Mit dem Lustspiel in drei Akten «E ganz normaali Huusfrau» will das Seniorentheater Ebikon im Jubiläumsjahr 2012 seine vielen Fans wiederum begeistern. Der „Rontaler“ war bei einer Probe dabei.
ro. «Frau auf Mördersuche.» Dieser überraschte Ausruf von Paul hat den „Rontaler“-Reporter bei seinem spontanen Probenbesuch im Pfarreiheim geradezu elektrisiert. Die drei Worte bestimmen das abwechslungsreiche Geschehen auf der Bühne. Man spürt echt kribblige Spannung, wobei immer wieder witzige Szenen und köstliche Dialoge für Auflockerung sorgen.
Überzeugender Probenbesuch
«Frau auf Mördersuche» heisst der Roman von Irene, welche im fortgeschrittenen Alter ihre Leidenschaft zum Krimischreiben entdeckt. Während ihre Freundinnen Karin und Claudia fest an ihr Talent glauben, hält Ehemann Paul gar nichts davon. Um den fertigen Krimi mit allen Tricks und Kniffs unter die Leute zu bringen, werden Verwandte und Bekannte «eingespannt». Bei seinem spontanen Besuch verfolgte der „Rontaler“- Reporter den ersten Akt. Er zeigte sich beeindruckt, wie sattelfest die fünf Spielerinnen und vier Spieler bezüglich Text waren.
Kritische Anmerkungen
Anerkennung erhielt das Spielerensemble auch von der Regisseurin Josette Gillmann. Mit einer Seelenruhe sondergleichen verfolgte sie auf einem Stuhl sitzend das Geschehen auf der Bühne, ohne dass sie einmal die Spieler unterbrach. Erst nach Ende des ersten Aktes gab sie ihre «Manöverkritik» ab. Als Erstes lobte sie die Textsicherheit der Spieler. Sie wünschte aber, dass die Dialoge frischer und lauter und die Begegnungen mit mehr Augenkontakt erfolgen sollten. Die Regisseurin forderte auch, dass die Spieler immer in Bewegung sind, damit statische Situationen vermieden werden. Weiter dürfe auch ein gewisser Sex-Appeal nicht fehlen!
Anspruchsvolle Regiearbeit
In einem ungezwungenen Gespräch mit dem „Rontaler“ zeigte sich Josette Gillmann begeistert und meinte: «Es ist eine sehr gute und engagierte Gruppe. Für mich ist das Seniorentheater Ebikon eine heimliche Liebe, weshalb ich auch noch nach 20 Jahren gerne Regie führe.» Auf die Frage, ob es denn genügend Theaterstücke für Senioren gäbe, entgegnete Gillmann: «Leider gibt es für diese Sparte zu wenig Bühnenwerke. Und wenn, muss ich sie von Grund auf neu bearbeiten. Dies vor allem darum, weil ich nur Senioren integrieren will.» So löste sich auch das Rätsel, warum beim Stück «E ganz normaali Huusfrau» eine Telefonstimme eingebaut wurde. Diese Rolle hätte die Tochter von Irene und Paul spielen müssen. Und die wäre eben jung!
Aufgestelltes Spielerensemble
Schon wegen des fortschreitenden Alters mischt sich das Spielerensemble immer wieder frisch auf. Aktuell ist aber eine verschworene Gruppe beisammen, welche schon gemeinsam auf der Bühne stand. Und das merkte der „Rontaler“ auch beim Probenbesuch. Die fünf Spielerinnen und vier Spieler sind seit Oktober 2011 fleissig am Proben, strotzen vor Energie und sind mit Leib und Seele ins Bühnengeschehen integriert. Aber auch die «Heinzelmännchen» vor und hinter der Bühne leisten ganze Arbeit. So gesehen ist der Erfolg auch dieses Jahr vorprogrammiert. Die vielen Fans erwartet zweifellos ein herrliches Theatervergnügen. Premiere ist am 20. April. Weitere Termine und Reservationen siehe Inserat in dieser Ausgabe.
Legenden
Die aufgestellte Seniorengruppe. V.l. Erika Baumann, Albert Staub, Ursula Illi, Walter Holl, Sonja Suter, Kurt Steinmeier, Ursi Vogel, Heiri Suter, Rosmarie Aregger. Fotos Richard Schacher.
Köstlich, die immer wieder hitzigen und witzigen Dialoge.