Ein neuer Präsident für die Luzerner Waldeigentümer

Ruedi Gerber (links), löst René Bühler an der Spitze der Luzerner Waldeigentümer ab. Bild zVg.

Wachtablösung an der Spitze des Verbandes Luzerner Waldeigentümer. Ruedi Gerber löst nach 15 Jahren René Bühler als Präsident ab. Dem Luzerner Wald Wert zu geben und die Eigentümer flächendeckend zu organisieren, bleibt das Ziel des Verbandes. Der Waldeigentümer will ein verlässlicher Partner in der Holzkette sein. Dies setzt voraus, dass er mit dem Erlös aus der Holzernte seine Arbeit, den Pflegeaufwand und die Erschliessung auch in Zukunft bezahlen kann.

Gegen 80 Mitglieder und Gäste setzten sich an der Mitgliederversammlung des Verbandes Luzerner Waldeigentümer vom vergangenen Samstag in Rickenbach mit den Herausforderungen, die sich der Luzerner Waldwirtschaft und der Holzindustrie mit dem gefallenen Mindestkurs stellen, auseinander. In seinem Eintretensvotum brachte René Bühler klar seine Erwartung zum Ausdruck: Der Luzerner Wald muss dem Eigentümer auch in Zukunft einen Verdienst bringen, der den Aufwand deckt. Mit den aktuellen Rundholzpreisen sei dies längst nicht mehr der Fall. Sie nähmen der Waldwirtschaft jede Perspektive. Dabei würden die Waldeigentümer seit Jahren auf einen hohen Produktionsstandard setzen, der den vielfältigen Funktionen des Waldes gerecht werde.

Der in der Schweiz vorbildlich praktizierte, naturnahe und nachhaltige Waldbau muss in Zukunft der Bevölkerung und der Politik wieder mehr Wert sein. Denn der Wald erbringt viele versteckte, nicht ersichtliche Leistungen. Er schützt vor Naturgefahren, bietet Lebensraum und sichert Biodiversität, ist Erholungs- und Freizeitpark für die Bevölkerung, produziert Sauerstoff und einen nachwachsenden Rohstoff, speichert CO2 reinigt Luft und Wasser. Ein wichtiges Signal können Bevölkerung und Politik setzen, indem sie konsequent Schweizer Holz nutzen und bereit sind, einen der Kaufkraft entsprechenden Preis zu bezahlen. Private Bauherren und Auftraggeber sind frei, bei den Lieferanten Schweizer Holz zu verlangen. Aber auch bei öffentlichen Vergaben gibt es Möglichkeiten, den heimischen Rohstoff zu bevorzugen.

Direkter Draht ins Kantonsparlament

Im offiziellen Teil der Mitgliederversammlung stand die Wachtablösung im Vorstand an. Nach über 14 Jahren Engagement für den Luzerner Wald, übergab René Bühler den Vorsitz an Ruedi Gerber aus Wiggen. Als Landwirt, bäuerlicher Forstunternehmer und Präsident der grössten Regionalen Waldorganisation im Kanton Luzern, ist Ruedi Gerber für diese Aufgabe prädestiniert. Er werde den eingeschlagenen Weg des Verbandes konsequent weiterführen und als Branchenorganisation selbstbewusst auftreten. Die privaten Waldorganisationen müssen weiter gestärkt und die Zusammenarbeit in der Holzkette verbessert werden. Die Abteilung Wald fordert er auf, den Betriebsförstern mehr Vertrauen zu schenken und damit auf deren Eigenverantwortung zu setzen.

Ruedi Gerber (links), löst René Bühler an der Spitze der Luzerner Waldeigentümer ab. Bild zVg.
Ruedi Gerber (links), löst René Bühler an der Spitze der Luzerner Waldeigentümer ab. Bild zVg.