Von «Goldig Satire-Orden» bis hin zur «Goldig Gyge»

Fasnachts-Urgestein Silvio Panizza präsentierte «De Rüüdig Fastnachtsfüerer 2014»

Während noch überall der Weihnachtsendspurt in vollem Gange war, nämlich am 17. Dezember, präsentierte Silvio Panizza im Dünkelweiher-Zunftlokal Moritzli «De rüüdig Fastnachtsfüerer 2014».

rs. In diesem Jahr begrüsste der Herausgeber vom «Rüüdige Fasnachtsfüerer», Fasnachtsurgestein Silvio Panizza, seine zahlreichen Besucher zum 42. Mal und stellte dabei zunächst die wichtigsten Gäste vor. «De Rüüdig Fastnachsfüerer 2014» wird sicher wieder zum unverzichtbaren Begleiter für jeden Fastnachtsbegeisterten. Hierin kann jeder nachlesen, wo die wichtigsten und schönsten Ereignisse stattfinden, die man auf keinen Fall verpassen sollte. Lesenswert, und sicher mindestens genau so unterhaltsam sind natürlich auch in dieser Ausgabe wieder die zahlreichen Insidergeschichten aus der Welt der Luzerner Fasnacht, die erst auf diesem Weg einer breiten Öffentlichkeit bekannt werden. Ein ganz interessantes Geheimnis hatte an diesem Abend Luzerns Stadtpräsident Stefan Roth zu verkünden, dem bei diesem Anlass von der Künstlervereinigung Bockstall der «Goldig Satire-Orden der Stadt Luzern» verliehen wurde. Er überraschte die Anwesenden mit einer völlig neuen These: «Es genügt nicht, unfähig zu sein, man muss auch in die Politik gehen». Ob es Fasnachtsfreund Roth mit diesem gut gemeinten Hinweis schaffen wird, mehr Politikbegeisterung zu entfachen, wird sich noch zeigen, doch die Lacher hatte er an diesem Abend mit seiner sehr pointierten und humorvollen Dankesrede ganz sicher auf seiner Seite.

Mit sehr viel Spannung erwartet wurde natürlich die nun folgende Verleihung der «Goldig Gyge». Der erste Preis ging in diesem Jahr an die Schweizerische Lebensrettungsgesellschaft Luzern für das wohl verrückteste Spektakel des Sommers 2013: Zu ihrem 75. Jubiläum der SLRG Luzern gingen 75 Schwimmer die Wette ein, dass sie in der Lage sind, das 300 Tonnen Schwere Dampfschiff Gallia innerhalb von fünf Minuten über eine Distanz von 100 Metern zu ziehen. Der Weltrekordversuch gelang. Soviel Krafteinsatz verdient ganz sicher eine «Goldigi Gyge». Mit dem zweiten Preis wurde «Luzerner Mordnacht, das Musical» ausgezeichnet, das im letzten Jahr ebenfalls unzählige Zuschauer begeisterte. Jeder Luzerner kennt sicher die Geschichte von der Mordnacht 1343, von der niemand weiss, ob sie sich tatsächlich so zugetragen hat. Wirklichkeit wurde hingegen, dass die Geschichte bei der Aufführung als Musical auf der Open-Air-Bühne in Luzern viele neue Anhänger fand.  Kommen wir zum dritten Platz. Dieser ging an den Historiker und Journalisten Stefan Ragaz für seine Neufassung von «Luzern im Spiegel der Diebold Schilling-Chronik».  Übrigens wird hierin auch der Raub der Fritschimaske 1507 durch die Basler ausführlich beschrieben, wofür die Luzerner noch heute dankbar sind.

Viele der schönen  Illustrationen stammen vom Luzerner Künstler Urs Krähenbühl, ihm haben wir unter anderem das Titelbild des diesjährigen «Rüddige Fastnachtfüerer» zu verdanken. Neben vielen weiteren Zeichnungen stammt von ihm auch die sehr gelungene Karikatur zum 50 Jährigen Jubiläum der «Vereinigten Guuggenmusigen». «De Rüddige Fastnachtfüerer» ist mit seinen 42 Jahren zwar noch etwas entfernt vom grossen Jubiläum, dennoch ist dieses kleine Heft längst der Klassiker an der Lozärner Fasnacht. Mehr dazu unter www.fasnachtsfüerer.ch und www.fasinet.ch.

Preisträger und Stapi Stefan Roth mit Herausgeber Silvio Panizza Bilder Robert Schütz
Preisträger und Stapi Stefan Roth mit Herausgeber Silvio Panizza. Bilder Robert Schütz
Silvio Panizza und Illustrator Urs Krähenbühl präsentieren den «Fasnachtsfüerer»
Silvio Panizza und Illustrator Urs Krähenbühl präsentieren den «Fasnachtsfüerer»