Stadtrat sieht von Sanierung ab

Hallenbad Utenberg – Medienmitteilung der Stadt Luzern

LUZERN – Der Stadtrat hat die Petition für die Erhaltung des Hallenbades der Kinder- und Jugendsied­lung Utenberg geprüft. Aufgrund des kostenintensiven Sanierungsbedarfs des Hallenbades und der Tatsache, dass sich weder die umliegenden Gemeinden, noch der Kanton an den Kosten beteiligen wollen, sieht der Stadtrat von einer Sanierung ab. Eine Arbeitsgruppe erarbeitet nun Vorschläge für eine Umnutzung des Hallenbades. Dies teilt er in einer Medienmitteilung vom 28. Januar mit, die wir an dieser Stelle ungekürzt wiedergeben.

In der am 16. Dezember 2013 eingereichten Petition verlangen über 3600 Unterzeichnende, davon rund 1500 Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Luzern, vom Grossen Stadtrat und vom Stadtrat, dass das Hallenbad Utenberg saniert und der Betrieb weitergeführt wird. Die Benützerinnen und Benützer des Hallenbades Utenberg wüssten nicht, wo sie nach einer Schliessung im kommenden Jahr zum Schwimmunterricht und zu Wassersportstunden gehen könnten. Die Stadt Luzern solle der Allgemeinheit einen sicheren und leistungsfähigen Bade-und Sportbetrieb zur Verfügung stellen, für die Finanzierung der Sanierung und des Weiter­betriebs solle mit den Gemeinden Adligenswil, Udligenswil und Meierskappel eine gemein­same Lösung gefunden werden. So steht es in der Pressemitteilung. Die Kinder und Jugendsiedlung Utenberg ist eine Institution der Stadt Luzern, wird aber grösstenteils vom Kanton und Bund mit Leistungsauftrag über das Gesetz über soziale Ein­richtungen, SEG finanziert. Weder der Kanton noch die umliegenden Gemeinden erklären sich bereit, eine Sanierung des Hallenbades Utenberg finanziell zu unterstützen. Der Kanton unterstützt eine Sanierung des Hallenbades nicht, da die Führung eines Hallenbades nicht zum Grundauftrag einer Kinder- und Jugendsiedlung gehöre. Die Gemeinde Udligenswil hat den Schwimmunterricht auf das Schuljahr 2014/15 aus dem Stundenplan gestrichen.

Die Schwimmschule Delfin, welche diese Stunden erteilt, hat den Mietvertrag für die Benützung des Hallenbades mit Schreiben vom 20. August 2013 auf den 31. Juli 2014 gekündigt. Die Gemeinden Meierskappel und Adligenswil wurden angefragt, ob Sie an einer Beteiligung einer möglichen Sanierung interessiert sind. Die Gemeinde Meierskappel hat mit Brief vom 21. Oktober 2013 aus demselben Grund wie die Gemeinde Udligenswil angekündigt, dass sie infolge Änderung der öffentlichen Verkehrsanbindung auf das Angebot verzichten wollen. Die Gemeinde Adligenswil kann keine Sanierungskosten übernehmen, wäre jedoch an einer weiteren Nutzung interessiert. Eine gemeinsame Lösung mit den Gemeinden zur Finanzie­rung der Sanierung konnte nicht gefunden werden. Die Baudirektion der Stadt Luzern schätzt die Kosten für eine Sanierung des Kleinhallenbades Utenberg mit dem 17-Meter-Becken auf rund 5 bis 6 Mio. Franken. Aufgrund des kostenintensiven Sanierungsbedarfs sowie der Tatsache, dass sich weder die umliegenden Gemeinden noch der Kanton an den Kosten beteiligen wollen, hat der Stadtrat entschieden, von einer Sanierung abzusehen.

Das Hallenbad Allmend deckt – neben den Bedürfnissen für den allgemeinen öffentlichen Schwimmbetrieb – insbesondere den Bedarf der städtischen Schulen und Vereine ab. Soweit noch Kapazitäten vorhanden sind, können auch andere Nutzer (private Schwimmschulen, andere Gemeinden/Schulen, Vereine aus anderen Gemeinden) Wasserfläche reservieren und buchen. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass wohl kaum sämtliche Nutzer des Hallenba­des Utenberg zu den gleichen Bedingungen und Zeiten Aufnahme in das Hallenbad Allmend finden werden. Das Hallenbad Utenberg bleibt, sofern es die technischen Anlagen erlauben, bis Ende Dezem­ber 2014 offen. Der grosszügig bemessene Raum soll den Kindern und Jugendlichen der Siedlung jedoch weiterhin zur Verfügung stehen. Eine Arbeitsgruppe erarbeitet Vorschläge für eine entsprechende Umnutzung.

Der Grosse Stadtrat behandelt seine Petitionsantwort voraussichtlich an der Parlamentssit­zung vom 27. März, zusammen mit der Interpellation 110 «Hallenbad Utenberg – Fragen zur künftigen Nutzung, zu den Kosten und zur Finanzierung einer allfälligen Sanierung und Weiterführung des Betriebs».

Zur Schliessung des Hallenbads Utenberg

Adligenswil wäre für Beteiligung bereit gewesen

ADLIGENSWIL – Das Hallenbad der Kinder- und Jugendsiedlung Utenberg soll auf Ende Jahr geschlossen werden. Grund dafür sei der hohe finanzielle Aufwand von 5 bis 6 Millionen Franken für die notwendige Sanierung. An der Nutzung des Hallenbads sind auch die drei umliegenden Gemeinden Adligenswil, Udligenswil und Meierskappel beteiligt.

Um die Finanzierung des Ausbaus stemmen zu können, hat die Stadt Luzern die an der Nutzung beteiligten Gemeinden um Unterstützung angefragt. In der städtischen Medienmitteilung vom 28.1.2014 wurde bekannt gegeben, dass alle drei Gemeinden keine Sanierungskosten übernehmen wollen. Das sei so nicht korrekt, stellt Peter Kälin, Bildungsvorsteher der Gemeinde Adligenswil, richtig: «Die Gemeinde Adligenswil hat sich diskussionsbereit erklärt.» Die Anfrage der Stadt Luzern wurde vom Adligenswiler Gemeinderat positiv beantwortet. Eine finanzielle Beteiligung mit einer entsprechenden Nutzungsvereinbarung wäre also durchaus denkbar gewesen. Dass die Schuld für die Schliessung von der Stadt jetzt einfach auf die Nebengemeinden abgewälzt wird, kann die Adligenswiler Regierung nicht nachvollziehen. Nach der ersten Anfrage fand kein weiterer Kontakt mehr statt. Die beteiligten Gemeinden wurden somit nicht in den Entscheid über die Schliessung involviert. Reagiert wird auf den Entscheid nicht. Wie der Schwimmunterricht für die Adligenswiler Schülerinnen und Schüler in Zukunft gestaltet werden soll, ist laut Peter Kälin noch unklar. Derzeit wird nach Lösungen gesucht.

Severio Genzoli

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