Die Welt des Weins: Zwischen Genuss und Investment

Wein ist seit Jahrtausenden ein kulturell bedeutsames Getränk: Er wurde zu spätrömischen Gelagen getrunken, er ist elementarer Bestandteil des christlichen Abendmahls und bereits seit dem 18. Jahrhundert wird er auf Auktionen teilweise zu Höchstpreisen versteigert. Damit ist Wein sogar zu einem renditestarken Sammlerobjekt geworden. Unser Artikel gibt einen Einblick in die Weinwelt und beantwortet interessierten Einsteigern die wichtigsten Fragen.

Genuss: Worauf kommt es wirklich an?

Wer den Weingenuss intensiver betreiben möchte, braucht dafür ein wenig Hintergrundwissen: Wer noch keines hat, lässt sich für seine erste Verkostung am besten in einem guten Weinfachgeschäft beraten. Nach einer ausführlichen Beratung im Fachgeschäft wird höchstwahrscheinlich ein hochwertigerer Wein in der Einkaufstasche landen, als wenn man ohne jegliche Sachkenntnis einfach nach irgendeiner Flasche im Supermarktregal greift. Denn die riesige Auswahl in den Supermärkten kann schnell überfordern. Wichtig ist, das der Wein zum Essen passt: Ein No-Go ist beispielsweise Rotwein zu Fisch – dafür eignen sich Weissweine viel eher. Ein trockener Rotwein wiederum passt perfekt zu rotem Fleisch. Wer sich aber längerfristig als nur für ein Festmahl mit Wein befassen möchte, sollte über die Teilnahme an speziellen Seminaren mit anschließender Verkostung nachdenken. Solche Weinkurse bietet unter anderem Mondovino an. Zudem gibt es zu diesem Thema umfangreiche Literatur, die den Einstig in die Welt der Weine deutlich erleichtert.

Lohnt sich Wein als Investment?

Wer seinen Wein nicht geniessen, sondern im Keller lagern und mit Gewinn weiterverkaufen möchte, benötigt noch mehr als nur guten Geschmack – er sollte sich vorab sehr gründlich informieren. Denn ein Supermarktwein für wenige Franken wird mit grösster Wahrscheinlichkeit auch in zehn Jahren nicht mehr wert sein. Wie in diesem Ratgeber zu erfahren ist, gehen Experten davon aus, dass lediglich ein Prozent der globalen Weinproduktion „investierbar“ ist. Alter ist nicht immer gleichzusetzen mit einer guten Rendite, was ein weiterer Erfahrungsbericht verdeutlicht.

Wer in Wein investieren möchte, braucht enormes Detailwissen, er sollte die Hauptfaktoren für eine Wertsteigerung kennen und für jeden infrage kommenden Wein mehrere Kriterien gegeneinander abwägen: Zu nennen sind hier objektive, sensorische und makroökonomische Faktoren. Zur ersten Kategorie zählen etwa die Rebsorte und der Jahrgang, diese Angaben befinden sich auf dem Etikett. Über den sensorischen Wert eines Weins informieren international anerkannte Weinexperten – allen voran Robert Parker. Die Bewertungen sind wichtige Anhaltspunkte für Investoren und Käufer. Die makroökonomischen Faktoren sind ein schwierigerer Fall: Hierfür muss man nämlich den Weinmarkt kennen und beobachten und sollte sich mit länderspezifischen Eigenheiten auskennen. Nach dem Kauf ist an die richtige Lagerung zu denken und schließlich der richtige Zeitpunkt für den Weiterverkauf abzupassen, denn der Haltbarkeit des Lebensmittels Wein sind natürliche Grenzen gesetzt – die meisten lassen sich aber ohne Probleme mehrere Jahrzehnte aufbewahren.


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