Nachhaltig, sicher und verfassungskonform

Ida Glanzmann: «Der Bau einer zweiten Röhre ist eine nachhaltige Investition in die Verkehrssicherheit am Gotthard – und keine Konkurrenz zum Luzerner Bypass.» Bild apimedia

ZENTRALSCHWEIZ – Am Montag präsentierte das Zentralschweizer Pro-Komitee seine Argumente für den Bau eines Sanierungstunnels am Gotthard. Mit dabei war auch die Luzerner CVP-Nationalrätin Ida Glanzmann.

Der Gotthard-Strassentunnel muss alle 30 bis 40 Jahre saniert werden. Mit dem Bau einer zweiten Röhre wird das Problem dauerhaft gelöst, sagte die Luzerner CVP-Nationalrätin Ida Glanzmann an der Medienkonferenz des überparteilichen Zentralschweizer Pro-Komitees in Luzern. Dass dadurch weniger Geld für regionale Projekte wie den Bypass Luzern zur Verfügung stünde, trifft laut Glanzmann nicht zu: «Beim Gotthard-Strassentunnel handelt es sich um ein ordentliches Sanierungsprojekt, das aus der dafür vorgesehenen Spezialfinanzierung bezahlt wird. Massnahmen zur Fertigstellung des Nationalstrassensystems oder zur Engpassbeseitigung werden dagegen aus dem ordentlichen Infrastrukturfonds finanziert». Die Alternative – der provisorische Bahnverlad von Privat- und Schwerverkehr – koste zwar etwas weniger, fuhr Glanzmann fort. Diese Ausgaben seien aber «für die Katz, weil die entsprechenden Einrichtungen nach Abschluss der Sanierung ohne Nutzen wieder abgebrochen werden müssen». Das Verladeprovisorium ist laut Glanzmann sowieso «ein Bastelwerk, das selbst bei störungsfreiem Betrieb nicht fähig ist, das heutige Verkehrsaufkommen zu bewältigen».

Wichtige Handelsverbindung

Hans Wicki, Präsident der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz, lenkte die Aufmerksamkeit auf die wirtschaftliche Bedeutung einer funktionierenden Strassenverbindung durch den Gotthard. «Italien ist der drittwichtigste Handelspartner der Schweiz», sagte Wicki. «Das temporäre Kappen der Gotthard-Strassenverbindung wäre deshalb ein unverzeihlicher Fehler. Gerade in Zeiten, wo die Schweizer Volkswirtschaft mit den Herausforderungen des starken Frankens zu kämpfen hat». Der Sanierungstunnel untergräbt laut Wicki auch nicht die 1994 vom Schweizer Volk angenommene Alpenschutzinitiative: «Auch nach der Sanierung wird – wie heute – nur eine Spur pro Richtung befahren. Wenn wir den Tunnel später mal vierspurig nutzen wollen, braucht es eine Verfassungsänderung, also eine Mehrheit von Volk und Ständen».

Weniger Unfälle

Das absolut wichtigste Argument im Abstimmungskampf der Sanierungstunnel-Befürworter ist aber die Verbesserung der Verkehrssicherheit. Der Bau von zwei richtungsgetrennten Tunnels senke die Unfallgefahr erheblich, erklärte Ida Glanzmann: «Würde der alte Gotthard-Strassentunnel heute gebaut, müssten die Fahrspuren zwingend richtungsgetrennt angelegt werden». Mit dem Bau einer zweiten Röhre könnte laut Glanzmann die Gefahr von Frontalkollisionen praktisch ausgeschlossen werden. Dank einem neu vorhandenen Pannenstreifen kämen zudem die Einsatzkräfte einfacher und schneller zur Unfallstelle. Für das Zentralschweizer Pro-Komitee ist deshalb klar: Bei der eidgenössischen Abstimmung vom 28. Februar ist nur ein Ja zielführend.

Ida Glanzmann: «Der Bau einer zweiten Röhre ist eine nachhaltige Investition in die Verkehrssicherheit am Gotthard – und keine Konkurrenz zum Luzerner Bypass.» Bild apimedia
Ida Glanzmann: «Der Bau einer zweiten Röhre ist eine nachhaltige Investition in die Verkehrssicherheit am Gotthard – und keine Konkurrenz zum Luzerner Bypass.» Bild apimedia