Leserbriefe KW19/20

Für regionale Lebensmittel, gegen mehr Importe!

Als «Hobby-Gärtnerin» pflanze ich sehr gerne Gemüse und Blumen an. Letztes Jahr hatte ich bei meinem Broccoli einen Raupenbefall. Diese Raupen assen mir den ganzen Broccoli weg, bevor er ausgewachsen war. Ich versuchte die Raupen von Hand zu entfernen, doch sie kamen immer wieder. Ich hatte keine andere Wahl als ein schonendes Pestizid einzusetzen, sonst hätte ich keine «Ernte» gehabt. Durch diese Erfahrung stelle ich mir nun die Frage, was machen die Landwirte, wenn dies ihnen passiert? Sie müssen eine Alternative haben um ihre Ernte zu retten! Ein vollkommenes Verbot würde zu einer Knappheit führen und somit auch zu mehr Importen! Mir ist eine gesunde Lebensweise wichtig, aber ich möchte auch bezahlbare regionale Produkte in den Supermärkten kaufen können und deshalb sage ich zweimal Nein zu den Agrarinitiativen.

Jasmin Ursprung, Kantonsrätin SVP, Udligenswil


Zwei Mal NEIN zu den Agrarinitiativen

Gutes und genüssliches Trinkwasser ist die Lebensader aller Lebewesen und auch der Pflanzen. Gerade für die Bauernfamilien, die Tiere halten, ist sauberes Trinkwasser von eminenter Bedeutung. Wir können für unsere Tiere das Wasser nicht im Laden kaufen, sondern sind auf sauberes Wasser von den eigenen Quellen oder der öffentlichen Versorgungen angewiesen. Es ist deshalb im ureigenen Interesse der Landwirtschaft Nährstoffe und Schutzmittel für Pflanzen sorgfältig und mit bestem Wissen einzusetzen, damit unsere wirtschaftliche Grundlage (Boden, Luft, Wasser) erhalten bleibt. Die Schweizer Landwirte haben enorme Anstrengungen unternommen um dieser Herausforderung gerecht zu werden. Wir haben die Eintragungen beträchtlich gesenkt und dies Dank neuem Wissen, Techniken und Verfahren. Ebenso hat die Forschung dazu die neusten Erkenntnisse geliefert. Mit einer Annahme der extremen Trinkwasser-Initiative wird die produzierende schweizerische Landwirtschaft beseitigt. Die Nahrungsmittelproduktion wird ins Ausland verlagert. Tausende von Arbeitsplätzen innerhalb aber auch in vor- und nachgelagerten Betrieben werden ausradiert. Wollen wir das? NEIN! Stehen wir ein für eine schweizerische Landwirtschaft, die gesunde Nahrungsmittel nachhaltig produziert und Tiere und Pflanzen gerecht und schützend hält. Deshalb 2-mal Nein für eine gesunden schweizerischen Bauernstand.

Richard Brunner, Landwirt Rain, Vorsitzender FDP Fachpool Landwirtschaft


Nein zum CO 2 Gesetz

Am 13. Juni stimmt das Volk über das revidierte CO 2 Gesetz ab. Grob gesagt, der Bevölkerung würde zuerst Geld weggenommen und ein Teil davon zurückverteilt, aber lange nicht alles. Wahrlich ein Bürokratiemonster, das hunderte gut verdienende neue Arbeitsplätze schafft, für Staatsdiener. Bundesrätin Simonetta Sommaruga wiederholt bezüglich Kosten, dass es für eine vierköpfige Familie nur Fr. 100.- Mehrkosten pro Jahr geben dürfte. Wenn man aber genau rechnet, sind es pro Familie und Jahr rund Fr. 1200.-
Tatsache ist: Bei Annahme des CO 2 Gesetzes steigt Benzin und Diesel um 12 Rp. pro Liter. Für Ein- und Mehrfamilienhäuser die mit Oel oder Gas heizen, steigen die Kosten um 33%
Für allfällige Ferien im Ausland würde eine neue Steuer von bis 120.- Franken auf Flugtickets eingeführt. Laut Bundesamt für Statistik werden von den 1.6 Millionen Wohnbauten hierzulande 43% mit Oel und 25% mit Gas beheizt. Ein Heizungsersatz bei einem EFH oder DEFH zu einer Erdsonden- oder Wärmepumpenheizung kostet total gut und gerne Fr. 40 000.- Dies können sich Familien oder Pensionäre vielfach gar nicht leisten. Sie kommen in finanzielle Not. Was Elektroautos anbetrifft, frage ich mich, woher man den Strom nehmen soll? Würden alle Fahrzeuge in der Schweiz elektrisch fahren, würden wir ein Atomkraftwerk mehr benötigen. Aber genau die gleichen Kreise wollen unsere Atomkraftwerke abschalten. Auch ein Ausbau der Wasserkraftwerke und Windräder sind ihnen ein Dorn im Auge. Ein Widerspruch sondergleichen. Es kann doch nicht sein, dass wir teuren Kohlenstrom aus Deutschland oder Atomstrom aus Frankreich beziehen. Das neue CO 2-Diktat des Bundes wäre bei der Annahme der Initiative einschneidend. Es verteuert den Werkplatz Schweiz. Zudem müssten sowohl Hausbesitzer wie Mieter tief ins Portemonnaie greifen. Deshalb NEIN zum missratenen CO 2 Gesetz.

