Leserbriefe

Gemeinden sparen beim Nachtbus

Bei mir löst diese Massnahme nur Kopfschütteln aus. Ist sich der Gemeinderat bewusst, dass er mit diesem einmal mehr unüberlegten Entscheid wieder eine Attraktivität mehr in der Gemeinde Adligenswil abbaut? Die Aussage von Gemeinderat Markus Sigrist in der Neuen Luzerner Zeitung vom 30. September «Ich sehe nicht ein, warum die Gemeinde das Ausgehvergnügen Einzelner mitfinanzieren soll» ist für mich nicht nachvollziehbar. Denn das ist nicht der springende Punkt. Die Jugendlichen sowie auch Erwachsene sollen die Möglichkeit haben, auch bei später Stunde am Wochenende die öffentlichen Verkehrsmittel benützen zu können. Je nach Anlass in der Stadt ist es schwierig, auch ein Taxi zu finden. Ich kenne einige Personen, die alleine in die Stadt gehen und Ihre Kollegen treffen. Sie gehen meistens auch alleine wieder nach Hause und können somit die Taxikosten nicht mit jemanden teilen. Die Verlockung, mit Fahrrad, Motorrad oder Auto in die Stadt zu gehen, wird mit diesem Entscheid grösser. Gefahr dabei ist, dass Personen trotz Alkoholeinfluss trotzdem das Vehikel benutzen, um nach Hause zu kommen. Wir reden hier von einem finanziellen Beitrag an den Nachtstern von Fr. 13’770.–. Im Gegensatz zu den gesamten Verkehrskosten in Adligenswil, wie beispielsweise die fragwürdigen Tempo-30-Zone auf der Dorfstraße ist dies ein «kleiner» Beitrag. Hier wird wieder einmal mehr am falschen Ort gespart und am Volk vorbeipolitisiert, weil man den Puls der Adligenswilerinnen und Adligenswilerinnen nicht mehr spürt. Ich bitte den Gemeinderat, diesen Entscheid wohlwollend zu überdenken.

Roger E. Rölli, Adligenswil

National und- Ständeratswahlen 2015

Nun flattern uns die Flyer wieder haufenweise ins Haus. Und da lese ich, wie sich jeder Kandidat für die Schweiz, für Freiheit, für Unabhängigkeit, für Selbständigkeit usw. einsetzen will. Wenn man aber selber etwas genauer hinschaut, dann entspricht vieles nicht der Wahrheit. So wollen uns die Mitte-Linksparteien mit fast dem ganzen Bundesrat unter Federführung von FDP-Bundesrat und Aussenminister Didier Burkhalter institutionell an die EU binden, d.h. wir würden dann der EU-Gesetzgebung unterstellt und EU-Richter würden über uns entscheiden und uns bei Bedarf sanktionieren. Und das soll etwas mit Freiheit und Selbständigkeit zu tun haben? Ich empfinde es eher als Unterwerfung unter das EU-Diktat. Da würden sich die alten Eidgenossen, die für unsere Freiheit gekämpft und gestorben sind, im Grabe umdrehen. Meiner Ansicht nach wehrt sich nur eine Partei dagegen, und das ist die SVP. Sie kämpft auch gegen die hohe Zuwanderung, für die Ausschaffung krimineller Ausländer, gegen die Missbräuche im Asylwesen und ist gegen einen Anschluss an die EU. Hoffentlich denken auch die Stimmbürger daran, wenn sie an die Urne gehen, dass ihr Entscheid etwas mit der Zukunft unserer geliebten Schweiz zu tun hat.

Vinzenz Vogel, Ebikon

Zone 30 –  Ja, aber…

Im «rontaler» vom April 2015 wurde die Planung der Tempo-30-Zone in der Rischstrasse durch die Gemeinde bekannt gegeben. Für die erfolgreiche Umsetzung seien bauliche Massnahmen mit Verengungen notwendig, diese sollen den täglichen Verkehr von ca. 900 Fahrten pro Tag beruhigen. Zu bemerken ist, dass Fussgänger und Velos eine separaten Fahrbahn, mit einem Grünstreifen getrennt, zur Verfügung haben. Auf einem rund 280 Meter langen Strassenabschnitt wurden nun vier bauliche Vorrichtungen erstellt, nebst der notwendigen Signalisation Zone 30. Es folgt eine Rampe ganze Strassenbreite mit Quader-Steinen verengt. Eine weitere Verengung mit Rampe beim Fussgängerübergang ist akzeptabel. Dann folgen zwei weitere Rampen mit Strassen-Verengungen.

