«E tolli Familie»

25 Jahre Theatergesellschaft in Adligenswil: Zurück zu den Wurzeln

ADLIGENSWIL –  Die Theatergesellschaft Adligenswil (TGA) feiert heuer ihr 25jähriges Bestehen. Um das Jubiläum zu würdigen, führt die TGA das Stück «E tolli Familie», das Lustspiel, welches 1990 als allererstes in Adligenswil auf die Bühne gebracht wurde, in einer überarbeiteten Fassung auf. Die Première fand am vergangenen Freitag im Zentrum Teufmatt statt.    

Die Vorstellung ausverkauft, der Saal voll, erwartungsvolle Gäste und angespannte Veranstalter und Schauspieler. So präsentierte sich die Stimmung im Zentrum Teufmatt in Adligenswil, kurz bevor die Lichter ausgingen und die Aufführung begann. Im Publikum zahlreiche Besucher, welche bereits vor 24 Jahren mit dabei waren, als «E tolli Familie» das erste Mal von der Theatergesellschaft Adligenswil präsentiert wurde. Auch einige der Darsteller, die 1990 mitgewirkt hatten, waren im Zuschauerraum anzutreffen.

Vor dem eigentlichen Anlass wurde das Publikum jedoch erst einmal ausgiebig kulinarisch versorgt. In gemütlicher Atmosphäre konnte man sich bei Speis und Trank unterhalten, alte Bekannte wieder treffen und sich gemeinsam auf die Vorstellung freuen. Alle Altersgruppen waren vertreten und die freundlichen, fleissigen Helfer sorgten dafür, dass die einzelnen Gänge schnell am Tisch waren und niemand über Durst zu klagen hatte.

«E tolli Familie» ist ein Lustspiel in 3drei Akten von Fritz Wempner. Regie führte erneut Oskar Bünzli, ohne den man sich die TGA kaum vorstellen könnte. Das Stück ist ein Schwank im klassischen Sinne. Auch wenn man kleine Dinge überarbeitet, modernisiert hat, so ist der Geschichte ihr Alter schon ein wenig anzumerken, was jedoch der Unterhaltung keinen Abbruch tut. Vor allem die Schauspieler – u.a. Pius Rösli, Natascha Hermann, Franz Eichmann, Bruno Arnold und Friedrich Schäfli – schaffen es, dem etwas biederen Ambiente und den doch überholten Rollenbildern von einst mit ihrem Können und ihrer Persönlichkeit etwas entgegenzusetzen.

Und so überrascht es nicht, dass das Publikum sich sehr gut unterhalten fühlte, viel gelacht und auch ausgiebig applaudiert hat. Insbesondere der eine oder andere Charakter, der besonders liebevoll und witzig geschrieben und interpretiert wurde, hatte es den Zuschauern angetan. Mehr möchten wir an dieser Stelle aber nicht verraten, weil sich ja ein jeder sein eigenes Bild machen soll. Sofern man sich also für Theater, insbesondere aber für den klassischen Schwank begeistern kann, dem darf man einen Besuch von «E tolli Familie» in Adligenswil gerne empfehlen.

Bemerkenswert ist auf jeden Fall, dass sich viele Menschen in der Gemeinde, in der Region so sehr für ihr Theater einsetzen, als Laien ihre Freizeit, ihre Energie und ihre Kreativität dafür verwenden, anderen Freude zu bereiten. Dass in diesem Projekt viel Arbeit und Herzblut steckt – hinter und auf der Bühne – konnte man bei dieser Première ganz besonders spüren. «Kultur» findet eben nicht nur in grösseren Städten statt und ist primär gewinnorientiert oder elitär. «Kultur» wird vor Allem und von Herzen in den Gemeinden gemacht und gelebt. Die Theatergesellschaft Adligenswil ist dafür ein gutes Beispiel.

Stefan Jäggi

Das Stück ist noch an folgenden Daten zu sehen:
Freitag, 4. April, 20.15 Uhr
Samstag, 5. April, 20.15 Uhr
Sonntag, 6. April, um 17.15 Uhr
Freitag, 11. April, um 20.15 Uhr
Am Samstag, 12. April heisst es dann um 20.15 Uhr bereits wieder «Dernière»
Weitere Informationen auf www.theateradligenswil.ch

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