Leserbriefe KW 18/19

Kinder wollen und sollen sich bewegen können

Sport verbindet! Auf ganz natürliche Weise entstand bei uns im Höfli-Quartier so etwas wie ein Bewegungs-Treffpunkt zwischen den Schulhäusern Höfli und Feldmatt: ausserhalb der Schulzeiten, an Abenden, Wochenenden und in den Schulferien findet hier Freizeitleben statt, trifft sich Klein und Gross zum Spielen. Leider musste das Höfli-Schulhaus 2018 wegen erhöhter Naphthalinwerte geschlossen werden. Seitdem findet der Unterricht in einem Container-Provisorium statt, erstellt auf einem grossen Teil des früheren Rasenplatzes. Im Juni 2021 wurde es nochmals um einige Container erweitert. Der verbliebene Rasenplatz ist häufig gesperrt, der restliche Platz wurde asphaltiert und ist im Sommer unerträglich heiss. Die Kinder spielen trotzdem dort. Ab 2024 soll hier die Schuleinheit Ost entstehen. Unterrichtet wird weiterhin im Provisorium neben der Grossbaustelle. Für alle Beteiligten sicher eine schwierige Situation. Zum Glück könnte man zum (Fussball-)spielen auf den roten Hartplatz beim Schulhaus Feldmatt ausweichen. Doch dort soll nun gemäss PUEK-Protokoll vom 31.01.2023 das Turnhallen-Provisorium Höfli erstellt werden, temporär für ca. zwei bis zweieinhalb Jahre – gemäss Übersichtsplan allerdings von 2024-2027. Keine Aussensportflächen für Kinder von zwei Schulhäusern, keine Bewegungsspielfläche für uns Quartierbewohner für vier Jahre. Das ist Kindern nicht zumutbar, sie brauchen Bewegung. Gerade angesichts jahrelanger Einschränkungen durch Unterricht im Provisorium und weiteren Störungen durch eine Grossbaustelle. Bei Abwägung aller Faktoren wird klar, dass auf ein Turnhallenprovisorium (Kosten?) an diesem Ort zu verzichten ist. Eine wie auch immer gestaltete Lösung einer Ersatznutzung für die fehlende Höfli-Turnhalle wird sich finden lassen, vielleicht mit Einschränkungen für Erwachsene, aber nicht noch mehr zu Lasten der Kinder.


Leserbrief zu den Regierungsratswahlen

Der Unterzeichnende erinnert hiermit an einen Fakt, dass Bürger eines Landes – wo noch Pressefreiheit herrscht – die Regierung verdient, welche sie wählt. Die heutigen weltweiten Herausforderungen sind auch für die Schweiz und somit auch in den Kantonen mehr als bedeutend. Als beruflich weitgereister in Drittweltländern kenne ich die miesen Zustände von vielen Ländern, dass wir – obwohl Neutralität oder nicht – dafür zu sorgen haben und Farbe zu bekennen haben, dass die Auswüchse im Inland und im Ausland nicht noch grösser werden. Wenn die politischen und die katastrophalen Zustände im Ausland noch gravierender werden – werden die Bürger vieler Länder – ob früher oder später bei uns an der Grenze stehen.

Unter Auswüchse verstehe ich vieles: z.B. Verbrechen und Gewalt, Gesundheitswesen, weltweites Finanzsystem und deren Unterwanderung, Bürokratie nicht nur im Bau- und Verkehrswesen, Samthandschuh Justiz bei Protesten Pöbeleien und im Fussball usw.  

Bei solchen enorm wichtigen Herausforderungen unserer zukünftigen Luzerner Regierung sehe ich nur Armin Hartmann.

Walter Zwald, Meggen


Bauen mit einem klaren Blick fürs Ganze anstelle von
«flicke und baschtle»

Buchrain ist in den vergangenen 30 Jahren kontinuierlich gewachsen. Es sind neue Wohnviertel am Rand des Dorfes entstanden. Im Zentrum aber prägen in die Jahre gekommene Bauten das Bild. Das Gemeindehaus muss erneuert werden, und für den Fortbestand des Adlers braucht es eine bauliche Veränderung. Anstatt nun ein Gebäude am anderen anzugehen, braucht es jetzt eine Gesamtsicht. Diesen Blick fürs Ganze hat die Gemeinde mit dem «Generationenprojekt» angestossen. In einem breit abgestützten Verfahren und mit einem Architektur-Wettbewerb ist ein attraktives Zukunftsbild vom Dorfzentrum Buchrain entstanden.