Sepp Geisseler, Adligenswil


Abstimmungen 13. Juni

Kann mich noch gut erinnern als wir damals mit Vater und Mutter ans Meer fuhren, mit strahlenden Augen die farbigen Wiesen sahen und zuhörten wie der Vater wegen der vielen Insekten und dem Blütenstaub an der Frontscheibe sich ärgerte. Apropos Wiesen. Meine Mutter kochte fantastisch, Food Waste gab es damals nicht da sie mit den Resten neues herzauberte oder einkochte und plastikfrei einlagerte. Brot, Gemüse und vieles mehr kann man mit kleinen Tricks Auffrischen. Ganz Gesund war der frische Löwenzahn von der pestizidfreien Wiese, was damals ich kann mich erinnern mit Parmesankäse eine Delikatesse wart. Sonst gab man früher den Schweinen auch Essensreste heute bekommen sie Antibiotika. Eigentlich sollten gesunde, giftfreie Lebensmittel wichtig und unsere Grundlage für ein gesundes Leben sein. Heute sitze ich im Homeoffice berate meine Kunde der Umweltbranche und schaue  unserem Bauer zu wie er seine Apfelplantage bespritzt (Schweizweit 20’000 Tonnen Pestizide) Iist er auch in diesem System der Agrarlobby eingebunden? Während viele Bauernfamilien bescheiden verdienen, profitiert das Agrobusiness im grossen Stil von Direktzahlungen und Grenzschutz. Gewinn maximieren nennt man das. Die Macht des Verbandes ist erdrückend, geben in Werbekampagnen gross vor, die Interessen der sympathischen Berg-Bauernfamilien und unserer Natur zu vertreten, arbeitet sie den Interessen des Agrobusiness zu. Jetzt kommt die Initiative «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide an die Urne. Diese Pestizide sagt man bergen im Vergleich zu sämtlichen anderen Pflanzenschutz-Alternativen die höchsten Risiken für Mensch und Natur». Nicht von der Initiative betroffen sind Bio-Hilfsstoffe, biologische Pestizide, Nützlinge, organische, mechanische, elektrische sowie thermische Pestizide und alle anderen Alternativen, die keine chemischen Giftstoffe enthalten. Der Bauernverband (Fünf SBV-Vertreter sitzen im Parlament) und die Lebensmittelindustrie weisen in einem Gutachten auf die Gefahren der Pestizidinitiative hin. Ein Bio-Einkaufskorb kostet heute rund 50 Prozent mehr als einer mit Lebensmitteln aus konventioneller Produktion sagt Francis Egger, Vizedirektor des Schweizerischen Bauernverbands obwohl die Bauern für z.B. 1 Kg. Biofleisch gerade mal 2 Franken mehr erhalten. Preisanalyse BIO siehe SRF.ch. Konventionelle Lebensmittel sind einfach zu billig gehalten. Mache mein Fenster zu da es in meiner Lunge brennt. Es braucht einen Richtungswechsel in der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft, deshalb gibt es keinen anderen Ausweg als  JA einzureichen. Übrigens: Eine Initiative mit einer Übergangsfrist von 10 Jahren. Wir haben Verantwortung gegenüber uns, unseren Kindern und der Umwelt.. Es wäre so schön WENN unsere Kinder mit ihren Kindern wieder an prachtvollen farbigen Wiesen vorbeilaufen könnten. Blattläuse im Salat, Drahtwurmlöchern in Kartoffeln oder Äpfel mit Schorfflecken werden wir akzeptieren.

Guido aus dem Rontal


CO2-Gesetz

Beim neuen CO2-Gesetz geht es am Ende um die Glaubensfrage, ob wir mit neuen Steuern und Abgaben am Klima irgendetwas verändern können oder nicht. Das neue Gesetz hat zur Folge, dass jeder Monat den meisten Schweizerinnen und Schweizern noch weniger Geld zur Verfügung steht. Auf die Umwelt haben solche bürokratischen Geldumverteilungsmassnahmen keinen messbaren Einfluss. Was übrig bleibt, ist wirkungslose Symbolpolitik. Profiteure sind einzelne Wirtschaftszweige wie z.B. die Haustechnikbranche, welche sich im Abstimmungskampf aus nachvollziehbarem Eigeninteresse mächtig ins Zeug wirft. Verlierer ist einmal mehr der Mittelstand, insbesondere die Pendler, welche auf das Auto angewiesen sind: Denn der Sprit wird empfindlich teurer. Aber auch die meist wehrlosen Mieter mit herkömmlichen Heizungen, müssen mit deutlich höheren Nebenkosten rechnen, was ungerecht ist. Eine Flugabgabe von mehreren hundert Franken verteuert dann zusätzlich noch die Familienferien am Meer. Es braucht, gerade jetzt in der Krise keine neuen Staatseinnahmen, welche den Mittelstand und das Gewerbe zusätzlich belasten! Aus diesem Grund ist das unnötige CO2-Gesetz klar abzulehnen. Die Technologien, auch im Bereich Mobilität und Heizen, verbessern sich aus ökologischer Sicht ja laufend, was erfreulich ist! 

Daniel Keller, Kantonsrat SVP Udligenswil, Vorstandsmitglied TCS Sektion Waldstätte