SUVA investiert in neues Reintegrationsprogramm
Die Suva investierte in den letzten 13 Monaten 560 000 Franken in ein neues Reintegrationsprogramm für Verunfallte. Mit der Wiedereingliederung erhielten 34 Menschen eine neue berufliche Perspektive statt eine Rente. Dadurch werden die Prämienzahler um 10 Millionen Franken entlastet.
Berufliche Perspektive statt Rente
Peter Diermann, Bereichsleiter Versicherungsleistungen der Suva, ist mit der Bilanz nach einem Jahr zufrieden: «Wir unterstützen damit Menschen, die keine andere Hilfe erhalten, obwohl sie optimale Chancen auf eine Eingliederung haben.» Die Betroffenen erhalten durch diese Massnahme der Suva eine berufliche Perspektive statt eine lebenslange Rente. Denn: Besteht bei der Invalidenversicherung (IV) kein Anspruch auf Eingliederungsmassnahmen oder wird die IV aus einem anderen Grund nicht aktiv, kann die Suva finanzielle Leistungen im Rahmen ihres Reintegrationsprogramms übernehmen. Voraussetzung ist, dass sich die Wiedereingliederungsmassnahme für die Suva und damit auch für die Prämienzahler finanziell lohnt. Im Fokus stehen vor allem ältere Mitarbeitende oder Personen ohne Ausbildung.
Finanzielle Unterstützung
Die Suva hat ihr Anreizsystem nach einem erfolgreichen Pilotversuch im September 2016 ausgebaut. Sie übernimmt mit der Eingliederung verbundene Kosten bis zu 20 000 Franken. Darunter fallen Kosten für Arbeitsplatzanpassungen, Ausbildungskurse oder Eignungsabklärungen. Wurde eine Wiedereingliederung erfolgreich abgeschlossen, kann sie ein Erfolgshonorar an die Firma von zusätzlich 20 000 Franken auszahlen. Damit trägt die Suva dazu bei, dass Arbeitsplätze von Verunfallten erhalten bleiben und sie unterstützt auch Neuanstellungen. Denn: Die zunehmend digitalisierte und automatisierte Arbeitswelt mache es laut Diermann schwieriger, Verunfallte wieder einzugliedern.
Dank dem finanziellen Anreizsystem der Suva gliederten Unternehmen in den vergangenen 13 Monaten 34 Verunfallte wieder ins Berufsleben ein, davon 15 Personen in der Baubranche und 19 in Industrie und Gewerbe. Der Altersdurchschnitt der Wiedereingegliederten liegt bei 50 Jahren, wobei der Jüngste 27 und der Älteste 65 Jahre alt waren.
Die Erfolgsfaktoren
«Wichtig für eine erfolgreiche Wiedereingliederung ist die gute Zusammenarbeit zwischen dem Arbeitgeber und der Suva sowie die Motivation des Verunfallten», betont Diermann. Dies bestätigen auch Arbeitgeber, die vom Anreizsystem profitieren konnten. Einer davon ist Roger Hirzel, CEO der Hirzel Haustechnik AG (siehe Interview).