Leserbriefe KW27/28

Logistikzentrum der Post in Perlen sprengt alle Grenzen

Im Mittelpunkt sollten die Arbeitsplätze stehen, steht da in einem in etwas arroganter Art geschriebener Leserbrief (LZ vom 26.06.2021) von einer Person mit Post Vergangenheit. Vermutlicher wurde dieser Leserbrief in einem vornehmen autofreien ländlichem Wohngebiet geschrieben. Eine doch recht fragwürdige Aussage aus weiter Ferne beachtet. In Perlen stehen bereits ein grosses Verteilzentrum, diverse Transportfirmen, ein Recycling-Center, ein führender Autoimporteur, eine Kehrichtverbrennungsanlage, eine Papierfabrik alle generieren bereits ein riesiges Volumen an Camionfahrten. ALLE diese Lastwagen müssen für sämtliche Verkehrsrichtungen zur Reussbrücke fahren, da via Root ein Camionfahrverbot besteht. Da haben die 1000-1600 zusätzliche Camionfahrten der Post einfach keinen Platz mehr. Eine optimale Lösung gibt es wie von der Post vorgeschlagen nicht! Oder ist die Post bereits so weit, dass alle Pakete via Drohnen transportiert werden und somit keine Camionfahrten mehr anfallen werden? Ich sitze in Perlen im Homeoffice und schaue Morgens und Abends dem überlasteten Verkehr beim Autobahnknoten Reussbrücke in Buchrain zu und frage mich was passiert, wenn wir alle, auch mit der im Stau steckender ÖV, wieder ins Büro gehen. Die Vision von der Ansiedlung eines «wertschöpfungsstarken Unternehmens mit Hauptsitzstruktur» darf nicht aufgeben werden, aber zuerst musst der tägliche Verkehrsstau beim Autobahnzubringer gelöst werden. Denn vorher geht nichts, ausser man verleget das Büro ins Auto und arbeiten während man im Stau steht, Zeit hat man genug dazu. Übrigens solche Logistik- und Verteilbetriebe braucht es, wenn wir mit der ÖV fahrend selber einkaufen gehen und das örtliche Gewerbe unterstützen, viel weniger.

Paolo Fava, Perlen


Statement der politischen Parteien zum Verkauf des Medela-Grundstückes in Buchrain an die Schweizerische Post

Mit grossem Erstaunen haben wir zur Kenntnis nehmen müssen, dass das ehemalige
Medela-Grundstück in Buchrain/Perlen an die Schweizerische Post verkauft wurde. Diese
will darauf ein Paketverteilzentrum mit einem täglichen Verkehrsaufkommen realisieren,
welches alle Grenzen sprengt. Die vom Gemeinderat aufgeführten Gründe, weshalb kein Logistikdienstleister auf diesem Grundstück angesiedelt werden darf, werden von den politischen Vertreterinnen und Vertretern über sämtliche Parteigrenzen hinweg vollumfänglich geteilt. 1’200 zusätzliche Camionfahrten werden den jetzt schon überbelasteten Verkehr beim Autobahnknoten Reussbrücke in Buchrain vollends zum Erliegen bringen. Und dabei sind die An- und Wegfahrten der gut 400 Angestellten noch nicht einmal berücksichtigt. Zudem stellt sich für uns die Frage, ob sich die Post nicht selber ein Ei legt, wenn sie ihren Mitarbeitenden bei dem ohnehin schon hohen Zeitdruck diese Verkehrssituation bei der täglichen An- und Wegfahrt zumutet. Die Steuerertragssituation von Buchrain war, ist und bleibt angespannt. Deshalb ist es aus
Sicht der politischen Parteien notwendig, dass mit der Überbauung des Elsihof-Areals
zusätzliche Steuererträge generiert werden können, vor allem von juristischen Personen, die heute weniger als 10% ausmachen. Auch für das lokale Gewerbe ist es wichtig, dass ein
wertschöpfungsstarkes Unternehmen nach Buchrain kommt, dessen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter in der Region Wohnen, Essen, Einkaufen, ihre Freizeit verbringen und notabene
auch Steuern bezahlen. Die politischen Parteien unterstützen deshalb den Gemeinderat darin, die Standortattraktivität von Buchrain zu erhalten und das Paketverteilzentrum in der
angedachten Form zu verhindern.