Bei normalem Verkehr wird der Autofahrer auf diesen 280 Metern vier Mal zum Abbremsen und Gasgeben veranlasst. Da freut sich die Umwelt- und die Autolobby – vom Abgas- und Geräuschpegel-Spezialisten gar nicht zu sprechen! Die vom Gemeinderat zitierten 900 Autos verursachen auf dieser Strassenlängen über 1,3 Millionen Brems- und Gas-Manöver, um den Lärm für die Anwohner zu beruhigen… Da stimmt doch bei den zuständigen Bauämtern (Gemeinde und Kanton) etwas nicht. So kann man doch nicht mit dem Geld der Bürgerinnen und Bürger umgehen!

In der gleichen Gemeinde wurden auf der Oberdierikonerstrasse (Länge ca. 1.2 km) nach der 30er-Signalisation die Rampen wieder entfernt. Heute sind auf dieser Strasse keine Rampen mehr zu befahren. Tempo 30 auf der Hartenfelsstrasse (Länge ca. 1 km): Hier ist eine abgeschwächte Rampe beim Höflizentrum noch zu befahren. Tempo 30 auf der Schachenweidstrasse (Länge ca. 0.9 km): Hier sind keine Rampen, nur eine leichte Erhöhung bei der Einmündung Schmiedhofstrasse sowie div. einzelne Verengungen zu verzeichnen. Tempo 30 auf der Kaspar-Koppstrasse (Länge ca. 2 km): Hier sind nur mobile Verengungen installiert worden. Verkehr nur für Anstösser gestattet. Oberdierikonerstrasse, Hartenfelsstrasse, und Schachenweidstrasse sind Durchgangsstrassen, die Fortsetzungen der Rischstrasse enden alle in einer Sackgasse. Wo bleibt hier die Logik?

Franz Bründler, Ebikon

Steuerstrategie einmal mehr bestätigt

1,1 Milliarden Franken: Die gesamten Steuererträge der Luzerner Gemeinden sind im vergangenen Jahr gemäss Lustat um 5,2 Prozent gestiegen und erreichten damit einen neuen Rekordwert. Vor allem die Steuererträge der juristischen Personen nahmen das zweite Jahr in Folge deutlich zu. Gab es im Jahr 2013 noch einen Zuwachs von 8,4 Prozent, so beträgt dieser im 2014 satte 11,8 Prozent. Und dies, obwohl man in den vergangenen Jahren die Kapitalsteuern halbiert, die Gewinnsteuern gesenkt und die Holdinggesellschaften besser gestellt hat. Das beweist einmal mehr, dass die Steuerstrategie des Kantons Luzern Früchte trägt. Und notabene nicht nur für die Unternehmen. Der Regierungsrat hat kürzlich – aufgrund einer Anfrage der SP-Juso-Fraktion im Kantonsrat – alle geschätzten Steuerentlastungen der letzten 15 Jahre aufgelistet. Das Resultat: Durch die diversen Steuergesetzrevisionen zwischen 2001 und 2011 sind bis heute insgesamt 434.5 Millionen Franken an Steuerentlastungen zusammen gekommen. Davon kam rund ein Fünftel den Unternehmen zugute, der grosse Rest blieb beim Volk. Dadurch konnte auch die Abwanderungstendenz von sogenannt guten Steuerzahlern Ende der Neunzigerjahre gestoppt werden. All das wäre nicht eingetreten, hätte man die Steuerbelastung auf dem Niveau der Jahrtausendwende belassen. Weiter so, Kanton Luzern!

Damian Hunkeler, FDP-Kantonsrat, Luzern

Leserbrief

Gleichstellung für die Berufsbildung

Keine Frage: Das duale Bildungssystem der Schweiz hat sich bewährt. Das belegen nicht nur die tollen Erfolge unserer jungen Berufsleute an der Berufs-WM in Brasilien, sondern vor allem auch die überdurchschnittlich tiefe Jugendarbeitslosigkeit in unserem Land. Umso ernüchternder ist es, dass immer mehr Primarschulabgänger den gymnasialen Weg einschlagen. Das Schweizer Gewerbe braucht jedoch dringend fähigen Berufsnachwuchs. Vor allem in den technischen Berufen sind Fachkräfte sehr gefragt, aber auch im Gesundheitswesen und in der Gastronomie. In einer Berufslehre wird Wissen vermittelt und praktische Erfahrung gewonnen. So lassen sich Kompetenzen aneignen, die in einem Schulzimmer nicht gelernt werden können. Zudem ist die Lehre oftmals der Start einer steilen beruflichen Laufbahn, die mit einem Fachhochschulabschluss, einer Meisterprüfung oder gar einer Betriebsübernahme abgeschlossen wird. In der Schweiz stehen in naher Zukunft viele Nachfolgeregelungen und Betriebsübergaben an, ohne dass geeignete Kandidaten in den Startlöchern stehen. Der Bund muss daher die geplante bessere Finanzierung für Kurse der Höheren Berufsbildung endlich umsetzen. Nur so wird der Berufsbildung jener Stellenwert zukommen, den sie verdient und der ihr von der Verfassung her zugesichert ist.

Peter Schilliger, Unternehmer und Nationalrat FDP, Udligenswil