Leserbriefe KW01/02

Für Die Mitte Buchrain ist der Entscheid das AZ Tschann mit der «Pflegewohngruppe» zu schliessen schwer nachvollziehbar

Wir hätten erwartet, dass ein solch weitreichender Entscheid vorgängig nicht ohne jede politische Diskussion gefällt worden wäre. Alle, die Bewohnenden der Pflegewohngruppe und der Alterswohnungen, Mitarbeitende und die Öffentlichkeit hätten spätestens an der Orientierungsversammlung vom 11. November 2021 über die konkreten Probleme informiert werden müssen. Das Wort «mögliche Schliessung» hätte ausgesprochen werden müssen. Dazu hätte auch gehört, dass ein Plan B präsentiert worden wäre anhand der Tragweite des Entscheides. Aktuell herrscht in einem grossen Teil der Bevölkerung ein grosser Vertrauensverlust. Je länger unklar bleibt, was Buchrain seinen Ältesten als Übergangslösung und als definitive Neunutzung bieten kann, desto schlimmer. Es stellt sich auch die Frage, wie eine schnelle Übergangslösung bewerkstelligt werden kann. Es wurden Fakten geschaffen, nicht zuletzt symbolisch mit der sofort gestarteten Entsorgungsaktion im AZ Tschann. Wir messen den Gemeinderat an seinen Aussagen der Infoveranstaltung vom 2. Dezember 2021. Gemeindepräsident Ivo Egger führte aus, dass der Gemeinderat zeitgemässe und bedürfnisgerechte Angebote für das Alter für die Gemeinde Buchrain als zentrale Aufgabe betrachtet. Folgend dem Leitsatz der Gemeindestrategie: «Buchrain – ein lebendiges Dorf mit Angeboten und Infrastruktur für alle Generationen». Mit dem über Jahre aufgegleisten Generationen-Projekt steht ein Meilenstein im Zentrum des Dorfes in diese Richtung an. Der Gemeinderat muss mit einer klaren Strategie für das Alter und mit offener Kommunikation das Vertrauen vieler Menschen von Buchrain zurückgewinnen. Dazu zählen auch Lösungen und Angebote welche kurzfristig realisiert werden können. Das Alter und die Weiterentwicklung des Dorfes müssen in Buchrain Platz haben. Dafür stehen wir, Die Mitte, ein. 

Walter Graf, Präsident Die Mitte Buchrain-Perlen


Alterszentrum Buchrain: die glp fordert den Gemeinderat auf zu handeln

Nachdem der Gemeinderat Buchrain an der Budgetpräsentation vom 11. November noch über das Bauprojekt Erweiterung Alterszentrum informiert hat, muss er eine Woche später die Schliessung ankündigen und nur kurz darauf über das sofortige Ende informieren. Die Grünliberalen Buchrain sind bestürzt über diese Entwicklung. Und verlangen vom Gemeinderat einen Richtungswechsel. Zu lange lag der Fokus in der Altersversorgung bei den Finanzen und den Bauprojekten. Über bestehende Führungsprobleme und die Anliegen der Mitarbeitenden wurde nicht gesprochen. Wir sind mit dieser Entwicklung nicht einverstanden. Mit einer Generalstabsübung die Betagten Bewohnenden in Sicherheit zu bringen, war sicher richtig. Aber damit ist die Sache nicht erledigt. Die Verantwortung liegt klar beim Gemeinderat jetzt zu handeln. Das lässt sich weder an eine neue Kommission noch an die Bevölkerung abschieben. Die glp fordert deshalb den Gemeinderat auf, umgehend eine Task-force einzusetzen, die sich der dringendsten Anliegen der Bevölkerung annimmt. Diese soll aufzeigen, was die Gemeinde den Personen anbieten kann, die heute oder demnächst einen Pflegeplatz brauchen und wie die Dienstleistungen für die Alterswohnungen wieder sichergestellt werden. Darüber hinaus erwartet die glp, dass die Räumlichkeiten des Alterszentrums Tschann wieder für einen Pflegebetrieb genutzt werden. In einer Gemeinde unserer Grösse muss ein lokales Angebot möglich sein. Dafür soll die Taskforce insbesondere Kooperationen mit anderen Alterszentren prüfen. Es muss klar das Ziel sein, ab Sommer 2022 in Buchrain wieder ein eigenes Angebot im Pflegebereich zu haben. Auch wenn sich der Gemeinderat besonders gut auskennt mit Bauvorhaben, damit lassen sich die Probleme in der Altersvorsorge nicht lösen. Es ist Zeit, neue Wege zu gehen.

Ursula Berset, für die Grünliberalen Buchrain