Emil: Juhuiii, ich bin bald in E wie Ebikon!

Emil Steinberger freut sich auf seinen Auftritt in Ebikon. Bild: Copyright Niccel Steinberger

Am kommenden Mittwoch, 26. Oktober 2022, spielt der grossartige Emil Steinberger im ausverkauften Ebikoner Pfarreiheim sein aktuelles Programm «Emil schnädered». Der Verein Kulturwerk Ebikon als Veranstalter freut sich, den bekanntesten Schweizer Kabarettisten aller Zeiten zum fünfjährigen Jubiläum präsentieren zu können.

Vier Jahre hat es gedauert von der ersten Anfrage bis zur Zusage für ein Gastspiel in Ebikon. Umso mehr war und ist im ganzen Rontal die Vorfreude auf den Abend mit Emil schnädered zu spüren.

Was lange währt wird also endlich gut! Ob die Vorfreude auch bei Emil so gross ist, was ihn mit Ebikon verbindet und einiges mehr hat er dem Kulturwerk Ebikon im grossen Interview vor seinem Auftritt in Ebikon verraten.

Ebikon freut sich rüüdig auf Emil! Freut sich denn Emil auch auf Ebikon?

Wenn ich im Luzärner Dialekt schnäderen kann, ist es auch für mich ein spezielles Ereignis. Und ganz sicher ist es auch für mich erfreulich, wenn ich ein Publikum vor mir habe, das aus freien Stücken (nicht durch Aktionen) und EMIL-hungrig in meine Vorstellung kommt.

Wir haben schon vor ca. 4 Jahren zum ersten Mal für ein Gastspiel angefragt, aber erst dieses Jahr hat es geklappt. An was hat es gelegen, dass die Rontaler Bevölkerung so lange auf einen Auftritt von Emil in Ebikon warten musste?

In den letzten 10 Jahren spielte ich auch noch in Deutschland. Und allein in der Schweiz war die Nachfrage so gross, auch in französischer Sprache in der Romandie, dass ich hoffte, dass die Ebikoner auch gerne mal nach Luzern ins Theater kommen würden.

Der Auftritt in Ebikon ist ja eine Art Rückkehr zu Ihren Wurzeln, da Ebikon ein Vorort von Luzern ist. Haben Sie eine Erinnerung oder ein Erlebnis, das Sie mit Ebikon verbinden?

In der Ebikoner Kirche (St. Klemens) habe ich 1967 meine erste Frau geheiratet. Ich habe auch zweimal in Ebikon meinen WK absolviert. Ich fand es immer schön, dass es in Ebikon noch lange ein gut geführtes Kino gab.

Auf was darf sich das Publikum nächste Woche im Pfarreiheimsaal freuen?

Auf einen Emil, der während 100 Minuten die Ebikonerinnen und Ebikoner mit Geschichten, Gedanken, Kabarett-Nummern und mit seiner abwechslungsreichen Mimik unterhält und zum Lachen bringt.

Haben Sie eine Message an das Publikum in Ebikon oder auch an diejenigen, die leider kein Ticket für die Vorstellung mehr ergattern konnten?

Ich hoffe, dass ich bei meinen Zuschauern ganz schnell die vielen Krisen-Momente des Alltags zum Vergessen bringen kann und dass sie somit empfänglich sind für die Emil-Show und das Lachen. Denjenigen, die keine Tickets mehr für Ebikon ergattern konnten, gebe ich den Tipp, schaut auf meiner Webseite www.emil.ch unter „Auftritte“, da sehr Ihr, wo ich das Programm noch spiele. Am 3.11.22 spiele ich dieses Programm zum letzten Mal.

Nächstes Jahr werden Sie, sage und schreibe, 90 Jahre alt und sind immer noch so vital unterwegs. Verraten Sie uns Ihr Geheimnis?

Wenn das ein Geheimnis ist: nicht rauchen, nicht saufen, dafür immer neugierig bleiben im Alltag und gute Gespräche suchen. Für mich ist die Zahl 90 unbedeutend, meine Aufgaben in der Gegenwart sind mir wichtiger.

Wie lange wird Emil noch auf der Bühne zu sehen sein?

Ich habe keine Planung, wie meistens, für die bevorstehende Zeit. Es liegt mir und ich liebe es, wenn sich etwas organisch ergibt. Dann mache ich das. Aber ob es Kabarett sein wird, das weiss ich noch nicht 

Sie sind für viele Komiker/Kabarettisten das Vorbild schlechthin. Welche Idole oder Vorbilder hatten oder haben Sie selber?

Ich hatte nie Vorbilder für meine Bühnenarbeit. Ich blieb immer ich selbst und habe immer meine eigenen Gefühle und eigenen Talente genutzt.

Sie haben sehr viel erreicht in Ihrem Leben und sind mit Sicherheit der bekannteste Schweizer Kabarettist aller Zeiten. Zudem sind Sie auch Schriftsteller, Regisseur und Schauspieler. Gibt es trotzdem noch etwas, das Sie bis heute nicht verwirklichen konnten?

Ich hätte gern Öl-Malerei gelernt. Das hat man uns in der Kunstgewerbeschule Luzern nicht beigebracht. 

Welches war der bisher schönste Moment in Ihrem Leben?

So viel Platz habe ich gar nicht, um aufzuzählen, was mir im Leben alles Freude bereitet hat. Ich hatte viel Glück im Leben und deshalb konnte ich auf vielen Gebieten schöne Arbeit leisten.

Wie erleben Sie als prominente Persönlichkeit den Alltag in der Schweiz? Können Sie unbehelligt von A nach B gelangen, ohne ständig angesprochen zu werden?

Angesprochen werden ist halt ein Resultat der Popularität. Es stört mich auch nicht, ich sehe es den Menschen an, dass sie Freude haben und das ist eine schöne Quittung.

Wir danken Ihnen ganz herzlich für dieses Interview und wünschen Ihnen nächste Woche einen wunderschönen Auftritt bei uns in Ebikon!

Bild: Copyright Niccel Steinberger