Mundart-Songs unter freiem Himmel

Der Luzerner Rockmusiker und Singer-Songwriter Tobi Gmür eröffnete am vergangenen Samstag eine Solo-Reihe der Kultursonne mit berührenden Songs.

Als Rockmusiker prägte Gmür in den 90er Jahren mit seiner Band Mothers Pride die Luzerner Musikszene. Nach einer längeren Pause ist diese Combo endlich auch wieder live zu erleben. Solo aufzutreten bereite ihm aber nach wie vor Freude, betonte Gmür, der dies sogleich mit einem sehr stimmungsvollen Openair-Auftritt an der Dorfstrasse 23 unter Beweis stellte.

Tobi Gmür spielte Songs seiner drei Mundart-Alben «Winterthur», «Obernau Session» und «Bern», die in den Jahren 20162018 entstanden. Bei der Aufnahme des dritten Albums in der Bundeshauptstadt verstand es Gmür, sich von der Kapitale des Mundartrocks zwar inspirieren zu lassen, aber trotzdem seinen eigenen, musikalischen Stil weiterzuentwickeln. Gmür spielte an diesem sommerlich-warmen Abend viele sehr persönliche Mundart-Songs.
Mit «Stephanie ufem Riiserad» fand Gmürs meistgestreamter Ohrwurm seinen Weg live zum Publikum. Und neben den eigenen Songs waren auch das Cover «Empfschtoff» aus der Feder seines langjährigen musikalischen Sparringpartner, dem Londoner James Dale im Repertoire. Doch ob Cover oder Eigenkomposition – alle Songs sind unverkennbar Gmür. «Ich ha mech nie verboge», singt er beispielsweise im Song «Ech chome».


Mit «S’Läbe ged, s’Läbe nemmt» war dann auch ein weiterer, sehr persönlicher Song angesagt. Das Publikum liess sich vom Musiker durch seine Geschichten tragen. «Gerne hätte ich euch auch noch ein paar schöne Liebeslieder gespielt, doch es ist halt nicht immer so dieser Moment» bemerkte Gmür gegen Ende des Programms. Doch niemand im Publikum schien beim Konzert irgendetwas vermisst zu haben, Gmürs ehrliche, teilweise auch etwas melancholischen Stories stiessen durchwegs auf offene Ohren und Herzen.

Der Abend im Garten der Kultursonne wurde aktiv durch ein sympathisches Team von Leiter*innen der Pfadi Pulverturm mitgestaltet. Diese begrüssten an der Abendkasse die Gäste und führten die Bar, insbesondere kühle Getränke waren heiss begehrt. Durch ihre Mitarbeit verdienten sich die Pfadfinder*innen mit dem Umsatz einen Beitrag in die Lagerkasse für das bevorstehende Bundeslager in Goms. Weitere Solo-Konzerte der Kultursonne folgen.