Schwerpunkt Root – Mall of Switzerland

ROOT – «Mall of Switzerland – Fluch oder Segen? Werden wir von einer Verkehrslawine überrollt?» Das neue Einkaufszentrum in Ebikon polarisiert nach wie vor. Mit Fokus auf diese Problematik lud «Schwerpunkt Root» zu einer prominent besetzten Diskussionsrunde ins DV Business Village Root. Im Rahmen der diesjährigen Veranstaltung wurde am vergangenen Montag über das Grossprojekt «Mall of Switzerland» diskutiert.

Zahlreich erschienen daher interessierte Bürgerinnen und Bürger aus der ganzen Region. Nach der Begrüssung durch David Inderkum, OK-Präsident Schwerpunkt Root, FDP, wurde das gesamte Projekt vorgestellt. Im Anschluss folgte der Höhepunkt des Abends, die Diskussionsrunde mit Gästen aus Wirtschaft und Politik. Der Schwerpunkt Root-Talk wurde moderiert von Jérôme Rüfenacht, Kantonsratkandidat und Vorstandsmitglied FDP.Die Liberalen Root. Als Teilnehmer der Gesprächsrunde konnte man Werner Schaeppi, Kommunikationsberater, Creafactory, welcher kurzfristig für den verhinderten Bernd Hofer, Projektentwicklung, FREO, einsprang, verpflichten. Als Vertreter des Gewerbes war Thomas Bircher, Präsident Gewerbe Rontal, kmu Root Dierikon Gisikon Honau, anwesend. Damian Müller, Luzerner Kantonsrat und Ständeratskandidat 2015, FDP, komplettierte die Runde.

Negative Folgen minimieren

Obwohl die Bedenken zum Megaprojekt im Herzen der Zentralschweiz, namentlich die Verkehrsproblematik und die Auswirkungen auf das regionale Gewerbe, im Zentrum des Gesprächs standen, ergab sich keine eigentlich kontroverse Diskussion. Die allseits bekannten Argumente der Gegner wurden offen auf den Tisch gelegt und besprochen. Die Vorbehalte aus der Bevölkerung und dem Gewerbe würden ernst genommen und, wo möglich, versuche man bestmögliche Lösungen zu finden, um negative Folgen zu minimieren, so der Tenor des Talks. Kurz und gut: Die Vorteile des Projektes – für die ganze Region – werden weitaus grösser sein als die allfälligen Nachteile. Auch Themen wie die Frankenstärke oder die öffentliche/kulturelle Nutzung des Zentrums kamen zur Sprache. Für Fragen aus dem Publikum blieb leider nicht mehr viel Zeit. Umso mehr diskutierten die Besucher, zusammen mit den Veranstaltern und Talk-Gästen , im Anschluss beim offerierten Apéro in lockerer Atmosphäre.

Für und Wider sind bekannt

Über das Streitthema «Mall of Switzerland» wurde in den vergangenen Jahren in den Medien – auch in dieser Zeitung – ausgiebig berichtet. Die Fakten, sowohl positive, wie auch negative, sind bekannt. Meinungen sind gemacht und Entscheide sind getroffen. Was bleibt – zumindest in der direkt betroffenen Bevölkerung und bei den Gewerblern, den kleinen und mittleren Betrieben – ist ein zwiespältiges Gefühl. Die einen sehen vorwiegend die vorteilhaften Aspekte des Vorhabens. Die anderen fürchten die negativen Auswirkungen auf ihr Geschäft, ihren Job und das Dorfleben. Zu wirtschaftsfreundlicher Begeisterung gesellt sich also ein Unbehagen oder gar Ablehnung gegen diese Art der einschneidenden Veränderung. Wer nun recht hat oder falsch liegt, wer Gewinner und wer vielleicht Verlierer sein wird, das wird sich wohl erst nach der (voraussichtlichen) Eröffnung am 21. August 2017 erweisen.

Menschen und Werte nicht vergessen

Ob nun Verkehrskollaps und «Lädelisterben» drohen, an dieser Informationsveranstaltung wurden die Zahlen und die verschiedenen Knackpunkte des Projektes «Mall of Switzerland» nochmals öffentlich diskutiert. Fortschritt und Veränderung lassen sich nicht aufhalten, sowieso nicht in einer Gesellschaft und Zeit, in der das Primat der Ökonomie herrscht. Das Wirtschaften bestimmt, wie unsere Städte und Dörfer aussehen, wie wir unsere Kinder ausbilden, wie wir mit Kranken und Betagten umgehen, über unsere Verkehrsnetze und vieles mehr. Doch gerade bei einem dermassen drastischen Schritt wie der «Mall of Switzerland» ist darauf zu achten, dass wir Augenmass behalten und es darf nicht vergessen werden, dass es nicht nur wirtschaftliche Vorteile und Fortschritt gibt, sondern eben auch Menschen, die hier leben und arbeiten, Werte und Traditionen, die bewahrt werden wollen. So wird uns alle in der Region das Für und Wider in Sachen «Mall of Switzerland» auch künftig intensiv beschäftigen.

Stefan Jäggi

Im Bild: Gesprächsrunde mit (v.l.) Thomas Bircher, JérômeRüfenacht, Werner Schaeppi, Damian Müller und David Inderkum. Bild: Stefan Jaeggi.

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