In Root ging am 15. Juni der erste Contest im neuen Skatepark über die Bühne, beziehungsweise den Beton. Eine spannende Sache für die ZuschauerInnen, eine coole Herausforderung für die Teilnehmer.
An den Reglern hinter dem Mischpult sitzt Sven (19), er sorgt für den richtigen Sound zum Anlass. «Zum Skaten gehört Hiphop», sagt er und schon pulst und gleitet der Sound mit den jungen Skateboardern über die Bahnen. Um die 15 Jungs haben sich eingeschrieben für den ersten Skate Contest im Oberfeld in Root – ein spielerischer und sportlicher Wettkampf um die originellsten Figuren und kunstvollsten Sprünge auf den Boards.
Ausgerüstet sind die Teilnehmer mit Käppis und farbigen Brettern, mit Draufgängertum und Enthusiasmus. «Jeder von uns kann hier seine Tricks raushauen – das macht extrem Spass», sagt Samuele (18), der mit zum Organisationsteam gehört, und erklärt wie ein solcher Wettkampf funktioniert: Insgesamt gibt es vier Runden, bei jeder stehen unterschiedliche Fähigkeiten im Fokus. Zum Beispiel die ‘Street-Tricks’, bei denen die Sprünge und Figuren auf den Rampen und Rails (Stangen) vollführt werden. Oder die ‘Bowl-Tricks’, die im runden Pool gefahren werden. Beim ‘Main-Contest’ hat jeder Teilnehmer exakt eine Minute Zeit, um sich und seine Board-Künste zu präsentieren. «Jeder erfindet seine eigene Choreografie, es gibt weder Regeln noch Normen für die Performance – das macht die Runs total abwechslungsreich und individuell», sagen die Jungs. Bewertet wird von einer Jury, zu gewinnen gibt es den ‘Blue Tomato-Cash’ – heute ist das ein Skateboard-Brett nach Wahl. Gewinnen stehe allerdings nicht im Vordergrund: «Viel wichtiger ist es, dass alle mitmachen, Spass haben und tolerant sind!», tönt es unisono.
Skater sind hart im Nehmen: Stürze gehören dazu Samuele greift zum Mikrofon, er ruft den nächsten Skater auf, sich für seinen Run parat zu machen. Los geht’s. Der Typ saust über die Rampe, platziert sein Board auf einem Rail, balanciert sich in rasantem Tempo über die Stange und landet mit einem Sprung wieder auf dem Boden. Das Publikum hat den Atem angehalten, jetzt gibt es Applaus. Wer stürzt, rappelt sich sofort wieder auf und macht weiter – schliesslich soll keine Sekunde von der zur Verfügung stehenden Minute
verloren gehen. «Wir Skater sind hart im Nehmen: Stürze gehören dazu. Dann heisst es: Aufstehen und weitermachen!», sagen Robin (17) und Samuele und lachen. Blaue Flecken sind Teil des Hobbys, zu gröberen Verletzungen sei es seit Inbetriebnahme der Anlage im letzten Dezember nicht gekommen. Trotzdem sind zur Sicherheit zwei Samariter vor Ort.
«Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen haben den Contest mit viel Eigeninitiative und Engagement grösstenteils selbst auf die Beine gestellt», sagt Adonia Mpliamplias, Jugendarbeiterin Unteres Rontal. Sie hat die Gruppe der Skater begleitet und in der Organisation und Durchführung des Events unterstützt.
Die Jugendlichen freuen sich, dass der Park so gut genutzt wird. «Er ist zu einem Hot-Spot
geworden, hier trifft man sich und fährt ein paar Runden», bestätigt auch Adonia von der
Jungendarbeit. Obschon am heutigen Contest keine Mädchen mitmachen, sind auch sie an Bord und manchmal auf dem Board. «Ausserdem fahren viele Kinder und Jugendliche mit den Trottinetts, Rollschuhen oder BMX-Velos im Skatepark», erklären die Jugendlichen.
Dass der erste Skate-Contest viele Mitmachende und ZuschauerInnen angezogen hat, reibungslos und unfallfrei über die Bahnen gegangen ist, freut das Organisations-Team. Gelungen ist das auch dank der grosszügigen Unterstützung der Firma Komax, Dierikon, die dem Skate-Contest finanziell unter die Arme gegriffen hat und der Partnerschaft mit dem Blue Tomato Shop Luzern. «Der Contest war als Highlight geplant und ist auch eins geworden!», sagen die Jungs und steigen nochmals auf die Bretter.