Neues VR-Erlebnis in Dierikon

An der Pilatusstrasse 2 in Dierikon hat am letzten Samstag die „Virtual Area Luzern“ ihren Betrieb aufgenommen. Wir haben mit CEO Christian Bernd über Virtual Reality und die neue Area in Dierikon gesprochen.

In Dierikon hat vor Kurzem die Virtual Area ihre Tore öffnen. Was ist denn eigentlich eine VR Area?
Christian Bernd: Das stimmt, endlich ist es so weit und nach einer Entwicklung von drei Jahren können wir voller Stolz unser neuestes Abenteuer präsentieren. Unter Virtual Area kann man sich einen virtuellen Raum vorstellen, in dem man mit bis zu 6 Spielern die wildesten Abenteuer erleben kann. Das spezielle an dem Ganzen ist die grosse Fläche von 300m2 auf der man sich frei bewegen kann. Dazu kommt noch, dass alle Körperbewegungen in das Spiel projiziert werden und man sich selbst und seine Mitspieler in der virtuellen Welt sieht und mit ihnen interagieren kann. Ebenfalls schafft die hochauflösende VR-Brille mit 8K und einem Sichtfeld von 170°, dass Realität und Virtualität weiter verschmelzen. Das ist schon wirklich ein aussergewöhnliches Erlebnis.

In der gesamten Schweiz gibt es etwas ähnliches nicht an jeder Ecke. Haben Sie sich auch deshalb die Zentralschweiz als Standort ausgesucht?
Bernd: Ich denke der Standort hat eher damit zu tun, dass ich jetzt schon seit 13 Jahren in der Stadt Luzern wohne und mich hier pudelwohl fühle. Die ausbleibende Konkurrenz in der Mikroregion und die vorteilhafte Infrastruktur haben die Wahl dann sicher nochmals vereinfacht.

Was versprechen Sie sich sonst von ihrem Standort in Dierikon?
Bernd: Eine gute Balance aus einem Mix von Verkehrsanbindung, allgemeiner Lage und Mietpreisen haben wir lange gesucht und sind in Dierikon fündig geworden. Eine freie Fläche von mehr als 400m2 mit unseren spezifischen Kriterien an so einem Standort zu finden war nicht ganz einfach. Weswegen wir unsere Lage neben der Mall of Switzerland und einem McDonald’s als zusätzliches «Zückerli» sehen.

Kurz nach Corona-Lockerungen ist jetzt bestimmt ein guter Zeitpunkt für die Eröffnung. Wäre das eigentlich schon früher geplant gewesen?
Bernd: Unsere Planung wurde von der Pandemie abermals und auf verrückteste Weisen durchkreuzt. Ich denke, hier können sich so manche Leser mit dieser Aussage identifizieren. Da wir global vernetzt sind, mussten wir dauernd das Geschehen weltweit im Blick behalten und Lieferengpässen und Personalausfällen entgegensteuern, was nicht immer möglich war. Diese Umstände haben uns zusammengerechnet mindestens ein ganzes Jahr zurückgeworfen und uns wirklich auf die Probe gestellt. Umso glücklicher schätzen wir uns jetzt, unsere Kreation und dieses Erlebnis der Öffentlichkeit präsentieren zu können.

Was macht diese VR-Angebote so erfolgreich? Warum buchen die Leute VR-Adventures?
Bernd: Es ist schwierig in Worte zu fassen, was einem durch den Kopf geht, wenn man komplett in diese VR-Welten abtaucht. Es ist allerdings nicht ganz einfach unser Gehirn komplett auszutricksen und vielen VR-Erlebnissen gelingt dies nicht oder nur teilweise. Man muss auf viele Details achten, um den Teilnehmern eine glaubhafte und genussvolle Umgebung präsentieren zu können. Wir haben in der Entwicklung sehr grossen Wert auf diese Aspekte gelegt und von unseren Testpersonen immer wieder sehr positives Feedback erhalten. Ein lustiges Beispiel hierfür: Unzähligen Male, die Probanden über unsere virtuelle Planke gelaufen sind, häufig anfingen zu balancieren und teilweise mit den Armen fast nicht mehr aus dem Rudern kamen, obwohl sie auf festem Boden standen. Mit Virtual Reality sind die Möglichkeiten fast grenzenlos, um die aussergewöhnlichsten Erlebnisse und Emotionen zu erfahren.

Welche Spielmodi oder Möglichkeiten hat man in Dierikon?
Bernd: In unserem ersten Spiel schlüpft man in die Rolle einer Spezialeinheit und hat die Aufgabe, als Team von bis zu sechs Personen ein Labor zu inspizieren und Daten sicherzustellen. Ich sage nur so viel wie; der Titel des Spiels lautet «The Outbreak». Wir werden voraussichtlich nächstes Jahr ein Adventure-Game mit integrierten Puzzles rausbringen, um auch Leute mit unterschiedlichen Interessen anzusprechen. Unser Unternehmen EVOTEC Solutions AG entwickelt auch VR Anwendungen in anderen Bereichen (z.B. Simulationen für Ausbildungszwecke oder Visualisierungen für Architekten).

Was fasziniert Sie persönlich an VR? Wie sind Sie auf die Idee gekommen, hier eine VR-Area zu eröffnen?
Bernd: Kurz gesagt, als ich das erste Mal eine VR-Brille aufhatte, war ich so fasziniert und mir sind direkt so viele Möglichkeiten durch den Kopf geschossen, dass es mich nicht mehr in Ruhe gelassen hat. Nachdem ich mit meinen ersten Entwicklungen den Leuten ein breites Grinsen ins Gesicht zaubern konnte, ist das irgendwie einfach zu meiner Passion geworden.

Interview: Sara Häusermann