Zoo-Besitzer Toni Röösli: «Die Tiere im Zoo sind unsere Partner»

Zoobesitzer Toni Röösli im Spiel mit seinen Berberaffen in der neu gestalteten Anlage. Bilder: rowi

Klein aber fein, sauber und gepflegt: Toni’s Zoo in Rothenburg ist als blühender und wundervoll gepflegter Tierpark bekannt. Er lädt mit seinen über 400 Tieren -verteilt auf 97 Arten und exotischen Tieren, die es in der Zentralschweiz nirgends sonst zu sehen gibt- zu jeder Jahreszeit zum Staunen, Erholen, Sehen und Erleben ein. Jetzt, nach coronabedingten Schliessungen mit massiven Finanzeinbrüchen und der Lockerung seit 1. März 2021 zeichnet sich auch am Zoo-Himmel etwas wie Morgenröte ab. Wenn auch bei Drucklegung dieser Zeilen Restaurant und die Tropenhäuser noch geschlossen bleiben.

«Sicher, die momentane und besonders die letztjährige Situation haben uns schwer zugesetzt, die Ausfälle im Frühling 2020-Lockdown konnten wir dank Reserven der
vergangenen Jahre noch einigermassen verkraften», sagte Zoo-Besitzer und -Leiter Toni Röösli (72). Nur Ausgaben also, denn alle Tiere wollen gehegt und gepflegt werden, brauchen Futter und Zuneigung. «Es hört sich komisch an, aber unsere Mitarbeiter waren wochenlang die einzigen Besucher, das haben die Tiere so komisch wahrgenommen, dass die Besucher fehlten, war auch für unsere Tiere belastend.»

Die erste Zwangspause hat er mit seinen elf Vollzeitbeschäftigten genutzt, um die 22 000 m2 grosse Anlage auf den neusten Stand zu bringen. Die Afrika-Anlage wurde vergrössert, die Anlage für die Kamele umgebaut, es entstand ein Neubau für den gesamten südamerikanischen Bereich und auch das Reptilienhaus wurde modernisiert. «Jetzt sind wir wieder à jour.»

Das ist erfreulich: Bei der Öffnung letzten Sommer herrschte kurzzeitig Besucherandrang wie selten zuvor. «Das zeigte uns, dass viele Leute etwas vermisst haben, sie wollten ein Erlebnis, wie es in diesem Fall nur ein Zoo bieten kann», sagt Toni Röösli beim Rundgang durch seinen Zoo.» Und er durfte auf Wohlwollen und Solidarität aus dem Bekanntenkreis wie der Bevölkerung zählen. Die vielen Jahreskarten, die teils im Vorfeld verkauft wurden, waren lange Zeit die einzigen Einnahmen, denn die Eintritte, Kioskeinnahmen oder die Einnahmen aus dem Restaurant -mit Geburtstags- Hochzeitsanlässen oder Familienfeiern- fielen komplett weg. Also wurde statt einem sich abzeichnenden Rekordjahr an Besucherzahlen ein schmerzliches «so la la». Der gute Sommer konnte die Zwangspause nicht kompensieren.

Wie kam Toni Röösli zu seinem Zoo?

Toni Röösli hat als Hobby im Jahre 1991 mit einigen wenigen Tieren einen Kleintierzoo aufgebaut. Seine Idee: Die Fähigkeiten aus dem Gartenbau aufzuzeigen und der Bevölkerung einen Erlebnis-Kleintierpark zu offerieren. Das Interesse war in kürzester Zeit ausserordentlich gross, hatten sich doch von Anfang an wöchentlich teilweise bis zu 50 Personen im Tierpark eingefunden. Der Gartenbau-Spezialist mit Zusatzausbildung in Sachen Haltung und medizinischer Tier-Betreuung, erinnert sich: «Es begann mit einer Eselin, der ich damals Kunststücke beibrachte und einem witzigen Zeitungsartikel, der das dokumentierte. Tier-Fan und Bandleader Pepe Lienhard las davon und setzte sich mit mir in Verbindung. Er vermittelte mir die ersten Tiere, und so wurde der Grundstock zum Zoo gelegt.» 1995 haben vier Unternehmerkollegen den Sponsoren- und Gönnerclub für Tonis Zoo ins Leben gerufen. Heute zählt dieser über 300 Mitglieder, die den wunderschönen Zoo
unterstützen. Die Weichen wurden am 10. Dezember 1998 definitiv gestellt: Die Rothenburger Bevölkerung hat der Umzonung von der Landwirtschaftszone -mit seinem bisherigen Gartenbau- zur Zoo- und Gartenzone zugestimmt und so stand der Eröffnung im Jahre 2001 nichts mehr im Wege. Röösli bedauert aber, dass das 20-jährige Bestehen mit der geplanten Feier -unter anderem bei einem Show-Abend mit Pepe Lienhard, Francine Jordi und Maya Brunner- auch ins Wasser fällt.

