Ökumenische Fernsehgottesdienste an Ostern

Das kirchliche Leben findet aufgrund der ausserordentlichen Lage auf neuen Wegen statt. Am Karfreitag und an Ostern setzen die katholische, reformierte und christkatholisch Kirche im Kanton Luzern gemeinsam auf ökumenische Fernsehgottesdienste. Die Übertragungen laufen an den beiden Tagen jeweils um 10 Uhr auf Tele1.

Die behördlichen Massnahmen zum Schutz vor der weiteren Ausbreitung des Coronavirus verlangen, dass die persönlichen Kontakte vorerst bis nach Ostern auf ein absolutes Minimum reduziert werden. Damit über die Ostertage möglichst viele Menschen dennoch einen Zugang zu einem Gottesdienst erhalten, haben sich die drei Landeskirchen des Kantons Luzern dafür entschieden, gemeinsam Fernsehgottesdienste im Regionalfernsehen auszustrahlen. «Kirchgemeinden und Pfarreien waren und sind in diesen Wochen sehr herausgefordert und leisten Beeindruckendes. Seelsorge, Sozialberatung und weitere Angebote finden in neuen Formen statt und werden noch häufiger in Anspruch genommen», sagt Renata Asal-Steger, Synodalratspräsidentin der römisch-katholischen Landeskirche des Kantons Luzern. Auch Onlinegottesdienste seien zunehmend beliebt. «Um den Zugang ergänzend zum Internet für alle möglichst einfach zu gestalten, haben wir uns gemeinsam dafür entschieden, während den bedeutendsten Festtagen im christlichen Feiertagskalender Fernsehgottesdienste an Karfreitag und am Ostersonntag durchzuführen», erklärt Florian Fischer, Vizepräsident des Synodalrats der Evangelisch-
Reformierten Landeskirche des Kantons Luzern.

Die Feiern werden jeweils um 10 Uhr auf Tele1 ausgestrahlt. Jene für den Karfreitag wird aus der reformierten Kirche Weinbergli in Luzern ausgestrahlt. Hier führen Pfarreileiter Markus Müller (kath., Nebikon), Pfarrerin Verena Sollberger (ref., Luzern) und Pfarrer Adrian Suter (christkath., Luzern) gemeinsam durch den Gottesdienst. Am Ostersonntag kommt die Feier aus der katholischen Jesuitenkirche in Luzern; gestaltet wird sie von Pfarrer Hansruedi Kleiber (kath., Luzern), Pfarrer Hans Weber (ref., Sempach) und Lektorin Sylvie von Arx Schmid (christkath., Luzern).

Am Ostersonntag nach dem Gottesdienst telefonieren

Am Ostersonntag besteht zudem die Möglichkeit, im Anschluss an den Fernsehgottesdienst von 10.30 bis 11.30 Uhr telefonische Gespräche mit Pfarrpersonen und Seelsorgenden der drei Landeskirchen zu führen:

– Römisch-katholisch: 041 419 48 44
– Christkatholisch: 041 410 33 00
– Evangelisch-reformiert: 041 417 28 80

Kirche kommt an

Die Luzerner Landeskirchen feiern 2020 ihr 50-jähriges Bestehen. Die Christkatholische Kirche feiert mit. In ökumenischer Verbundenheit planten die Kirchen unter dem Motto «Kirche kommt an» verschiedene Anlässe. Aufgrund der Massnahmen gegen das Coronavirus mussten erste unmittelbar bevorstehende Aktivitäten verschoben oder abgesagt werden. «Kirche ist aber trotzdem da und wir gehen auf unterschiedlichen Wegen auf die gesellschaftlichen Bedürfnisse ein», sagt Esther Albert, Präsidentin der Christkatholischen Kirchgemeinde Luzern. «Zu Hause bleiben zu müssen, kann zu Vereinsamung, Spannungen, psychischem und finanziellem Druck führen. Auch die Sorge um Mitmenschen und um die eigene Gesundheit sowie die Angst vor der Zukunft belasten. Hier bieten die Kirchen Gespräche an. Auch Gottesdienste im Fernsehen oder im Internet können Lichtblicke und Trost spenden. Sie geben Halt, auch wenn wir uns nicht im selben Raum versammeln können. Das ist besonders in Krisenzeiten wichtig.»