Leserbriefe KW11/12 2023

«Hurra, hurra, die Schule brennt»

Wer kennt ihn noch, den Hit von Extrabreit aus dem Jahr 1980? Was damals auf einen Film von 1969 zurückging und der Neuen Deutschen Welle zugeschrieben wird, war eine Persiflage an die Jugendrevolten der Achtzigerjahre. Heute brennen keine Schüler die Schule ab. Das System (Volks-)Schule aber glimmt an allen Ecken.

Erziehungsberechtigte, welche die Schule zunehmend als Ersatz für eigene Erziehungsmankos betrachten und andererseits überrissene Forderungen im Sinne von «Gymnasium oder Tod» an ihren Nachwuchs stellen, setzen Lehrpersonen und Schulleitungen zunehmend härtester Kritik aus. Laien werten Expertinnen ab.

Schüler und Schülerinnen (SuS), die beim Eintritt in den Kindergarten noch nie ein «Nein» gehört haben, noch nie «Danke» sagen mussten, weder zuhören können noch Respekt haben, nehmen zu. Ein schwer verhaltensauffälliges Kind ist in der Lage eine ganze Klasse und ein halbes Dutzend Lehrpersonen zu blockieren. Unterricht unter diesen Bedingungen? Unmöglich!

Separieren geht nicht, es gelten die Maximen «Integration» und «Inklusion», buchstäblich «um jeden Preis». In der Schulverwaltungsbürokratie der Dienststelle Volksschulbildung (DVS) zieht sich ein solcher Prozess durch komplizierte und träge Verwaltungsverfahren hin. Zusätzliche Kosten für die Schule sowie Kollateralschäden bei den Lehrpersonen, Schulleitungen und Schülerinnen inklusive.

Und die Aushilfen, die es zunehmend braucht, warten teilweise Monate auf ihren Lohn, weil die Dienststelle Personal (DPE) es nicht schafft, fristgerecht abzurechnen.

Meine politische Forderung ist klar: Die Bürokratie muss in allen Belangen abgebaut werden, und zwar massiv. Unsere Volksschule braucht nicht noch mehr Projekte, sondern eine Phase der Konsolidierung. Und vor allem: lasst die Lehrpersonenendlich ihren Job machen!

Enrico Ragoni, FDP, Kantonsratskandidat und Präsident Bildungskommission, Ebikon


Ebikons Gemeinderat wird sportlich, er übt den Spagat

Die Gemeinde hat jetzt sogar eine Vereinsverantwortliche mit einem 70-Prozent-Pensum. Sie wohnt zwar nicht in Ebikon, kümmert sich aber um die hiesigen Vereine und Freiwilligenarbeit. Hauptsächlich sollen zudem Leute in den Genuss ihrer Dienstleistungen kommen, die nicht am Vereinsleben teilnehmen wollen oder können. Gemeinwesenarbeit heisst das Zauberwort. Der Rontaler titelt: „Spagat zwischen Bevölkerung und Verwaltung“. Als erste Errungenschaft organisiert die neue Beamtin neben der Jungbürgerfeier neu eine Pensionierungsfeier. Vielleicht könnte sie dem Männerchor (natürlich in einem partizipativen Gespräch) verständlich machen, warum seine pensionierten Sänger bei den Proben am Abend ausserhalb der Schulzeit nicht mehr auf dem Schulhausplatz parkieren dürfen.

Josef Bucher, Ebikon


Schweizer wählen SVP

Exakt eine Woche nach dem Ende der Fasnacht begegnete ich in Ebikon das erste Mal einer mit Niqab verschleierten Person, welche sich in Begleitung eines bärtigen Mannes befand. Diese Begegnung stimmte mich nachdenklich. Hat die Schweiz im Jahre 2021 etwa dem Verhüllungsverbot nicht zugestimmt? Diese Vorlage wurde von Volk und Ständen zwar angenommen, jedoch wird seither in Bundesbern darüber gestritten, ob diese Initiative durch eidgenössisches oder kantonales Recht abgedeckt werden soll. Dies hat zur Folge, dass dieses simple Anliegen auch zwei Jahre nach der Abstimmung immer noch nicht umgesetzt ist.

Es ist sonnenklar: Befänden sich mehr SVP-Parlamentarier in den Räten, so würden Diese solche Verzögerungstaktiken nicht weiter goutieren und vergleichbare Anliegen der Bevölkerungen könnten zügiger umgesetzt werden. Dieses Erfolgsrezept auf nationaler Ebene gilt auch für den Kantonsrat. Aus diesem Grund empfehle ich am 2. April die Liste der SVP unverändert ins Wahlcouvert zu werfen.

Christian Huber, SVP Ebikon