RONTAL – Im Zusammenhang mit dem Bau der Mall of Switzerland, dem grössten Einkaufzentrum der Schweiz mit integrierter Freizeitanlage, befürchtet die SVP lange Staus rund um den Verkehrsknotenpunkt Autobahn-Aus- und Einfahrt Buchrain/Rontaltunnel. Der Kanton habe bis heute kein wirklich überzeugendes Verkehrskonzept erarbeitet. Dies moniert Daniel Keller, SVP-Kantonsrat Udligenswil, in einem Posulat, das er anlässlich der Juni-Session am 24. Juni im Kantonsrat eingereicht. hat. Das Postulat wurde von rund 30 Kantonsrätinnen und Kantonsräten aller bürgerlichen Parteien (FDP und CVP) – insbesondere der VBK-Mitglieder – mitunterzeichnet. Sie trägt den Titel «Ausarbeitung von zielführenden und wirkungsvollen Massnahmen zur Verhinderung von Verkehrszusammenbrüchen bei den Zu- und Wegfahrstrecken des motorisierten Individualverkehrs zum Mall of Switzerland». Nachfolgend der Text der Motion im Wortlaut.
Postulat
«Ende 2017 soll in Ebikon das grösste Einkaufszentrum der Schweiz mit Kinos und Freizeit- Center eröffnet werden. Bereits heute verzeichnet man im Bereich der nachfolgend erwähnten Streckenabschnitte am Morgen wie am Abend während den Hauptverkehrszeiten regelmässig Staus oder gar Verkehrszusammenbrüche. Es betrifft die Achse um den Autobahnanschluss Buchrain FR Inwil – Eschenbach bzw. FR Ebikon – Dierikon/Root. Die Zusicherung des ASTRA ist nicht nachvollziehbar, dass nach der Eröffnung der Mall of Switzerland kaum mit mehr Staus zu rechnen sei, weil der Mehrverkehr nicht die Hauptverkehrszeiten betrifft (NLZ 4.6.) Die Realität sieht wohl anders aus: Morgens muss mit zusätzlichem Verkehr durch Pendler und Mitarbeiter gerechnet werden. Am Abend zufahrende und heimkehrende Kunden und Gäste des Shopping- und Freizeitcenters. Der Kanton rechnet vorsichtig mit einer Verkehrszunahme von «nur» + 36 Prozent – zu den heutigen 23’000 Fahrten kommen demzufolge zu Beginn weitere 8280 Fahrten hinzu. Im Fall eines sehr erfolgreichen Betriebs des Centers muss mit einer weiteren, erheblichen Verkehrszunahme gerechnet werden! Es ist illusorisch zu glauben, dass der grösste Teil der Einkaufstouristen ihre schweren Taschen oder Kartons via Bus oder Bahn nach Hause schleppen werden. Die meisten Einkaufsbesucher der Mall werden deshalb mit dem Auto anreisen müssen. Dass Gäste-Transporte vorwiegend mit dem ÖV erfolgen sollen, ist daher wenig realistisch. Der Regierungsrat wird mit diesem Postulat aufgefordert, ein überzeugendes und realistisches Verkehrskonzept mit konkreten Massnahmen auszuarbeiten, mit welchem ab 2018 der Verkehrskollaps im Grossraum Rontal/Seetal sowie der Autobahn Ein- und Ausfahrt Buchrain (A14) nachhaltig verhindert werden kann. Insbesondere soll er darlegen, wie das geplante Fahrtenmodell konkret umgesetzt werden kann. Dass man Besuchern der Mall of Switzerland bei Verkehrsüberlastung die Ausfahrt aus dem Parkhaus verwehrt, ist mit Sicherheit kein praxistaugliches Konzept.»