Jour de fête – Jahrmarkttreiben mitten im Circuszelt

Atemberaubende Artisten, amüsante Gaukler und übermütige Künstler sorgen in der 35. Monti-Inszenierung Jour de fête für wundervolle Momente, fantastische Augenblicke und grosse Begeisterung. Ein einzigartiges Stück Circuszauber.

Schauplatz der 35. Monti-Inszenierung ist ein Jahrmarkt. Inspiriert durch das bunte Treiben, die lebensfrohe Energie, die exotischen Düfte, die kreisenden Bewegungen der Karusselle, die mutig-wirbelnden Kurven der Bahnen, die schwingenden Masten, die unverkennbaren Marktfahrer und Schausteller, das laute Gejohle der Halbstarken, die hüpfenden Kinder und die tanzenden Menschen entsteht auf dem Dorfplatz mitten im Monti-Zelt ein ausgelassenes Volksfest, ein Treffpunkt für Gross und Klein, ein Jour de fête.

Ein emotionales Feuerwerk

Das 14-köpfige Artistenensemble entführt die Zuschauerinnen und Zuschauer mit purer
Lebensfreude und scheinbar unerschöpflicher Energie während rund zwei Stunden auf einen wundervollen Jahrmarkt. Die Protagonisten sind oft gemeinsam auf der Bühne und begeistern mit ihrem beeindruckenden Können. Ihre Requisiten setzen sie äusserst vielseitig ein. Da wird schon mal ein Rhönrad als Achterbahnwagen eingesetzt, ein “Hau-den-Lukas“ zum Turngerät umfunktioniert, mit Steckenpferden geht’s auf eine Karussellfahrt oder ein Kinderfahrrad dient als Rhytmusinstrument. Mit bestechender Leichtigkeit wird ein kreatives, beinahe pausenloses Feuerwerk gezündet. Alles spielt sich vor einer Hälfte eines stolzen Riesenrades ab, welches speziell für dieses Programm gebaut wurde. Mit über 200 Lämpchen dient dieses einerseits als imposante Kulisse, wird aber vom Ensemble rege bespielt und ins quirlige Geschehen miteinbezogen: so während einer rasanten Gruppenjonglage, als Absprungplattform für eine Luftdarbietung oder die einzelnen Gondeln als Standort für gaffende Zaungäste.

Neben den heiteren Momenten haben in Jour de fête aber auch ruhigere Sequenzen ihren
Platz. Eine – am Festival Mondial Cirque de Demain in Paris ausgezeichnete – Darbietung am Chinesischen Mast, welche von einem französichen Paar mit sehr viel Gefühl und
Leidenschaft dargeboten wird. Oder wenn das Jahrmarkttreiben überbordet und in einer
veritablen Schlägerei endet, gespielt in Slow-Motion notabene.

Vielseitiges Ensemble

Sei es als Duo am Vertikalseil oder am Chinesischen Mast, an den Strapaten, mit dem
Rhönrad oder dem Roue Cyr, dem Skateboard, Schleuderbrett oder als komische Figur: Das Artistenensemble weiss vielseitig in anspruchsvollen Disziplinen zu begeistern und lässt das
Publikum gleichermassen träumen und mitfiebern.

Nach einer vierjährigen Manegenpause tritt Tobias Muntwyler (26) von der Monti-Famile
dieses Jahr als Artist wieder ins Scheinwerferlicht. Gemeinsam mit dem US-Amerikaner
Willem McGowan und seinem Bruder Mario (23) hat er in den vergangenen Monaten eine
neue, spektakuläre Diabolonummer aufgebaut. Eine Rückkehr zu seinen Wurzeln, stand er
doch nach seinem Manegendebut mit einer Akrobatiknummer seit dem zehnten Lebensjahr
mit Diabolos in der Monti-Manege. Mario Muntwyler hat seine Keulen aber nicht ganz
weggelegt und beweist in einer beeindruckenden Gruppenjonglage sein grosses Können als
Jongleur. Johannes Muntwyler sorgt mit einer komischen Illusionsdarbietung für staunende
Gesichter und beschliesst schlussendlich das Jahrmarkttreiben im Autoscooter als
Bürgermeister. 

Kreativteam Beeindruckendes geleistet

Die 35. Monti-Inszenierung erzählt zwar keine explizite Geschichte. Dennoch fliessen die
Darbietungen raffiniert und geschickt ineinander über und kommen als bildgewaltige Einheit daher. Da hat das Kreativteam für Jour de fête beeindruckende und ganze Arbeit geleistet. «Gemeinsam mit dem hochtalentierten und nicht minder motivierten Artistenensemble haben wir während zwei Monaten mit harter Arbeit und viel Freude unseren Jour de fête zum Leben erweckt!», meinen die Regisseure Andreas Manz und Bernard Stöckli zu ihrer ersten Inszenierung für den Circus Monti. Die Handschrift von Choreographin Colette Roy ist unverkennbar, kommen doch Tänze und Gruppendarbietungen spielerisch und leicht daher.

Dass Kostümbildnerin Olivia Grandy weder Mühe noch Aufwand gescheut hat, ist augenfällig. Die Kostüme im Retrolook sind in dezenten, klassischen Farben gehalten und sind dennoch Hingucker. Auch Thierry Epiney’s musikalische Kompositionen tragen bedeutend zu den Stimmungen der Inszenierung bei und werden so zu einem tragenden Teil der Aufführung. Diese werden vom sechsköpfigen Live-Orchester mit viel Fingerspitzengefühl und Energie interpretiert. Lichtdesigner Christoph Siegenthaler – übrigens bereits zum 20. Mal beim Circus Monti im Einsatz – setzt das Jahrmarkttreiben gekonnt und wirkungsvoll in Szene. Neben dem Riesenrad ist auch der neue Holzboden in der Monti-Werkstatt entstanden. Dieser ist in verschiedenen warmen Brauntönen gehalten und deutet einen gealterten Holz-Bretterboden eines Karussells mit einiger Patina an.

Solch ganzheitliche und aufwändige Programme – durch ein externes Kreativteam erarbeitet und umgesetzt – sind in der Circusszene weit über die Landesgrenzen hinaus einzigartig und stossen auf viel Beachtung.

Zelt ohne Sichtbehinderung

Monti ist bereits das zweite Jahr mit einem neuen Bogenmastenzelt auf Tournée. Zwei riesige Bogenmasten tragen die Zelthülle von aussen. So kann auf die vier Hauptmasten im
Zeltinnern verzichtet werden. Es herrscht freie Sicht in die Manege wie auf das Bühnenbild – von allen Plätzen und komplett ohne Sichtbehinderung. Das neue Chapiteau entspricht dem neusten Stand der Technik, hat einen Durchmesser von 30 Metern und ist rund 20 Tonnen schwer.

Schweizer Innovationspreis

Mit Jour de fête bietet die innovative Circusfamilie Muntwyler zum 35. Mal ein komplett neues Circuserlebnis und bestätigt damit ihren wegweisenden Platz in der vielseitigen Schweizer Kulturszene. Nicht umsonst gilt Monti als aussergewöhnlicher Circus. Die Programme sind ein Mosaik aus artistischem Spektakel, visueller Inszenierung und musikalischem Genuss für alle Sinne.

Bestimmt sind dies alles Gründe, weshalb der Circus Monti als erster und bisher einziger
Circus mit dem Schweizer Innovationspreis der KTV ATP (heute t.) für innovatives Schaffen,
Originalität und Qualität ausgezeichnet wurde. Damit wurde der Mut zur Eigenständigkeit wie auch die stetige Innovation bei den Programmkonzepten gewürdigt.