Plattform für grüne Energie und Mobilität

LUZERN – Die Energiewende ist beschlossene Sache. Und trotz kritischem Blick aufs Portemonnaie und möglichen Auswirkungen darauf ist den meisten Bürgern klar, dass die Zukunft nicht in fossiler Energie oder der Atomkraft liegt. Der «Green Salon», veranstaltet vom European Fuel Cell Forum (EFCF), untermauert diese Einstellung mit Lösungsvorschlägen.

Am 1. und 2. Juli tagte im KKL Luzern erneut der «Green Salon», ein Informations- und Marktplatz für nachhaltige Mobilitäts- und Energie-Lösungen. Präsentiert wurde ein breites Spektrum an Produkten und Partnern von der Energieproduktion über die Betankung, Fahrzeuge, Boot- und Materialhandling, Energiespeicher und lokale Verfügbarkeit bis hin zu Alltagsanwendungen und Wohnen. Zahlreiche Aussteller aus dem In- und Ausland zeigten marktfähige Anwendungen mit Wasserstoff- und Brennstoffzellen, in Interaktion und Kombination mit komplementären Technologien wie Wind- und Solarenergie, Batteriemobilität, Hybrid-Technologie und weiterem.

Fokus auf Mobilität

Das EFCF (Euopean Fuel Cell Forum) wird von den beiden Schweizer Brennstoffzellen- und Energieexperten Dr. Michael Spirig und Oliver Bucheli geleitet. Etwa 550 Forscher, Entwickler und Manager aus 35 Ländern stellen die neuesten Entwicklungsergebnisse vor. Im Gegensatz zu letztem Jahr lag dieses Mal der Fokus überwiegend auf Mobilität statt auf stationären Technologien.

Energielösungen live erfahren

Die weltweit ersten Serien-Wasserstofftankstelle sowie ein energieautarker Wohnraum (SELF) wurden am Green Salon als spezielle Highlights präsentiert. Des Weiteren wurden auch Ladestationen, verschiedene Fahrzeuge (Autos, Boote, Batterie-Bagger, Gabelstapler usw.), Brennstoffzellenvelos mit Leicht-Wasserstofftanks und Befüllstation für Flotten, Kaffee-Wagen, Wasserstoff-Kocher und –Grill usw. ausgestellt. Die Besucherinnen und Besucher konnten diese nachhaltigen Mobilitäts- und Energielösungen sowie deren Vorteile nicht nur anschauen, sondern auch live erfahren und Fragen dazu stellen.

Primär handelt es sich bei dem Anlass um eine Veranstaltung von Fachleuten für Fachleute. So wurden zum Beispiel die zahlreichen Vorträge auch hauptsächlich in Englisch gehalten. Dennoch ist der Impact auf den «Laien» nicht zu unterschätzen, und die Veranstalter tragen dem auch Rechnung. Technologien, die heute noch ziemlich futuristisch anmuten, werden anschaulich und verständlich sowie mit einem gewissen Unterhaltungswert an die Interessierten und die künftigen Konsumenten herangetragen.

Energiewende ist beschlossen

Dies ist vor Allem lobenswert, weil hier den ewigen Mantras und der Angstmacherei der vergangenen und gegenwärtigen Gewinnler fossiler oder atomarer Energie aus Wirtschaft und Politik Alternativen entgegen gestellt werden. Die Energiewende ist beschlossen und die Bevölkerung ist in weiten Teilen damit einverstanden. Der Green Salon und der EFCF waren ihrer Zeit voraus, sind jetzt aber eine realistische Speerspitze dieses notwendigen Wandels. Es werden keine übereilten, unrealistischen Versprechen gemacht, auch die Wechselwirkung Technologie-Wirtschaftlichkeit-Konsumentenakzeptanz wird bei jedem Projekt berücksichtigt und sowohl zeitlich wie auch finanziell sachlich abgewogen.

 Neue Impulse für Entscheidungsträger

Der Green Salon bot somit neben dem freien Besuch auch individuelle, geführte Rundgänge mit Detailinformationen zu Technologie und Anwendung sowie Kontakten zu Experten und Herstellern. Der Einblick in den aktuellen Stand der Technik, erfolgreiche Projekte und Anwendung aus Industrie und öffentlicher Hand zeigten den Besuchern die Vorteile, Potenziale und Einstiegsmöglichkeiten nachhaltiger Mobilitäts- und Energiesysteme. Daneben vermittelten fokussierte Vorträge für Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft neue Impulse, Themen-Stammtische, an denen Experten Rede und Antwort standen, luden zum vertieften Networking ein.

 Forschungsgelder für finanzierbare Alternativen

Dass fossile Ressourcen nicht unerschöpflich vorhanden sind und in ihrer Anwendung Schadstoffe und CO2 mit sich bringen, weiss heutzutage jeder. Und auch dass das Restrisiko bei AKWs weiterhin besteht und die sogenannte Endlagerung keine Lösung ist, dürfte mittlerweile breiter Konsens in der Bevölkerung sein. Daher ist es wichtig, dass der Fokus – sowohl der Politiker, der Wissenschaftler wie auch der Wirtschaftskapitäne – auf machbare und finanzierbare Alternativen gerichtet wird und auch die Forschungsgelder in neue Technologien investiert werden.

Effizienz und Nachhaltigkeit – für die Umwelt, für uns und für die kommenden Generationen. Das hat sich der EFCF auf die Fahnen geschrieben, ohne dogmatisch zu sein. Daher erneut eine tolle, vorbildliche Veranstaltung im KKL Luzern, im wahrsten Sinne des Wortes «zukunftsweisend». Weitere Informationen finden sich auf www.GreenSalon.efcf.com

Stefan Jäggi