Neuerungen auf das Schuljahr 2019/20

Lernende der Sekundarschule bei einer Gruppendiskussion.

Am kommenden Montag beginnt an der Volkschule des Kantons Luzern ein neues Schuljahr.

Erstklässler oder Lernende der Basisstufe treten in eine Welt mit gewissen Geheimnissen ein, für viele andere Kinder und Jugendliche folgt bald wieder der Alltag. Doch für alle bleibt die Frage: Was bringt das neue Schuljahr? In einem Gespräch hat der Leiter der Dienststelle Volksschulbildung, Charles Vincent, eine grössere und zwei kleinere Neuerungen vorgestellt.

Im Schuljahr 2017/18 startete im Kanton Luzern die Einführung des Deutschschweizer
Lehrplans 21 im Kindergarten und in der Primarschule. Jetzt erfolgt die Einführung in den
ersten Klassen der Sekundarschule. Die Lehrpersonen sind sorgfältig auf die
Kompetenzorientierung des Lehrplans 21 vorbereitet worden. Im Mittelpunkt stehen neben
dem Wissen und Können vor allem das Anwenden. Der Lehrplan für die Sekundarschule
bringt zum Teil nicht nur neue Inhalte, sondern auch neue Fächerbezeichnungen:

– Räume, Zeiten, Gesellschaft (RZG) umfasst die beiden bisherigen Fächer Geschichte und
Geografie. Die Inhalte werden so vermehrt themenbezogen bearbeitet.

– Natur und Technik löst das bisherige Fach Naturlehre ab und beinhaltet Physik, Chemie und Biologie.

– Wirtschaft, Arbeit, Haushalt (WAH) erweitert die Themenbereiche des bisherigen Fachs
Hauswirtschaft um wichtige Fragen aus dem gesellschaftlichen Leben.

– Medien und Informatik: Dieser Themenbereich wird neu in einem eigenen Fach
unterrichtet. Es umfasst drei Aspekte: Informatik, Medien und Anwendungsfragen.

Damit die Inhalte optimal vermittelt werden können, stehen mit der Lehrplaneinführung für
verschiedene Fächer auch neue Lehrmittel zur Verfügung. In mehreren Fächern wird zudem
die Lektionenzahl erhöht, damit die Anforderungen des Lehrplans gut erfüllt werden können.

Die Sekundarschulen Ebikon und Root setzen koordiniert mit der Einführung des Lehrplans
21 neu auf das kooperative Strukturmodell anstelle des bisherigen getrennten Modells. Die
Abkehr vom getrennten Modell erfolgt aus pädagogischen Gründen: Der Wechsel eines
Niveaus in den Niveaufächern ist im kooperativen Modell für die Lernenden halbjährlich
möglich und erlaubt somit eine grössere Durchlässigkeit. Zudem besteht natürlich die
Möglichkeit, dass Lernende je nach ihren Fähigkeiten in unterschiedlichen Niveaus den
Unterricht besuchen können, was im Hinblick auf die Berufswahl sinnvoll ist.

Neue Ateliers für Hochbegabte

Neben dieser grossen Veränderung an der Sekundarschule werden an der Volksschule
einzelne kleinere Vorhaben realisiert. So starten für hochbegabte Lernende der 3. bis 6.
Primarklasse spezielle Ateliers, in denen an einem oder zwei Halbtagen Themen wie
Chinesisch, Robotik oder auch Denksport und Philosophie angeboten werden. Rund 140
Hochbegabte, unterrichtet von Spezialisten und Spezialistinnen, können in Luzern und
Sursee diese Ateliers besuchen.

Neue Angebote für Kinder mit Autismusstörungen

Im Sonderschulbereich werden die Angebote für Lernende mit Autismusstörungen
(tiefgreifende Entwicklungsstörungen) ausgebaut. Das Schul- und Wohnzentrum Malters führt neu auch eine Lernwerkstatt für Lernende der Basisstufe. Und der Fachdienst Autismus (FDA) in der Fachstelle Früherziehung und Sinnesbehinderungen (FFS) der Dienststelle Volksschulbildung kann mit zusätzlichen Personen die Schulen noch besser im Umgang mit dieser Behinderung unterstützen.

In 16 Gemeinden des Kantons Luzern hat das neue Schuljahr bereits am 12. August
begonnen. Von den rund 41‘000 Lernenden im Schuljahr 2019/20 sind 4‘000 Erstklässler
oder Lernende der Basisstufe, 4‘100 Kinder treten neu in den Kindergarten ein. Sie alle
werden von insgesamt 5‘600 Lehrpersonen betreut und unterrichtet.

Jost Peyer

Lernende der Sekundarschule bei einer Gruppendiskussion.