Zentralschweizer Kantone stärken Französisch in der Volksschule

Die Bildungsdirektoren-Konferenz Zentralschweiz (BKZ) hat diverse Massnahmen verabschiedet, um die Motivation und die Kompetenzen in Französisch im Volksschulbereich zu verbessern. Dies als Folge der unbefriedigenden Leistungen in diesem Fach, welche in der Fremdsprachenevaluation in den Kantonen LU, UR, SZ, OW, NW und ZG festgestellt worden sind.

Die Bildungsdirektoren-Konferenz Zentralschweiz (BKZ) hat im Sommer 2014 beschlossen, im Schuljahr 2014/15 in den 6. und 8. Klassen eine Evaluation der Französisch- und Englischkenntnisse durchzuführen. Mit der Durchführung beauftragte die BKZ das Institut für Mehrsprachigkeit (IFM) der Universität Freiburg und der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Im Frühling 2015 wurden die Leistungen von gut 3700 Schülerinnen und Schülern der 6. Klasse und 8. Klasse in der Zentralschweiz gemessen. Die BKZ hat die Ergebnisse dieser Evaluation am 18. März 2016 der Öffentlichkeit präsentiert. Während die Ergebnisse im Englisch erfreulich ausfielen, waren sie im Französisch unbefriedigend. Dazu kam, dass die Knaben in allen Bereichen ausser beim Sprechen schlechter abschnitten als die Mädchen.

Die BKZ hat deshalb ergänzend zu den Massnahmen in Bezug auf Rahmenbedingungen, welche die Kantone autonom umsetzten, eine Arbeitsgruppe eingesetzt, welche Massnahmen in der Weiterbildung sowie zur Optimierung der Unterrichtsgestaltung und des Austauschs vorschlagen sollte.

Massnahmen zur Verbesserung der Französischleistungen liegen vor

Die BKZ hat an ihrer Sitzung vom 22. September einen von der Arbeitsgruppe und der Volksschulämter-Konferenz Zentralschweiz erarbeiteten Bericht beraten, welcher zahlreiche Massnahmen enthält, damit die Leistungen im Französisch besser werden. Der Bericht fokussiert dabei auf die Motivation der Schülerinnen und Schüler, die Unterrichtgestaltung der Lehrpersonen und auf den Austausch. In diesen und weiteren Bereichen macht der Bericht Vorschläge, wie beispielsweise durch den Einbezug Neuer Medien die Motivation gesteigert werden kann. Bei der Unterrichtgestaltung soll ein spezieller Fokus auf die Knaben gelegt werden, welche bei der Fremdsprachenevaluation fast durchwegs schlechter abgeschnitten haben als die Mädchen. Als niederschwellige Impulsgeber für den Französischunterricht in der Region setzt die BKZ ein Fachnetzwerk Französisch ein, welches die «bonnes pratiques» für den Unterricht bereitstellt. Darüber hinaus soll die Zusammenarbeit mit Movetia, der Schweizer Agentur für Austausch und Mobilität, intensiviert und so der Austausch gefördert werden. Letztlich lädt die BKZ auch die Pädagogischen Hochschulen der Zentralschweiz ein, die Evaluationsergebnisse und die vorgeschlagenen Massnahmen zur Kenntnis zu nehmen und in der Grundausbildung sowie der Weiterbildung Anpassungen vorzunehmen, insbesondere auch mit Fokus auf die Bubendidaktik. Der Bericht ist zu finden unter www.bildung-z.ch/volksschule/fremdsprachenevaluation-2016 abrufbar.

Rahmenbedingungen sind Sache der Kantone

Nicht Gegenstand des Berichts sowie der Beschlüsse der BKZ sind die Wochenstundentafeln der einzelnen Kantone und die verwendeten Lehrmittel. Darüber entscheiden die Kantone autonom. Verschiedene Kantone haben im Hinblick auf die Einführung des Lehrplans 21 die Französischlektionen bereits erhöht. Die Bildungsdirektoren-Konferenz Zentralschweiz ist überzeugt, dass diese Massnahmen einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass die Leistungen der Schülerinnen und Schüler im Fach Französisch verbessert werden können.