Berufsmatura
Die Berufsmatura (BM) ist das zentrale Bildungsangebot für Leistungsstarke in der Berufsbildung. Sie ergänzt das praktische Berufswissen mit einer erweiterten Allgemeinbildung und ermöglicht attraktive Karrierewege. Nun lanciert der Kanton eine BM-Imagekampagne.
ds. «Berufsmaturanden sind die Fach- und Führungskräfte von morgen», sagte der Luzerner Bildungsdirektor Reto Wyss anlässlich der Medienkonferenz am Montag vor einer Woche zur Lancierung einer BM-Imagekampagne. Ziel der Kampagne, die als gemeinsame Bildungsinitiative der Verbundpartner Politik, Kanton, Verbände, Zubringer- und Abnehmerschulen angelegt ist, ist die bessere Positionierung der Berufsmatura bei Jugendlichen, ihren Eltern und den Betrieben. «Mit der Berufsmatura sprechen wir leistungsstarke und motivierte Schülerinnen und Schüler an», erklärte Wyss weiter. «Berufsmaturanden stehen bereits in jungen Jahren alle Wege offen: von der Kaderposition bis zu den höchsten Bildungsstufen.» Berufsmaturanden seien auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt und steigern ihr Lohneinkommen überproportional. Wesentlichen Einfluss auf das berufliche Vorwärtskommen hatte die BM auch bei Marianne Duss, Gemeindeschreiberin in Menznau: «Die Berufsmatura hat meinen Ehrgeiz angestachelt und die Bereitschaft geweckt, mehr zu leisten.»
Wirtschaft unterstützt Kampagne
Werner Bründler, Direktor des Kantonalen Gewerbeverbandes, unterstützt die Bestrebungen des Kantons: «Die Berufsmatura ist eine Investition in die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen.» Er sieht in der BM das optimale Instrument der beruflichen Talentförderung und besonders in den technischen Branchen ein Lösungsmodell für den Fachkräftemangel. Dem pflichtet Adrian Heer bei, Leiter Berufliche Bildung bei der Firma Ruag, die schweizweit zahlreiche Ausbildungsplätze mit lehrbegleitender Berufsmatura im technischen und im kaufmännischen Bereich anbietet. Und er stellt fest: «Wer Berufsmaturanden ausbildet, der stärkt sein Image als attraktiver und zukunftsorientierter Arbeitgeber.» Neben der langfristigen Erhöhung der BM-Quote von heute 12 auf 15 Prozent, legen die kantonalen Berufsbildungsverantwortlichen grossen Wert darauf, dass die Qualität der Berufsmatura und die Qualifizierung der Maturanden nachhaltig gesteigert werden. Damit stossen sie bei Markus Hodel, Rektor Hochschule Luzern, auf offene Ohren: «Wir sehen unsere zentrale Aufgabe darin, Talente für die Wirtschaft zu veredeln», sagt er. Die Berufsmatura ermöglicht den prüfungsfreien Zugang zur Fachhochschule, wo die Studierenden auf die praktischen und methodischen Anforderungen der modernen Arbeitswelt vorbereitet werden.
Kampagne setzt auf Dialog
Die Gesprächsanlässe zum Thema Berufsmatura, so zum Beispiel anlässlich der Zentralschweizer Bildungsmesse Zebi von Anfang November, stehen bei der Umsetzung der Imagekampagne im Vordergrund. Für die Kampagne konnten etliche Botschafter gefunden werden, die sich für die Sache der Berufsmatura einsetzen: Verbandsvertreter, Unternehmer, Ausbildner, Lehrpersonen, vor allem aber auch junge Frauen und Männer, welche die BM gerade absolvieren oder die dank der BM bereits eine erfolgreiche Karriere eingeschlagen haben. Deren BM-Erfolgserlebnisse oder Voten für die BM sind in einem Bildungsmagazin dokumentiert, das ebenfalls auf die Zebi hin lanciert wird. Zudem werden zwei Flyer für die Berufsmatura gestaltet. Der eine wendet sich an die Eltern von Primarschülern. Sie spielen bei der Berufswahl eine zentrale Rolle und müssen frühzeitig die richtigen Informationen über die Vorteile und Möglichkeiten der Berufsmatura erhalten. Der andere Flyer ist für die Lernenden der 8. und 9. Klasse bestimmt. Sie erhalten darin einen umfassenden Überblick über die Vorzüge der Berufsmatura und viele weitere Informationen, z.B. über die BM-Lernorte, die Voraussetzungen und das Aufnahmeverfahren.