CVP Buchrain-Perlen, Walter Graf
FDP Die Liberalen, Armin Niederberger
GLP Buchrain, Ursula Berset
SP Buchrain, Klara Vogel
SVP Buchrain, Karin Hess


Widerstand gegen Paketzentrum

Als direkt betroffener Gärtnereibetrieb und Präsident des Gewerbevereins Buchrain-Perlen weiss ich wovon ich spreche. Eindrücklich bestätigte dies auch unsere Petition an den Kanton «Schluss mit STAUraum Buchrain» aus dem Jahr 2019. Über 3‘000 Unterschriften wurden eingereicht – und wir werden seither einfach nur hingehalten! Wir leiden unter dem Verkehrsaufkommen! Innert weniger Jahre stieg die durchschnittlich tägliche Verkehrsmenge zwischen Buchrain und Root um +40%. Auf der Perlenstrasse beträgt der Lastwagenanteil über 20%, Rekord im Kanton Luzern. Für das einheimische Gewerbe ist dies fatal. Für die Bevölkerung nervenaufreibend. Für das Gemeindeimage schädigend. Und was hat sich seit der Petition verbessert? Null und Nichts! Da die Situation heute schon prekär ist und wir genau schon genug davon haben, verträgt es keinen zusätzlichen Logistikbetrieb in Perlen. Niemand bestreitet, dass die Post ihre Infrastruktur wegen dem wachsenden Paketvolumen ausbauen muss. Es ist aber nicht nachvollziehbar, warum die Post für den Infrastrukturausbau mit entsprechendem Mehrverkehr ausgerechnet einen Standort wählt, der verkehrstechnisch heute schon aus allen Nähten platzt. Der Gemeinderat setzt sich dafür ein, dass sich die Situation nicht weiter zuspitzt. Das ist nicht arrogant, sondern im Sinne der Bevölkerung und des lokalen Gewerbes. Genau das ist die Aufgabe eines Gemeinderats und er hat dabei unsere volle Unterstützung.

Geri Fischer, Präsident Gewerbeverein Buchrain-Perlen


Auferstehung oder Reinkarnation?

„Der Glaube an die Auferstehung der Toten ist laut Umfragen am Verdunsten.“ So hat der Präfekt der Jesuitenkirche Luzern, Hansruedi Kleiber, die momentane Glaubenssituation beschrieben. Das katholische Dogma von der Auferstehung des Fleisches wird zwar von den Theologen neu interpretiert. Gemäss der kirchlichen Lehre besteht die Auferstehung in der Verwandlung des Menschen sofort nach dem irdischen Tod. Evangelische (protestantische) Professoren sprechen sogar von einer Neuschöpfung des Menschen. So oder so, Seelenwanderung und Wiedergeburt (Reinkarnation) sind glaubwürdiger als die kirchliche Lehre von der Auferstehung. Ich selber bin überzeugt, dass es die Reinkarnation gibt. Aber auch einige Theologen wollen die Tatsache der Reinkarnation mit dem christlichen Glauben vereinbaren. Ich will nur zwei nennen: 1. Im Jahre 1987 erschien das Buch von Dr. Robert Ernst (1909 – 1997) mit dem Titel „Theologische Fragen im Lichte mystischer Offenbarungen“. Dieser kath. Theologe kam zum Schluss, „dass die Lehre von der Reinkarnation mit der Lehre Christi bzw. der Kirche nicht nur nicht im Widerspruch steht, sondern harmonisch vereinbar und sogar theologisch im Einklang steht.“ Dieses Buch hat der LIT Verlag im Jahre 2020 neu herausgegeben. 2. Im Jahre 2009 erschien das Buch von Helmut Obst, geb. 1940, Professor em. für Oekumenik und Religionswissenschaft, mit dem Titel „Reinkarnation – Weltgeschichte einer Idee“. Dieser evangelische Theologe hat überzeugend nachgewiesen, dass die wissenschaftlich belegte Tatsache der Reinkarnation mit dem christlichen Glauben vereinbar ist.
 
Josef Lüthold, Root