Der Gymnasiast Lukas Mumenthaler aus Udligenswil verfasste mit seiner Maturaarbeit eine eigene Geschichte, die er dem vor 75 Jahren erschienenen Klassiker von Georges Orwell «Nineteen Eighty-Four» nachempfunden hat.
pd/Red. Udligenswil. Lukas Mumenthaler aus Udligenswil, der das Gymnasium Immensee besucht, liess sich von George Orwells Roman «1984» für seine Maturaarbeit packen: «Vor allem die englische Version mit den abgründigen Schilderungen erzeugt eine faszinierende Atmosphäre.» Insbesondere interessierte ihn, mit welchen Mechanismen über Menschen Macht ausgeübt werden kann. Deshalb fasste er den mutigen Plan, eine eigene Geschichte zu schreiben, ganz nach dem Muster des Orwell-Romans zwar, aber mit einem etwas anderen Schwerpunkt: Nicht die Überwachung steht im Vordergrund, sondern die Beherrschung.
So kreierte er in perfektem Englisch eine 47-seitige Story. Sie spielt im 22. Jahrhundert in einer in sich geschlossene Welt, die er «América» nennt, wo die Unterdrückung zur Perfektion getrieben wird. Im Zentrum steht das Medikament «Oblivera». Dieses macht vergesslich und dumm und wird der Bevölkerung mit dem Wasser und den Nahrungsmitteln eingeflösst. So erdulden die Menschen stoisch willkürliche Festnahmen, Desinformation und sogar einen Bürgerkrieg. Julio, der Sohn des Machthabers, kann sich dem Medikament entziehen und hält wie Winston Smith bei Orwell zuerst gegen dieses System, wird dann aber auch in den niemals endenden, unheilvollen Zyklus der Machtkorruption mit hineingerissen, in dem er – so will es die Tradition – seinen Vater ermorden muss, um selbst an die Macht zu gelangen und das Rad des Totalitarismus weiterzudrehen «wie eine Schlange, die sich in den Schwanz beisst».