Grosser Ansturm auf die offenen Museggtürme

Nach längerem Unterbruch waren acht der neun Museggtürme am Samstag für die Bevölkerung geöffnet. Diese Gelegenheit nutzten rund 1200 Personen. Gleichzeitig feierte der Verein für die Erhaltung der Museggmauer das 20-jährige Jubiläum.

„Die Besucherinnen und Besucher, mit denen ich in den einzelnen Museggtürmen ins Gespräch kam, waren sehr interessiert an der Geschichte dieses aussergewöhnlichen Bauwerks“, bilanzierte Claudia Huser, Präsidentin des Vereins für die Erhaltung der Museggmauer, den Tag der offenen Museggtürme. Es seien schätzungsweise 1200 Personen, darunter viele Familien gewesen, die dieses Angebot genutzt hätten, mehr als an früheren solchen Besuchstagen.

Geöffnet waren der Nölliturm, den die Zunft zu Safran in ihrer Obhut hat, der Wachtturm, der als Brutplatz für Vögel und Fledermäuse gefragt ist, der Pulverturm, wo sich die Wey-Zunft trifft, der Allenwindenturm, in dem der Tambourenverein der Stadt Luzern und die Vereinigung Luzerner Maskenfreunde sich eingemietet haben, sowie der Dächliturm, der die Zunft des Schweizerischen Schreinermeisterverbandes beherbergt. Zugänglich waren, wie üblich, auch der Schirmerturm, der Zytturm und der Männliturm. Einzig der Luegislandturm, der sich weitgehend im Zustand der frühen Bauzeit befindet, konnte aus Sicherheitsgründen nicht besichtigt werden.

„Rettung der Museggmauer war eine Riesenleistung“

Im Rahmen einer kleinen Jubiläumsfeier würdigte Stadtpräsident Beat Züsli das grosse Engagement von Verein und Stiftung zur Rettung der Museggmauer während den letzten 20 Jahren. „Das war eine Riesenleistung“, sagte Züsli. Denn die Museggmauer, die lange Zeit vernachlässigt wurde, war „auf dem Weg zur historischen Ruine“. Nebst zahllosen Stunden an Fronarbeit konnte die Stiftung 4,2 Millionen Franken an die Sanierung beisteuern. An einem Podiumsgespräch schilderten Beat Fischer, der damalige Präsident des Stiftungsrates, die kantonale Denkmalpflegerin Cony Grünenfelder sowie Therese Molinaro von der Ornithologischen Gesellschaft Luzern, wie dieses interdisziplinäre Pionierprojekt möglich wurde. Der Verein zur Rettung der Museggmauer wurde im August 2002 gegründet, im Jahr danach zur Finanzierung der aufwendigen Sanierungsarbeiten
zusätzlich eine Stiftung ins Leben gerufen. 2015 konnten die umfangreichen Erneuerungsarbeiten erfolgreich abgeschlossen werden. Der Verein, der rund 500 Mitglieder zählt, versteht sich als „Lobby und Sprachrohr für die Museggmauer“. pd