Dieser Gepard – er gilt als schnellstes Tier der Welt- ist seit Jahren ein Besucher-Magnet im Zoo.

Tiere hautnah – mit Hand und Herz

So lautet das Leitbild von Toni Röösli. Der Besucher soll die Zootiere im doppelten Wortsinn begreifen und verstehen lernen. Beispiel dafür ist das Füttern vieler Tiere durch Besucher, bei dem er auch mal ein Tier streicheln kann. Weitere unmittelbare Tiererlebnisse gibt es bei Jungtieren, bei der Fütterung der Affen und Shetland-Ponys oder bei Veranstaltungen, Führungen oder Kindergeburtstagsfesten im Zoo. «Beobachten Sie die Tiere in naturnah gestalteten Gehegen, stehen Sie Affen, dem Vogelstrauss und einer Vielzahl anderer Tiere Auge in Auge gegenüber, entdecken Sie Naturwunder am Wegesrand. Bei uns erleben Sie die Tiere hautnah», gibt er den Besuchern mit auf den Weg.

Der Zoo bietet eine Vielzahl von Erlebnis- und Erfahrungssituationen, erklärt Phänomene, geht auf Frage- und Problemstellungen ein, um Kinder und Schüler zu motivieren. Das gut ausgebildete Fachpersonal versucht den grossen Wissensdurst der Besucher zu stillen. Zu den Zielen von Tonis Zoo zählen also Erholung, Freizeit und Bildung. «Das Wohlergehen der Tiere ist unser grösstes Anliegen, denn die Tiere sind unsere Partner», sagt er immer wieder.

Heute sind es mittlerweile 1500 bis 2000 Personen, die an schönen Wochenenden im Zoo vorbeischauen. Je länger je mehr hat man das Bedürfnis der Rothenburger- und Innerschweizer-Bevölkerung festgestellt, dass Tiere, gutgehalten im Kleinzoo, eine Attraktion sind. Mittlerweile tummeln sich exotische und einheimische Tiere Seite an Seite in der gepflegten Menagerie. Darunter eine Guereza-Familie (Mantelaffen), Berberaffen-Kolonie, Leoparden, Zebras, ein Heer bunter Vögel, Schwäne, Meerschweinchen, Schlangen und Echsen, Lamas, Strausse, Känguruhs, Pinguine und noch viele Tiere mehr.

«Bei richtigem Umgang mit Tieren schätzen sie die Nähe des Menschen und fühlen sich dabei wohl. Der beste Beweis dafür ist, dass sich die meisten unserer Tiere jährlich durch Geburten im Zoo vermehren und natürlich gehören die Nachkommen unserer rund 90 verschiedenen Tierarten immer wieder zu den grossen Attraktionen im Zoo», freut sich Röösli mit seinem Team».

Rolf Willimann


Der «rontaler» verlost 4 x 2-Gratiseintritte (im Wert von je Fr. 32.00) für TONI’S ZOO in
Rothenburg. Einfach Name und Adresse per Email (Vermerk: TONI’S ZOO) senden an:
wettbewerb@rontaler.ch / Einsendeschluss: Montag, 19. April 2021. Viel Glück. Die Tickets werden zugestellt; sie sind bis März 2023 gültig.