Nun geht es darum, diese Planung fortzusetzen und konkret zu machen. Dafür braucht es Geld, einen «Sonderkredit für die Projektierung Generationenprojekt». Die fünf Parteien FDP, glp, Mitte, SP und SVP von Buchrain sind sich einig, das ist gut investiertes Geld. Sie haben sich zur IG Generationenprojekt zusammengeschlossen, um diesen Prozess zu unterstützen. Das ist ein starkes Zeichen an die Bevölkerung.

Der Boden im Zentrum unserer Gemeinde ist wertvoll, wir müssen Sorge dazu tragen. Dieser Raum muss sinnvoll zugunsten der ganzen Bevölkerung und der lokalen Wirtschaft genutzt werden. Unbestritten ist auch, es braucht mehr Wohnraum. Das Potential dieser besonderen Wohnlage muss genutzt werden. Für den Zusammenhalt der Gesellschaft braucht es aber auch attraktive Aussenräume und Plätze für die Begegnung. Insgesamt wird ein zukunftsfähiges Zentrum entstehen, das Buchrain zu einer attraktiven, modernen Wohngemeinde macht. Die IG Generationenprojekt ist überzeugt, dieses Projekt zur Zentrumsentwicklung hat Vorbildcharakter für die gesamte Region. Es ist wichtig, diesen Planungskredit jetzt zu sprechen. Darum empfehlen wir Ihnen, am 18. Juni 2023 mit Überzeugung ein JA in die Urne zu legen.

Ursula Berset & Armin Niederberger, IG Generationenprojekt Buchrain


Ein Lob an die Unordnung

Die Kulturgesellschaft Ebikon (KGE) lud am Montag, 1. Mai 2023, zur Waldbegehung im Hundsrücken. Michiel Fehr, Fachleiter Waldnutzung des lawa (Landwirtschaft und Wald), Kanton Luzern, und Matthias Meiwes, Revierförster, boten spannende Einblicke in den «Wald im Wandel». Ausgehend vom «Trumpf Buur» fand man sich abschliessend bei Armin Sticher im Hinder Rätlisbach zu einem Försterapéro ein. Auf dem Weg dahin war viel von der Unordnung im Wald die Rede. Asthaufen da und dort, umgestürzte Bäume, die liegen bleiben. Früher, ja da war der Wald aufgeräumt.

Hier muss ich als Forstwart, der 1978 bis 1981 diesen wunderbaren Beruf erlernen durfte, für die Unordnung im Wald eine Lanze brechen. Der Blick aus dem eigenen Wohnzimmer, liebe Bürgerinnen und Bürger, vor allem wenn sich tags darauf Besuch angekündigt, ist die falsche Perspektive. Jeder Ast, der im Wald vermodert, bietet nicht nur Tieren und Käfern sowie Flechten Raum und Nahrung, sondern auch dem Wald in Form von Humus, Nährstoff und Leben. Äste schützen den Boden vor dem Austrocknen und Verdarben.

Früher haben wir nach einem Holzschlag alte Pneus in den Wald geschleppt, Benzin reingeschüttet, angezündet und tagelang grasgrünes Geäst verbrannt. Sogar bei Regen hat es trotzdem gebrannt. Mit der Gabel sind wir über die Flächen gelaufen und sammelten jedes Ästchen ein, nur damit wir anschliessend standortfremde Fichten in Reih und Glied anpflanzen konnten. Wir haben Biosubstanz, Ressourcen, Nahrung und Lebensgrundlage verbrannt.

Es ist wunderbar, dass diese Zeiten vorbei sind. Nichts ist nachhaltiger, als diesen natürlichen Kreislauf zu belassen und nur da und dort sanft einzugreifen.

Enrico Ragoni, Ebikon

PS: Die Forstwirtschaft hat die Nachhaltigkeit erfunden! Hannss Carl von Carlowitz (1645–1714) aus Sachsen gilt als Begründer des Begriffes Nachhaltigkeit. In seinem Buch «Sylvicultura oeconomica» aus dem Jahr 1713 beschreibt er die nachhaltige Forstwirtschaft.