Die Schuldienste Rontal feierten 20 Jahre Dorfstrasse 2

Die Schuldienste Rontal feierten mit vielen Gästen und Mitarbeitenden. Bild Sonja Hablützel

Am Donnerstag der vergangenen Woche hatten die Schuldienste Rontal Grund zum Feiern. Seit 20 Jahren sind sie an der Dorfstrasse 2 gegenüber dem Pfarreiheim in Ebikon domiziliert. Die Anfänge der Institution auf regionaler Basis gehen jedoch ins Jahr 1982 zurück, als der Schulpsychologische Dienst Rontal mit Beteiligung der Gemeinden Ebikon, Dierikon, Buchrain und Root gegründet wurde, das damalige Sprachheilambulatorium wurde sogar bereits 1972 gegründet.

Die Schuldienste Rontal setzen sich für eine gesunde psychische Entwicklung und möglichst gute Bildungschancen für alle Kinder ein, wie deren Leiterin Brigitte Schumacher in ihrer Ansprache anlässlich des Jubiläumsanlasses ausführte. Die drei Fachdienste Logopädie, Psychomotorik und Schulpsychologie vereinen verschiedene Aspekt von Wissen über die Entwicklung von Kindern. Mit vielen hilfreichen Angeboten und zahlreichen Projekten haben die Schuldienste in der Vergangenheit wertvolle Hilfestellungen geboten und sich zukunftsgerichtet orientiert: «Uns liegt viel daran, die Neuerungen in unseren Fachgebieten umzusetzen und stetig neue Tools und Erkenntnisse anzuwenden», erklärte Brigitte Schumacher. Dass dies gelingt, belegen die sehr positiven Rückmeldungen einer kürzlich durchgeführten Umfrage. «Darauf sind wir stolz, und es zeigt uns, dass wir die Bedürfnisse von Schule und Eltern erfolgreich abdecken können. Die Schuldienste werden als hilfreich und kompetent erlebt.» Dies bestätigte auch Gemeinderat Andreas Michel, wenn er einige Beispiele aufführt, die gute Gründe für einen Apéro geliefert hätten, stattdessen sei man aber stets kostenbewusst unterwegs gewesen.

Kontinuierliches Wachstum

Vor 20 Jahren zogen die Schuldienste Rontal von der Dorfstrasse 23 in die schön renovierten Räume der Dorfstrasse 2 und damit in ein altehrwürdiges Gebäude, das zuvor als Gemeinde- und noch früher als Schulhaus genutzt worden war. «Hier haben wir uns von Anfang an wohlgefühlt, genauso wie unsere Klienten und Klientinnen», erinnert sich die Leiterin. ‚Wir‘, das waren damals vier Logopädinnen, eine Schulpsychologin und ein Schulpsychologe sowie eine Sekretärin. Heute sind die Schuldienste Rontal ein reines Frauenteam mit 16 Teilzeit-beschäftigten, inkl. der Psychomotoriktherapiestelle im Haltequartier. Diese Entwicklung manifestiert sich auch im Raumbedarf. «Obwohl wir diese Räume sehr schätzen, kommen die Kapazitäten an ihre Grenzen», bedauert Schumacher. Es sind zu wenig Büros vorhanden, und ein Sitzungszimmer fehlt ebenfalls. Dafür beherbergt der riesige Keller eine Menge Material, das psychologiemuseums-tauglich wäre. Abhilfe soll der geplante Campus schaffen.

Neue Ansätze und eine eindrückliches Rahmenprogramm

Seit dem Ortswechsel hat sich nicht nur personell, sondern auch fachlich viel verändert. Waren vor 20 Jahren noch systemisches Denken und Familientherapien neu und en vogue, rückte die Neuropsychologie und die Frage nach den Vorgängen im Hirn in den Fokus sowie später die Resilienz. «Im Moment», führte Brigitte Schumacher aus, «befassen wir uns stark mit Bindung, d.h. der Bedeutung der Beziehung zu den Bezugspersonen und einer sicheren Bindung an sie. Die Wirkungen aufs Lernen und Verhalten lassen sich wiederum neuropsychologisch beschreiben.» Kürzere Therapien mit wirksamen Pausen gehören heute zu veränderten Bedingungen.

Die Resilienz, bei der sich der Blick auf die psychische Gesundheit richtet und darauf, was Menschen stark macht und sie trotz Belastungen gesund hält, war auch Thema in den vielen bunten Kinderzeichnungen, die an der Dorfstrasse 2 ein- und ausgehen. Sie brachten zeichnerisch zu Papier, was sie glücklich und stark macht. Das symbolische Geschenk, eine kleine Taschenlampe, sollte ausdrücken: ‚Wir geben grünes Licht‘. Ein Konzert von Schülerinnen und Schülern der Talentförderung der Musikschule Rontal unter der Leitung von Claudio Berger rundete den gelungenen Jubiläumsanlass ab.

Sonja Hablützel