An ihrem 52. Bot vom vergangenen Samstag präsentierte die Rotseezunft Ebikon ihren neuen Zunftmeister Peter Mühlebach. Patrick Imboden wird ihn als Weibel durch das Jahr begleiten.
«Äs chribäläd», verriet Jörg Bucher, Präsident der Rotseezunft Ebikon nach dem Nachtessen im Alters- und Pflegeheim Höchweid. Vor der Bekanntgabe des neuen Zunftmeisters und seines Weibels stand jedoch die Verabschiedung des Duos 2012, Markus Affentranger und Beat Vogel, auf der Traktandenliste. «Sie haben die Zunft würdig vertreten und viele Menschen glücklich gemacht», lobte der Präsident und ergänzt in Anspielung auf das letztjährige Motto «tierisch»: «Markus Affentranger war ein Zirkusdirektor mit Herz.» Für sein Engagement wurde der abtretende Zunftmeister zum Ehrenzünftler der Rotseezunft Ebikon ernannt. Mit viel Freude blickte dieser auf das vergangene Jahr zurück. So affengeil sei es gewesen, dass er schon an der Fasnacht 2012 angekündigt habe, er mache gleich noch ein weiteres Jahr. Er nehme viele bleibende Eindrücke aus seiner Amtszeit mit und habe nur eine Reklamation entgegennehmen müssen: die Kutschenpferde hätten sich einen leichteren Zunftmeister gewünscht. Bei Beat Vogel bedankt er sich mit den Worten: «Du warst der ideale Weibel.»
Gutes Gespann
Die Spannung stieg, als die 78 anwesenden Rotseezünftler mit einem Dingsdaa-Spiel herausfinden mussten, wer die Nachfolge von Markus Affentranger antritt. Wer alle Begriffe richtig getippt hatte, bekam die Buchstabenfolge RTPEE, was sich ohne grosse Mühe zum Vornamen Peter umstellen liess. Und so war auch der nächste Schritt nicht mehr schwer: Peter Mühlebach konnte als Zunftmeister 2013 ausgerufen werden. In einer weiteren Dingsdaa-Runde ergab sich der Name Patrick I., ein klarer Hinweis auf Patrick Imboden, der dem neuen Zunftmeister ab dem 5. Januar 2013 als Weibel zur Seite stehen wird. Mit diesen beiden war man durchwegs zufrieden. «Ein gutes Gespann», war von allenthalben aus der Versammlung zu hören. Und entsprechend gross war denn auch die Freude bei den Ausgewählten. Als die Partnerinnen des neuen Duos vom Nachtessen im «Löwen» eintrafen, konnten sie schliesslich auch noch ihr Motto bekanntgeben: «De Peti ond de Pädi met ehrem Scharm schlönd z’Äbike a de Fasnacht Alarm. Ab sofort gilt: CARNEVAL TOTAL!» Peter Mühlebach und Patrick Imboden steht nun eine intensive Zeit bevor, werden sie doch zwischen 70 und 80 Termine wahrzunehmen haben. Der Marathon beginnt bereits am 11.11., wenn die Zunftfamilie dem neuen Zunftmeister zum Fasnachtsbeginn um Punkt 11.11 Uhr für genau eine Stunde ihre Aufwartung macht.
Ein Neuer und fünf Kandidaten
Dass die Rotseezunft Ebikon keine Nachwuchsprobleme hat, zeigte sich dieses Jahr einmal mehr: Mit Andreas Stübi konnte wiederum ein Neumitglied aufgenommen werden – mit 100 Prozent Stimmen. Gleich fünf werden es im nächsten Jahr sein, wenn sie sich bis zum nächsten Bot als Kandidaten bewähren, was nach Einschätzung von Herold Toni Ruckli nahezu sicher ist. Bei den Kandidaten handelt es sich um Oliver Bründler, ITC-System-Administrator, Ebikon; Albert Stadelmann, Sanitärmeister, Ebikon; Alois Kaufmann, Versicherungs- und Vorsorgeberater, Ebikon; André Müller, Metzgerei A. Müller GmbH, Buchrain; und Benno Portmann, selbstständiger Sanitär-Installateur, Ebikon.
Nur einer traf ins Schwarze
Was zum Ende des offiziellen Teils des 52. Zunftbots noch ausstand, war die Wette, mit der die Zünftler tippen konnten, wer neuer Zunftmeister und Weibel wird. Auf einem einzigen Zettel waren beide Namen richtig notiert. Hans Meier konnte für seine präzise Voraussage den stattlichen Betrag von 340 Franken entgegennehmen.
Der Zunftmeister 2013
Peter Mühlebach (49) wuchs mit seinen drei jüngeren Geschwistern in Ebikon auf. In seiner Jugend war er im örtlichen Turnverein und in der Jungwacht Sarto anzutreffen. Nach einer KV-Lehre bei der Alba Versicherung blieb er der Branche treu und ist seit 1993 bei der Helvetia Versicherungen als Schadenexperte tätig. In seinem Zunftmeisterjahr 2013 feiert er sowohl seinen 50. Geburtstag wie auch seine 20-jährige Firmenzugehörigkeit. Er wohnt mit seiner langjährigen Partnerin Pia Leipold und drei Kindern zwischen 18 und 22 Jahren in Buchrain. Auch dem Sport ist der ehemalige Top-Leichtathlet treu geblieben. Er zeichnet heute für die Juko des FC Perlen-Buchrain verantwortlich, ist daneben Spielleiter bei den jüngeren Jahrgängen des Vereines und seit über 30 Jahren Fan des Eishockeyvereines Ambri-Piotta. Das Interesse zur Zunft wurde bei Peter Mühlebach an den legendären Nasesamschtig-Anlässen und an der Inthronisation von Marco Meier im Jahre 2007 entfacht. Nach zwei Jahren Mitgliedschaft ist er nun bereits am Ziel seiner Träume angelangt und wird als Zunftmeister 2013 amten.
Der Weibel 2013
Der 40-jährige Patrick Imboden ist durch und durch Ebikoner. Nach der Schulzeit arbeitete er 25 Jahre bei der Firma Schmid Bau AG, zuerst als Maurerlehrling, dann als Polier und schliesslich mit dem Bauführerdiplom und dem Nachdiplomstudium in Betriebswirtschaft als Abteilungsleiter. Seit einigen Monaten ist er nun Geschäftsführer der Fischer Bau Service GmbH in Luzern. Der Zunftweibel 2013 ist verheiratet mit Barbara und Vater von Yara und Lynn (8 und 5 Jahre alt). In seiner Jugend war er ebenfalls Mitglied der Jungwacht Sarto, bestritt Rennen für den Skiclub, war später begeisterter Kletterer und ist heute vermehrt wandernd unterwegs. Seine Verbundenheit zur Rotseezunft hat familiäre Wurzeln, und sein fasnächtliches Engagement bewies der neue Weibel seinerzeit als Vermittler bei der Entführung des Fasnachtsbööggs der Rotseezunft, was ihm im Jahr darauf die Mitgliedschaft eintrug. Mit seinen Fähigkeiten als Drummer lag es nahe, dass Patrick sich der Bööggengarde anschloss und sich als Tambour der Bewachung des Fasnachtsbööggs der Zunft widmet.