Markus Waser, Dierikon: «So eine Torte macht man nur einmal»

Markus Waser ist Bäcker-Konditor-Confiseur. Vergangene Woche schuf er ein nicht ganz alltägliches Werk: eine 80 x 50 cm grosse, über 10 kg schwere Hochzeitstorte für ein Kollegenpärchen.

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shab. Mirjam und Nicolai Bühlmann aus Root hatten eine genaue Vorstellung, wie ihre Hochzeitstorte auszusehen hatte: sie sollte dem Konzept ihres grossen Tages entsprechen und musste daher fliederfarbig sein. Ausserdem wünschten sie sich zwei Füllungen, eine Schoggimousse und eine Waldbeercreme. Diese Ideen präsentierten sie ihrem guten Bekannten Markus Waser aus Dierikon, der als Bäcker-Konditor-Confiseur bei der bekannten Confiserie Speck für die Confiserie-Abteilung verantwortlich ist. Zu den eigentlichen Hausspezialitäten des Zuger Traditionsunternehmens gehören Kirschtorten, Kirschstängeli oder Speckli. Dazu kommen Fantasieprodukte und regelmässig auch Hochzeitstorten. «Wir haben zwar viele Spezialaufträge, so einen hatten wir aber noch nie», schmunzelt der Fachmann.

Wie bei seinen Kunden setzte sich Markus Waser mit seinem Kollegenpaar zusammen, ging auf ihre Wünsche ein und überlegte, wie er diese umsetzen konnte. Weil ihm dunkle Schokoladenfüllung nicht geeignet schien, empfahl er eine weisse Variante. Diese sei zwar etwas süsser, erklärt er, harmoniere aber super mit den Waldbeerenquark und dem Biskuit.

Aufbau mit System

Realisieren konnte der versierte Berufsmann die Ideen seiner Freunde mit dem Einverständnis seines Arbeitgebers in Zug. Da die Torte nur einstöckig sein sollte, musste er die grösste dort vorhandene Form verwenden, die ein Ausmass von 80 x 50 cm hat. Rund 25 bis 30 Stunden wende er auf, bis das aufwändige, über 10 Kilo schwere Werk vollendet war. Alles musste genau aufeinander abgestimmt sein. Den Zuckerteigboden bestrich er mit Waldbeerenmark; zwischen die Biskuitschicht, getränkt mit Zitrone beziehungsweise Himbeergeist,  kam zuerst Masse aus Waldbeerquark, dann die Schoggimousse mit Krokant. Den Abschluss bildete der fliederfarbene Überzug. Dem Anlass entsprechend war das riesige Feingebäck verziert mit einem Herzen, auf dem ein Brautpaar aus Schokolade unter einem Torbogen aus Rosen und Flieder stand. Für diese Dekoration hatte sich Markus Waser einiges einfallen lassen, individuelle Schablonen angefertigt und allerhand ausprobiert.

Etwas nervös sei er schon gewesen, gesteht der Bäcker-Konditor-Confiseur, weil die Brautleute sein Kunstwerk erst zum Abschluss ihres Festessens zu Gesicht bekamen und er nicht wusste, wie es ankommt. Die Reaktionen zeigten aber schnell, dass die Überraschung gelungen und die Erwartungen mehr als erfüllt waren: Das Hochzeitspaar schwärmte ebenso wie die gut 50 Gäste. Der beste Erfolgsbeweis dürfte wohl sein, dass am Schluss kein einziges der 60 Stücke mehr übrig war.

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