnis.

Peter Schilliger, Nationalrat und Präsident FDP Kanton Luzern