Teekräuter – Kräutertee

Tee- und Kräuterkurs der Regionalen Gesundheitskommission Dierikon, Gisikon, Honau, Root

Am Mittwoch 8. November, trafen sich 60 – meist weibliche – Interessierte im Pfarreiheim Root auf Einladung des Frauennetzes Root zur Unterweisung in der Trocknung, Verarbeitung und Genuss von Kräutern und Wurzeln.

Margrith Künzler, Sozialvorsteherin von Root begrüsste die Referentinnen Sibylle Jossi Studer (Heilpflanzenfrau), ihre Kollegin Andrea Bucher (Heilpraktikerin), welche ihr helfend zur Seite stand, und die Anwesenden. Sibylle Jossi übernahm die Moderation, indem sie den Unterschied der gekauften Produkte und der Handpflückung erklärte. Durch die maschinelle Verarbeitung zerkleinern sich die Blätter stark, wodurch sich die ätherischen Öle verflüchtigen, im Gegensatz zu den ganzen Blättern der Handpflückung. Sie machte darauf aufmerksam, dass Kräuter sammeln Zeit und Musse braucht, ein Beitrag zur Entschleunigung unserer Zeit.

Kräuter zu sammeln bedingt, dass man nur pflückt, was man wirklich kennt. Auch sollte man den Standort schonen und nie alle Pflanzen eines Fundortes mitnehmen, damit wieder Neues wachsen kann. Pflanzen an Strassen, Autobahnen oder Bahnlinien sind ungeeignet. Zum Sammeln sind Stoffsäckchen oder Körbe ideal (keine Plastiksäcke). Der geeignete Zeitpunkt ist bei schönem Wetter, nach Regen an einem warmen trockenen Morgen. Das Sonnenlicht ist der Motor der Pflanze. Jede Heilpflanze hat einen individuellen Zeitpunkt, in dem sie ihr bestes Aroma preisgibt. Dies erfordert das Wissen um die verschiedenen Pflanzen: Zitronenmelisse zum Beispiel sollte man zu Blühbeginn pflücken. Wurzeln am besten im Herbst, wenn sich alle Inhalte wieder in die Wurzeln zurückziehen.

Das Trocknen dient zur Aufbewahrung, man lässt das Wasser verdunsten. Sibylle Jossi lässt alle Kräuter an der Luft trocknen. Ungewaschen legt sie sie locker aus und lässt die ganzen Blätter 3 bis 4 Tage trocknen, damit lassen sich am meisten Inhaltsstoffe erhalten. Wenn man die Pfefferminze ein Jahr aufbewahrt, verliert sie im ganzen Zustand nur 5, bei einem Krüllschnitt (maschinell verarbeitet) 36 Prozent.

Die Aufbewahrungsart könnte zum Beispiel braunes oder weisses Glas sein oder eine Weissblechdose, auch Papiertüten sind möglich. Am besten halten sich die Pflanzen in einem dunklen, trockenen Raum von 16 bis 18°C. Sibylle Jossi empfiehlt alles anzuschreiben: Name, Erntezeit und Ort. Wenn beim ganzen Prozess alles richtig gemacht wurde, halten die getrockneten Kräuter etwa zwei Jahre. Zu den Teekräutern gibt es ja noch viele Varianten der möglichen Verarbeitung wie Kräutersalz, Tinkturen, Salben, Badezusätze oder Kräuterkissen.

Nach der Theorie folgte die Praxis: An drei verschiedenen Stationen konnten sich die Anwesenden in der Herstellung und Aufbewahrung von Kräuterkissen, Herstellung eines Kräutersäckchens als Badezusatz oder in der Zubereitung von verschiedenen Tees inspirieren lassen. Alle Anwesenden folgten freudig diesem Angebot und es wurde rege diskutiert. Die dargebotenen Häppchen mit Kräutern und die verschiedenen Tees waren sehr beliebt.

Auch die zum Kauf angebotenen Produkte waren rasch verkauft und gingen weg wie frische Weggli. Ob «Hirschzungen-Elixier» nach Hildegard von Bingen über «Giersch-Pesto» zu «Brennessel-Samen» und diverse «Kräuter-Kissen» ging alles zügig über den Verkaufstisch. Eine weitere lehrreiche, interessante und fröhliche Veranstaltung der Gesundheitskommission ging zu Ende.