Unternehmen fordern rasche Umsetzung des Reuss-Projekts

EMMEN/LUZERN – Offener Brief der IG Seetalstrasse an den Kantonsrat

In seiner Session vom 12./13. September hat sich der Kantonsrat mit dem Projekt «Hochwasserschutz-Emmen-Reuss» beschäftigt. Im Vorfeld hat sich die IG Seetalerstrasse mit einem offenen Brief an den Kantonsrat gewandt.

pd. Die IG Seetalstrasse ist eine Interessengemeinschaft von 16 Unternehmen entlang der Seetalstrasse in Emmen. Sie setzt sich für eine nachhaltige Entwicklung dieses wichtigen Wirtschaftsstandortes des Kantons Luzern ein, der jedoch im Gefahrenbereich des Hochwassers der Reuss liegt und in den vergangenen Jahrzehnten schon mehrfach von schweren Hochwassern heimgesucht wurde.

Von der Notwendigkeit überzeugt
Die Mehrheit der Unternehmen der IG Seetalstrasse ist von der Notwendigkeit eines nachhaltigen Hochwasserschutzes überzeugt und auch, dass sie sich aktiv für dieses Projekt einsetzen muss. Aus diesem Grund hat sie dem Kantonsrat einen offenen Brief zugestellt, um dem wichtigen Anliegen im Rahmen der politischen Diskussion ein konkretes Gesicht zu geben. «Es geht nicht zuletzt um die Sicherung vieler wertvoller Arbeitsplätze. Die erfolgreichen Unternehmen der IG-Seetalstrasse möchten sich auch in Zukunft nachhaltig weiterentwickeln können.»

IG Seetalstrasse hält folgende Fakten fest:

  • Im Reusstal leben und arbeiten über 135’000 Menschen.
  • Die Region hat sich in den vergangenen Jahren wirtschaftlich und infrastrukturell stark entwickelt und wird sich – nicht zuletzt mit der Neugestaltung des Seetalplatzes – weiterentwickeln.
  • Das Schadenspotenzial eines Jahrhundert-Hochwassers im Reusstal beträgt derzeit rund 300 Millionen Franken.
  • Jenes umfasst jedoch nur Schäden an öffentlichen Infrastrukturen – wirtschaftliche Schäden wie Ertragsausfälle, Infrastrukturschäden, auch Lohn- und Steuerausfälle sowie private Infrastrukturschäden sind darin nicht eingerechnet.
  • Die Hochwasserschäden von 2005 beliefen sich auf 345 Millionen Franken.

Umsetzung ohne Verzug gefordert
Im Rahmen des Mitwirkungsprozesses und der dafür eingerichteten Begleitkommission lernten die Unternehmen das Projekt und dessen Vorteile à fond kennen. In die Begleitkommission eingebunden waren neben betroffenen Unternehmen die Anrainer-Gemeinden, die Bevölkerung sowie landwirtschaftliche und ökologische Interessengruppen. Die Bedürfnisse der Unternehmen und der weiteren Stakeholder sind ebenfalls in das Bauprojekt eingeflossen.

Viele Unternehmen stehen unter den genannten Gesichtspunkten hinter dem Reuss-Projekt. Zudem dieses auch Impulse für die Bauwirtschaft auslösen wird. Und der Zeitpunkt für die Projektrealisierung wird als günstig erachtet, bei einer Verzögerung würden geringere Bundesbeiträge riskiert. Die grosse Mehrheit der Unternehmen der IG Seetalstrasse appellieren deshalb an den Kantonsrat, das Reuss-Projekt nicht zu verzögern, sondern voranzubringen und die Gefährdung durch schwerwiegende Hochwasserereignisse nicht zu verlängern, sondern die geplanten Massnahmen zum Schutz der Bevölkerung, von Arbeitsplätzen, Unternehmen und Gewerbetreibenden entlang der Reuss ohne Verzögerung umzusetzen.