
Der 52-jährige, seit vier Jahren in Root wohnhafte Ivan Wey bekleidet dieses Jahr das höchste Amt, das die Wey-Zunft Luzern zu vergeben hat. «Die Zünftler haben das gespürt, Wey zu Wey, das passt auch dem Wey-Frosch.» Schon fünf Jahre nach Eintritt in die Zunft wurde dem Veriset Küchen-Verkaufsberater das Ehrenamt anvertraut. «Das kam schon überraschend, aber es ist zünftige Pflicht, dem Ruf der Zunftkollegen zu folgen.» Ja, diese sind seit seiner Aufnahme – nach einjähriger Bewährung in den erlauchten Kreis aufgenommen – auf seine organisatorischen und handwerklichen Geschicke aufmerksam geworden.
Root. Pflichtgetreu dem Ruf gefolgt, gerne Ja gesagt, stellte Wey im Casino-Panoramasaal bei der Inthronisation seinen Weibel, seine lebende Agenda, vor: Giovanni Imbroinise (38), Volvo Verkaufsberater bei Hammer Auto Center in Emmenbrücke. Zusammen mit Weys Gattin Regula, ihren zwei erwachsenen Kindern und der Weibelgattin Ida werden sie der Fasnacht 2024 den Wey-Stempel aufdrücken. Und als Nachfolger von Marcel Manetsch, seinem Zunftgötti, für viele Überraschungen sorgen . . . Bereits in Amt und Würde kam Einiges auf ihn zu. Der Wey-Frosch quakt aber nichts aus.
Geselligkeit und Narretei – Wohltätigkeit sei mit dabei
Hauptaufgabe ist die Förderung der Luzerner Fasnacht durch die Teilnahme an den Fasnachtsumzügen, die Herausgabe der Fasnachtszytig KnallFrosch und die Mitarbeit im Lozärner Fasnachtskomitee (LFK). Der Güdismontag gilt als Ehrentag der Zunft. Dies dokumentiert sich durch die Wey-Tagwache und die Integration der Zunftmeisterkutsche in den traditionellen, von den vier LFK-Zünften und Gesellschaften veranstalteten Fastnachtsumzug.
Fasnacht spielte schon immer eine wichtige Rolle
Im Meierhöfliquartier in Emmenbrücke aufgewachsen, faszinierte ihn im Kindesalter die Fasnacht, er bastelte Masken und Instrumente. Als Kindergärtner wollte er eine eigene Guuggenmusig gründen und ist mit umgehängter Ovo-Büchse durch das Quartier gezogen, viele andere Kinder im Schlepptau. Als Jugendlicher erfüllte sich der Traum: Wey wurde Mitglied der Guuggenmusig CH Gugger Ämmebrogg. Nach einem Engagement bei den Sprängi Wörger Ämmebrogg trat er mit 26 Jahren als Trompeter den Födlitätscher Luzern bei. Zwei Jahre amtete er dort auch als Tambourmajor. Dann mit Vierzig wurde es, fasnächtlich gesehen, etwas ruhiger. «Das Guggi habe ich vorübergehend an den berühmten Fasnachtsnagel gehängt, ohne Termine und Zwang konnte ich die Luzerner Fasnacht geniessen.»
Der Zunftmeister seit 5 Jahren in der Zunft
Doch vor fünf Jahren wurde er, wie er es selber sagt, stolzes Mitglied der Wey-Zunft Luzern. «Die Entscheidung war wohl überlegt, denn zuvor habe ich hier und dort geschnuppert.» «Während dieser Zeit hat der heurige Zunftmeister Grosses vollbracht. Ob im Bau des Fasnachtswagen der Wey-Zunft oder in der Vergnügungskommission, er war immer mit einhundertprozentigem Einsatz dabei», sind Zunftkollegen voll des Lobes über ihn.
Der Wey-Zunftmeister ein treuer Fan des FC Luzern
Der Wey-Zunftmeister wäre unzureichend beschrieben, wenn man sein Engagement für den Fussball weglassen würde. Mit sechs Jahren kickte er beim Sportclub Emmen und durchlief dort als Fussballer alle Juniorenstufen und war Mitglied der 2. Mannschaft in der 4. Liga. Seine sportliche Karriere hat dann richtig Schwung bekommen: Im Firmenfussball mit dem FC von Moos und dem Innerschweizer Cup- Titel «krönte» er seine Karriere. Nach der Aktivzeit hat er sein Wissen weitergegeben, zum Beispiel in der Fussballschule des FC Kickers, im Training für 4- bis 6-Jährige. «Leidenschaftlich ist mein Verhältnis zum FC Luzern. Seit bald 45 Jahren durchlebe ich mit dem Club Höhen und Tiefen, nie habe ich an meiner Liebe zu Blau-Weiss, zum FC Luzern, gezweifelt.
Veriset Küchen sind seine Leidenschaft
Beruflich haben es dem Zunftmeister Küchen angetan. Er arbeitet als Verkaufsleiter für Einbauküchen beim Schweizer Küchenhersteller Veriset AG in Root. Als gelernter Möbelschreiner mit erfolgreichem Lehrabschluss ist Wey heute gefragter Dozent im Bereich Küchenbau bei Küche Schweiz und beim Schweizerischen Schreinermeisterverband. Wenn er in einer seiner Einbauküchen steht, hat er manchmal den Wunsch, in einer Bergbeiz im Sommer Gäste zu bewirten, etwas was er fürs Leben gerne tut.
Zurück in der Realität erwarten Wey als Zunftmeister 2024 viele repräsentative Aufgaben. Er wird die Zunft nicht nur durch den Güdismontag, den Ehrentag der Zunft führen, sondern viele Termine und Auftritte während des ganzen Jahres bestreiten. Als Höhepunkt, neben der Fasnacht, sind sicher die Bescherungsfahrten zu nennen, auf welche sich der Zunftmeister besonders freut.
Das Motto des Zunftmeisters
Das Fasnachtsmotto des Wey-Zunftmeister liest sich wie ein kleiner fasnächtlicher Rückblick: «Guugge, Schnopfe, rüüdig Schränze, mit em Wey-Zunftmeister Wey gehd’s a de Lozärner Fasnacht keini Gränze!». Das Schnupfdösli wird immer dabei sein und bestimmt wird er öfters in der Luzerner Altstadt Halt machen, um den Klängen der Guggenmusiken zu lauschen. Als Zunftmeister krönt Ivan Wey nun seine tolle Zunftkarriere und führt, ausgerüstet mit Zepter und Zunftmeisterkette, die Wey-Zunft durch die Fasnacht.
Rolf Willimann