Erich Langjahrs „Sennen-Ballade“ kommt in neuer Qualität in die Kinos

Die Sennen-Ballade wurde restauriert und entspricht nun den gestiegenen Qualitätsansprüchen. Bild zVg.

Der Kinofilm „Sennen-Ballade“ von Erich Langjahr aus dem Jahre 1996 wurde mit Hilfe von Kantonen, Gemeinden und Stiftungen restauriert und digitalisiert. Ab dem 20. April ist er in verschiedenen Schweizer Kinos zu sehen.

Erich Langjahrs Film „Sennen-Ballade“ wirft einen Blick in den beschwerlichen Alltag der Bergbauernfamilie Werner und Waltraud Meile mit ihren Kindern Christian, Marianne, Matthias und Werner. Die Aufnahmen entstanden im Alpsteingebiet und widerspiegeln weder Alpromantik noch die Kunst des Bauerns, sondern zeigen so etwas wie die Urform der menschlichen Existenz. «Es ist ein Film zur Kunst des Lebens», heisst es auf der Website des Autors. In den 100 Minuten des Films versucht Erich Langjahr, tief in die Bauernseele zu dringen und ist überzeugt: «Das Bäuerliche ist in uns allen drin.» Die eindrücklichen Bilder aus allen Jahreszeiten machen weit mehr als das Bäuerliche wieder erlebbar. Sie nehmen die Zuschauenden mit auf eine kontemplative Reise, die zu eigenen seelischen Erlebnissen führt.

Die „Sennen-Ballade“ bildet den Auftakt zu einer Trilogie über die Situation der Bauern, über Identität, Überleben und Zukunft. Zeit, Raum, Würde – für Mensch, Tier und Landschaft. So fasst es die Website kurz zusammen. Ursprünglich, erzählt der Filmemacher aus Root, habe er nur einen einzigen Film machen wollen, habe aber bald gemerkt, dass das Material den Rahmen gesprengt hätte. So folgten auf die „Sennen-Ballade“ noch „Hirtenreise“ und „Bauernkrieg“. Die „Sennen-Ballade“ war nach ihrem Erscheinen 1996 in über 50 Schweizer Kinos sowie in Deutschland und Österreich zu sehen gewesen. Der Film wurde mit dem Preis des Deutschen Umweltministeriums ausgezeichnet.

Bei einer kürzlichen Retrospektive seiner Werke in Basel stellte Erich Langjahr fest, dass die Qualität von Bild und Ton nicht mehr den enorm gestiegenen Ansprüchen des heutigen Publikums entsprechen. Deshalb liess er den Film restaurieren und digitalisieren. «Zum Glück», sagt er, «habe ich dafür mit den Soundville Media Studios von René Zingg in Luzern eine super Adresse gefunden.» Jetzt ist der aufwändige Prozess beendet, und die „Sennen-Ballade“ feiert demnächst in vielen Schweizer Kinos, unter anderem im Bourbaki, erneut Première. Für die beiden anderen beiden Filme der Trilogie ist ebenfalls eine Restauration vorgesehen.

Sonja Hablützel