Von Daniel Abächerli zu Berto Margraf: Zum dritten Mal in Folge sind Kette und das «Chnorri-Marroni»-Zepter fest in Ebikoner Hand, die Luzerner Fasnacht 2023 wird von Ebikon aus «regiert». Der 61-jährige Weyzünftler hat mit «Oberknallfrosch» Till Rigert (Buchrain) einen erfahrenen Fasnächtler als Weibel zur Seite gewählt.
Zwei prägende Jahre liegen hinter uns, die vergangene Fasnacht 2022 liess in ihrer Ausgelassenheit und Fröhlichkeit vieles vergessen. Dieses Glücksgefühl erwischte auch den designierten Präsidenten des Lozärner Fasnachtskomitees (LFK) Berto Margraf so heftig, dass «d’Fasnacht eifach s’Beschte esch». Et voilà: sein treffendes Motto war geboren.
Margraf wurde 2010 in die Wey-Zunft aufgenommen und erlebte 2014 einen ersten Höhepunkt als Weibel des Zunftmeisters Giulio Capasso. Seine standfesten Weibelfähigkeiten machten die Runde, sodass LFK-Präsident Marcel Manetsch 2018 ebenfalls auf seine treuen Dienste zählen durfte. Im gleichen Jahr gründeten die amtierenden Weibel auf dem Rütli die «Lozärner Weibel Vereinigung», die heute
gegen 50 Mitglieder zählt. Margrafs LFK-Karriere verlief insofern nicht kerzengerade,
da er zuerst im Umzugskomitee startete und später ins Finanzkomitee wechselte. Um
dann zu guter Letzt – ebenfalls einzigartig in der über 70-jährigen LFK-Geschichte –
pandemiebedingt zwei Jahre als Vizepräsident walten durfte. Und nun, etwas mehr
als zwanzig Jahre nach Urs Märchy – dem Onkel seiner Gattin Daniela-, übernimmt er die präsidialen Insignien. Margraf ist verheiratet mit Daniela und Vater der Tochter Simona. Zusammen mit Weibel Rigert freuen sie sich auf eine wieder einmal möglichst normale Fasnacht 2023, wie sie Luzern gut ansteht und für viele Freuden sorgt. Nach der letztwöchigen Zeremonie mit der Stabübergabe erfolgt am 12. November 2022 der nächste offizielle LFK-Event: Die neue Fasnachtsplakette 2023 wird aus der Taufe gehoben und einem breiten Publikum vorgestellt. «So oder so gilt aber für die kommende Fasnacht jetzt schon: Fasnacht esch eifach s’Bescht», so der neue LFK-Präsident.
Von Brunnen via Schanghai nach Ebikon
Aufgewachsen ist der neue «Oberhuerenaff» im zugerischen Steinhausen. Nach der Matura an der Kantonsschule Zug und einem Studium an der ETH Zürich erlangte er den Titel als diplomierter Werkstoff-Ingenieur ETH. Seine beruflichen Stationen führten ihn von Brunnen via fünfjährigem Schanghai-Abstecher nach Ebikon. Mit der Rückkehr in die Schweiz und dem Kauf eines Eigenheims in Ebikon, erfolgte der berufliche Wechsel zum grössten Arbeitgeber von Ebikon, der Schindler AG, wo Berto heute als Manager After Sales tätig ist.
Rolf Willimann
