Heldengeschichten musikalisch umgesetzt

Die Musikgesellschaft Inwil machte am Jahreskonzert Helden zum Thema. Bild Dario Arnold.

INWIL – Die Musikgesellschaft Inwil lud zum Jahreskonzert 

Nachdem im vorangegangenen Projekt «Rennfieber» verschiedene Akteure mehr oder weniger erfolgreich waren, stand das diesjährige Jahreskonzert vom 8./9. Dezember unter dem Motto «Helden».

Bei Helden handelt es sich bekanntlich um Menschen, die etwas ausserordentliches erlebt oder gemacht haben – Heldengeschichten nehmen es aber mit der Wahrheit oft nicht sehr genau und so entstehen dann unsere Sagen und Legenden… 

Eröffnet wurde das Konzert mit der «Glory Fanfare» des Österreichers Otto M. Schwarz. Das Besondere an diesem Stück ist wohl das doppelchorige Trompetenregister sowie die groovige Basslinie und das Drumset. Aus der Ballettoper «Mlada» wurde das Eröffnungsstück des 2. Aktes «Procession of the Nobels» gespielt, arrangiert von J. Schyns. Eine tragische Geschichte über Liebe und Verrat, welche im 9. und 10. Jahrhundert im baltischen Küstenland spielt. Trompetenfanfaren vereint mit wunderschönen Holzklängen, Gänsehaut war vorprogrammiert. Die Komposition «Of Castles and Legends» von Thomas Doss basiert auf der Legende von der Weissen Jungrau zur Kugelsburg. Die Legende erzählt von einer Jungfrau, die sich von einem Turm in den Tod stürzte um der Entweihung durch ruchlose Raubritter zu entgehen, anschliessend geht die Burg in Flammen auf. Mit Zeitungspapier, Pet-Flaschen und Raschelsäckli lässt sich hervorragend das leise knistern eines bevorstehenden Brandes imitieren. Das «Feuer» durften die Musikantinnen und Musikanten lange proben, bis Dirigent Andreas Seger mit dem Effekt zufrieden war.

Miguel de Cervantes hat im Jahr 1605 den weltbekannten Roman Don Quijote geschrieben. Wer kennt die Geschichten nicht, in der er gegen Windmühlen kämpft, die ihm als Riesen oder staubumwölkte Schafherden wie mächtige Heere erscheinen? Theo Rupprecht hat mit «Don Quixote – Marche grotesque» ein Feuerwerk von komischen, satirischen Einfällen geschaffen. So durften doch die Trompeten zusammen mit den Kastagnetten Don Quijotes Pferd «Rosinante» imitieren, was in den Proben für einige Lachanfälle gesorgt hat.

Wir alle sind Alltagshelden auf die eine oder andere Art. «Music for a Hero» von Thomas Doss ist all jenen Helden gewidmet, die sich für eine Sache engagieren, weil sie fest daran glauben, die Träume und Ideale haben und dafür eintreten. Ob Sean Connery, Roger Moore, Pierce Brosnan oder Daniel Craig – jeder kennt die James-Bond-Schauspieler und -Filme. Johan de Meij hat in einem Stück verschiedene Titelmelodien wie die von «Dr. No», «Octopussy» und «Goldfinger» vereint.

Mit Bohemian Rhapsody hat Freddy Mercury, Leadsänger der britischen Rockband Queen, einen der bedeutendsten Rocksong der Geschichte hinterlassen. Der Arrangeur Philip Sparke hat versucht, in seiner Version so nahe wie möglich am Original zu bleiben. Auf der Bühne waren alle hin und wieder versucht, einfach mitzusingen, anstatt zu spielen. Dies hätte nach den vielen Gesangsproben mit dem Dirigenten wohl auch ganz passabel geklungen.

Patricia Durrer

Die Musikgesellschaft Inwil machte am Jahreskonzert Helden zum Thema. Bild Dario Arnold.