EBIKON – Laut OK-Präsident Lars Brunner findet im 2016 kein Nase-Samschtig statt. Schwindende Besucherzahlen, finanzielle Probleme – die traditionelle Fasnachtsveranstaltung in Ebikon wurde dieses Jahr wahrscheinlich zum letzten Mal durchgeführt.
Guuggenmusigen, Kleinformationen, Stände, DJs, Bars: «rüüdig» feiern in Ebikon. Das war der Nasen-Samschtig, 16 Jahre lang. Die Fasnachtsveranstaltung in Ebikon war von Anfang an ein Erfolg. Die engagierten Veranstalter und das innovative Konzept sorgten dafür, dass das Fest Jahr für Jahr mehr Zulauf erhielt. Der Nase-Samschtig wuchs stetig, wurde immer grösser, professioneller, vielfältiger. Fast unglaublich also, dass damit nun Schluss sein soll. Gemäss Lars Brunner, OK-Präsident, wird es 2016 keinen Nase-Samschtig geben. Dies läge vor allem am Besucherschwund und der daraus resultierenden finanziellen Situation.
Die diesjährige Ausgabe des Nase-Samschtig habe einen Trend bestätigt, der sich schon in den letzten Jahren abzuzeichnen begann. Statt steigender Besucherzahlen kamen immer weniger Leute. 2015 war es ganz schlimm, ja gar traurig. Doch woran liegt es? Die Qualität kann es nicht sein. Der Anlass wird sehr professionell geplant und durchgeführt. Was natürlich auch seinen Preis hat, zum Beispiel was die Sicherheit anbelangt. Das Angebot ist vielfältig und innovativ. So scheute man sich auch in der Vergangenheit nicht, zum Beispiel eine Fasnachtsgesellschaft aus Köln oder eine Guuggenmusig aus Neuseeland einzuladen.
Bei der bis vor kurzem erfolgreichen Geschichte des Nase-Samschtig darf man ruhig schon von einer Tradition sprechen, die auch weit über Ebikon hinaus gewirkt hat. Fasnächtler aus Luzern, aus der ganzen Region waren zu Gast, zu Besuch, haben mitgefeiert. Und nun also das Aus. Lars Brunner sieht den Hauptgrund für die Misere im veränderten Verhalten der Besucher, vor allem der jüngeren. Es sei eine Abwanderung in die Stadt zu verzeichnen. Das grössere und konzentrierte Angebot in Luzern scheint lokalen Veranstaltungen das Wasser abzugraben. Man habe zwar versucht, dieser Entwicklung mit attraktiven Neuerungen entgegenzuwirken, jedoch mit wenig Erfolg. Der Nase-Samschtig wird privat finanziert und ist eine Herzensangelegenheit von ein paar begeisterten und engagierten Menschen aus Ebikon. Und somit sind es nicht nur die Finanzen, sondern auch die enttäuschenden Besucherzahlen, die fehlende Resonanz, die dazu führten, dass es 2016 keinen Nase-Samschtig geben wird.
Nun, liebe Äbiker Fasnächtlerinnen und Fasnächtler: Fändet ihr es nicht schade, wenn der Nase-Samschtig endgültig, also auch über 2016 hinaus, von der Bildfläche verschwindet? Wenn die Gemeinde einen solch tollen Anlass zur Fasnachtszeit für immer verliert? Vielleicht gibt es ja ein paar Lokalpatrioten und Fasnachtsangefressene, die das nicht zulassen möchten… Kontakt: nasesamschtig@gmail.com
Stefan Jäggi





























