Entscheide über Gleisweg als Rontaler Pionierprojekt rücken näher

Mit dem Gleisweg entsteht eine sichere Verbindung für Velos von Ebikon bis Root. Bild zVg.

In den Rontaler Gemeinden nimmt der Gleisweg in den nächsten Wochen wichtige Hürden. In Root, Dierikon und Buchrain stimmt die Bevölkerung an der Gemeindeversammlung oder an der Urne ab. In Ebikon entscheidet der neue Einwohnerrat über den Beitrag an den geplanten Radweg zwischen Root und Ebikon.

shab. Der Gleisweg ist ein Musterbeispiel und im Rontal ein Pionierprojekt für regionale Zusammenarbeit. Am Projekt sind vier Gemeinden und LuzernPlus beteiligt. Wie die Bevölkerung bereits Ende Mai dieses Jahres informiert wurde, führt der knapp fünf Kilometer lange Radweg entlang der Bahnlinie zwischen Ebikon, Buchrain, Dierikon und Root. Er verbindet damit die wichtigsten Verkehrsknoten zwischen Ebikon und Root. Eines der Ziele des Vorhabens ist es, sowohl die Strassen wie auch den öffentlichen Verkehr zu entlasten, indem mehr Menschen das Fahrrad für ihren Weg zur Arbeit oder Freizeitaktivitäten nutzen. Dies dürfte auch mit Blick auf die Zukunft wichtig sein, da die Entwicklung entlang der Bahnlinie in den nächsten Jahren weiter fortschreiten wird. Da der Weg abseits der Kantonsstrasse geführt wird, macht er das Velofahren im Rontal attraktiver und sicherer. Zudem ist er Teil eines übergeordneten Velonetzes. Der Fussverkehr, dessen Strecke an der Ron in den vergangenen zwei Jahren bereits um rund 2,2 Kilometer ausgebaut wurde, erhält auf langen Strecken des Gleiswegs einen eigenen Weg, was die Sicherheit beider Nutzer erhöht.

Der Bund zahlt gut ein Viertel

Die Kosten für das Projekt sind mit 4,11 Millionen Franken veranschlagt. Daran beteiligt sich der Bund im Rahmen des Agglomerationsprogramms mit 1.17 Millionen Franken und damit gut einem Viertel. Voraussetzung für diesen Beitrag ist ein Baubeginn bis Ende 2025. Die restlichen 2,94 Millionen Franken teilen sich die beteiligten Gemeinden entsprechend ihrer Einwohnerzahl auf. Gisikon, das ausserhalb des Weges liegt, unterstützte die Vorleistungen mit einem namhaften Betrag. Für Ebikon fallen 51.62 % der Kosten oder netto nach Rückvergütung der Bundesbeiträge CHF 1‘252‘000 an, für Buchrain 23.4 %, für Dierikon 5,8 % und für Root 19.18 %.

Gute Stimmung in den Gemeinden

Die Gemeinderäte der beteiligten Gemeinden stehen mit Überzeugung hinter dem Projekt Gleisweg, wie eine Umfrage zeigte. Ivo Egger, Gemeindepräsident von Buchrain, brachte es auf den Punkt: «Diese attraktive Veloroute wird ein weiteres Puzzleteil, wie schon die schönen Spazierwege und Verweilplätze an der renaturierten Ron oder die beliebten nextbike-Stationen an vielen Standorten. Der Gleisweg ist ein verbindendes Element zwischen den Gemeinden, dies im Sinne der Verkehrsführung, aber auch im Sinne eines gemeinsam entwickelten und identitätsstiftenden Rontaler Projekts.»

Keine Einheit bei den Parteien

Die Parteien im Ebikoner Einwohnerrat äusserten sich unterschiedlich. Für die Mitte «ist es wichtig, dass bei diesem Vorhaben sowohl die angespannte finanzielle Situation, die daraus resultierende Dringlichkeit, als auch der Nutzen für die Gemeinde Ebikon nicht ausser Acht gelassen wird.» Auch die glp «unterstütz das Projekt nach heutigem Kenntnisstand» und wertet den Gleisweg als klare Aufwertung. Zwar müsse die Gemeinde Ebikon angesichts der finanziellen Lage jeden Franken zwei- oder dreimal umdrehen, was aber nicht heisse, dass man überhaupt kein Geld mehr ausgeben solle. «Vielmehr muss man günstige Gelegenheiten erkennen und Chancen nutzen… Der Gleisweg ist eine solche Chance.» Unterstützung erhält das Vorhaben auch von den Grünen, die ihn als «sinnvolle und breit akzeptierte Teillösung» sehen. Die SP befürwortet das Projekt ebenfalls, bedauert aber, dass er am Bahnhof Ebikon endet und nicht wie ursprünglich geplant bis nach Luzern geht. Skeptisch im Hinblick auf die Finanzlage der Gemeinde äusserte sich die FDP. Kritisch sieht es auch die SVP, die «für die Bevölkerung von Ebikon lediglich einen sehr geringen Nutzen» erwartet, während Dierikon, Root und Buchrain den Hauptnutzen hätten, aber knapp die Hälfte mitfinanzieren würden. Zusätzlich bemängelt die SVP auch die Linienführung zwischen Industriestrasse und Bahnhof Buchrain, wo der Gleisweg parallel zum bereits bestehenden Veloweg realisiert werden soll. Die Debatte im Einwohnerrat vom 12. Dezember wird zeigen, wie es mit dem Projekt weitergeht.