«Bezahlt wird nicht»

ADLIGENSWIL – Unaufhaltsam wuchernde Benzinpreise, Teuerungen im Energiesektor und bedächtige, aber kontinuierliche Preissteigerungen in der Lebensmittelbranche – überall geht es um Geld und darum, einem möglichst viel davon aus der Tasche zu ziehen. Es reicht! Wir sagen: «Bezahlt wird nicht!»

Im Jahr 2016 ist der Konsumwahnsinn bereits ein alter Bekannter geworden. Dario Fo, aus dessen Feder «Bezahlt wird nicht» stammt, entlarvte ihn schon in den 70er Jahren: Das Stück über «proletarischen Einkauf» und «zivilen Ungehorsam» kam 1974 zur Uraufführung und sorgte reichlich für Tumulte. Fo’s Ausgangspunkt: eine fiktive Supermarktszene in einem Mailänder Vorort. Zwei einkaufswütige Frauen stellen fest, dass die Preise übermäßig gestiegen sind. Deshalb wollen sie nur die Hälfte, schliesslich sogar gar nichts mehr für die hochgehandelten Waren zahlen – sprich: umsonst einkaufen. Einige Monate nach der Uraufführung des Stücks wurden die fiktiven Umstände real. Wagemutige Systemkritiker setzten den Kampf gegen die Preistreiberei, wie er zuvor auf die Bühne gebracht wurde, in die Tat um. In der Konsequenz wurde Fo’s Stück der Aufhetzung zur Kriminalität bezichtigt.

Vier Jahrzehnte später wagen im Theater Adligenswil die zwei Paare Giovanni/Antonia und Luigi/Margarita ­– allesamt beste Freunde – erneut den Trip zwischen Loyalität und Aufbegehren, Selbstironie und Galgenhumor. Wir erleben mit ihnen einen Tag und eine Nacht, grosse und kleine Sorgen, einen Ladendiebstahl, einen aufgeblasenen Carabiniere und den alltäglichen politischen Wahnsinn, der bis heute anhält.

Aufführungen vom 4. bis 19. März, alle Infos und Reservationen unter www.theateradligenswil.ch

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