Weihnachten leuchtet dieses Jahr weniger hell

Nur wenige Gärten leuchten weihnächtlich.

Stommangellage – so lautet das Wort des Jahres 2022. Und tatsächlich hat sich schon seit dem den Sommermonaten das Schreckgespenst eines drohenden Blackouts im ganzen Land verbreitet. Ukrainekrieg, Energiewende, steigende Kosten etc. – verschiedene Faktoren haben ihren Anteil dazu geleistet. Das Thema ist zwar in aller Munde; auch der Bundesrat hat es regelmässig angefeuert und Empfehlungen herausgegeben. So richtig augenfällig wurde die neue Situation aber erst in der Adventszeit.

Wo sonst ab der zweiten Novemberhälfte Sterne prangten, Lichterketten funkelten und die ganze vorweihnächtliche Tierwelt in üppigem Glanz zum Einsatz kam, blieb es dieses Jahr weitgehend dunkel. Die meisten Gemeinden verzichteten bewusst auf festliche Beleuchtung oder setzten diese nur spärlich oder mit energieeffizienten Technologien ein. Die teils stark überbordende Dekoschlacht und das gnadenlose Wettrüsten der Vorjahre auf Balkonen oder in Gärten haben dieses Jahr ein jähes Ende gefunden.

Wer dieser Tage abends oder nachts durch Strassen und Gassen schlendert, wähnt sich angesichts der Finsternis bereits im Januar. Erstaunlich viele Menschen haben sich den Energiesparmassnahmen der Behörden angeschlossen uns lassen ihre Weihnachtsbeleuchtung im Schrank. Jene, die trotzdem nicht verzichten wollen, beteuern rasch und ungefragt, dass ihre Beleuchtung solarbetrieben ist. Immerhin, so belegen es Studien, wurden für die Weihnachtsbeleuchtung in den Vorjahren schweizweit ein Plus an Strom aufgewendet, das für 25‘000 Familien reichen würde.