Grosses Halali in der Stadt Luzern

Die Luzerner Jägerinnen und Jäger bringen am Samstag, 30. August, mit dem «Tag der Jagdmusik» ein Stück Jagdkultur in die Stadt Luzern. Mit Jagdhornklängen stimmen die Bläsercorps Lindenberg, Auerhahn Luzern, Hubertusbläser Luzern, Waldkauz Schüpfheim und die Jagdhornbläser aus dem deutschen Albtal, die Luzerner Bevölkerung auf die bevorstehende Wildsaison ein.

Als Hilfsmittel für die Jagd wurde das Signalhorn – ursprünglich aus Hörnern des Wisent oder Auerochsen gefertigt – bereits in der Keltenzeit genutzt. Die Tradition der eigentlichen Jagdmusik hingegen findet ihren Anfang erst im 17. Jahrhundert. Mit der Entwicklung des Naturhorns eröffneten sich neue Möglichkeiten, die konzertante Jagdmusik entstand. Komponisten dieser Zeit schrieben, meist im Auftrag der Höfe, Musik für das Jagdhorn und für Jagdhorngruppen, die bis heute gespielt werden.

Die Jagdmusik ist nach wie vor ein wichtiger Teil gelebter Jagdkultur. So führen die meisten Jagdgesellschaften im Kanton Luzern eigene Bläsergruppen. Sie machen den Auftakt zu den herbstlichen Bewegungsjagden mit dem Signal «Das hohe Wecken» und sie schliessen diese Jagdtage mit dem Stück «Jagd vorbei». Dazwischen wird mit Jagdleitsignalen der Ablauf der Jagden koordiniert und mit Fanfaren kommt dem erlegten Wild die letzte Ehre zu.

Orgel trifft Jagdhorn

An diesem Samstag spielen die Luzerner Jagdbläsercorps auf verschiedenen Plätzen und im Konzertpavillon auf. Die Jägerinnen und Jäger freuen sich, mit ihrem Aufspielen die Stadt Luzern mit Jagdhornklängen zu füllen und der Bevölkerung die konzertante Jagdmusik näher zu bringen. Als besonderer musikalischer Höhepunkt wird die Samstagsmesse in der Hofkirche, um 17.15 Uhr, mit der Hubertusmesse in Es musikalisch umrahmt. Mitwirkende sind neben Wolfgang Sieber (Orgel) die bekannten Parforcebläsercorps Entlebucher Gämsjäger, Luzerner Jagdhornbläser und Auerhahn Luzern.

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Es spielen auf in der Stadt Luzern…

9.00 Uhr      Schwanenplatz: JHB Lindenberg

9.30 Uhr      Mühleplatz: JHB Auerhahn Luzern

10.00 Uhr      Kornmarkt: JHB Waldkauz Schüpfheim

10.30 Uhr     Bahnhofplatz: Hubertusbläser Luzern

…im Konzertpavillon am See…

14.00 Uhr      Hubertusbläser Luzern

14.30 Uhr      JHB Albtal (D)

…zur Hubertusmesse in der Hofkirche

17.15 Uhr      Grosse Hubertusmesse in Es. Mitwirkende Wolfgang Sieber (Orgel) und die Jagdhornbläsercorps Entlebucher Gämsjäger: Luzerner Jagdhornbläser: Auerhahn Luzern

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Bild 1/2       Hubertusmesse in der Hofkirche: Wolfgang Sieber auf der Orgel trifft Jagdhorn

Bild 3            Parforce- und Fürst-Pless-Horn sind die gängigen Instrumente der Jagdmusik (siehe Kasten)

Bilder zVg.

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Zwei Arten von Jagdhörnern

Das Parforcehorn (Stimmung in Es bzw. in B) wurde bis Mitte des 18. Jahrhunderts bei der Parforcejagd, der höfischen Jagdform zu Pferd, eingesetzt. Die heute nicht mehr praktizierte Parforcejagd «durch Stärke jagen», war eine Hetzjagd zu Pferd mit Hundemeute. Das für die Parforcejagd entwickelte grosswindige Horn trug der Reiter über der Schulter: Kopf und Arm hindurchgesteckt, beide Hände frei für die Zügelführung.

Das später in Gebrauch gekommene Fürst-Pless-Horn ist ein in B gestimmtes Horn ohne Ventile oder mit drei Ventilen, vergleichbar einem Flügelhorn in der Blasmusik. Benannt wurde es nach Hans Heinrich Fürst von Pless, dem Oberjägermeister von Kaiser Wilhelm I.