Das Bestatten ist kein Tabuthema

Barbara Karner-Küttel und Madlen Heer sprachen darüber, wie wichtig es ist, Abschied zu nehmen. Bild zVg.

EBIKON – «Das Sterben empfinden wir als ebenso wichtigen Teil des Lebens wie das Geborenwerden. Dem Abschied und der Trauer Zeit und Raum lassen ist unser Anliegen. Es ist wichtig, wie wir Abschied nehmen.» Mit diesen Worten, einem Statement der beiden Referentinnen Madlen Heer und Barbara Karner-Küttel von «belorma», eröffnete Theres Hirschi Emmenegger den von ihr initiierten und organisierten Informationsabend des FrauenNetzes am 13.1 Oktober im Pfarreiheim Ebikon.

Es war ein Wagnis, das Thema «Bestattung» anzusprechenn und daraus eine abendfüllende Veranstaltung zu gestalten, da wir alle ja nicht gerne an unsere Endlichkeit erinnert und mit dem Sterben und allem, was damit zusammenhängt, konfrontiert werden möchten. Und dies zudem an einem trüben, nassen Oktobertag. Doch weit gefehlt. Die zahlreich erschienenen Zuhörerinnen und Zuhörer zeigten eine grosse Offenheit diesen Fragen gegenüber, was besonders in der Diskussionsrunde zum Ausdruck kam. Dies wurde sicher auch darum möglich, weil die beiden Referentinnen sehr behutsam und empathisch in die Thematik eingeführt hatten. Bereits im Namen ihrer Bestattungsfirma «belorma» kommt dies programmatisch zum Ausdruck: «Schöne Seele». Es geht also um das, was von uns übrigbleibt, wenn wir unseren Körper verlassen müssen – um die Seele, zu der wir Sorge tragen müssen.

Es ist wichtig, wie wir Abschied nehmen.

Diese Botschaft brachten Barbara Karner-Küttel und Madlen Heer mit Bildern und Symbolen gekonnt hinüber, und man spürte das grosse Engagement, mit dem sie ihre schwierige Aufgabe angehen. Es sei dabei ganz wichtig, die Trauer wahrzunehmen, zuzulassen und auszuhalten, ihr Raum und Zeit zu geben. Abschied kann auf ganz verschiedene Art geschehen, sie muss für die Zurückgebliebenen stimmen. Die beiden Bestatterinnen versuchen dabei zu spüren, was für die Angehörigen richtig ist. Die einen verzichten auf Symbole, andere zeigen ihre Verbundenheit mit den Toten durch Grabesgaben, die sie mitgeben. So berichtete Madlen Heer von einem Knaben, der seinem Grossvater in Erinnerung an die gemeinsam im Wald verbrachte Zeit ein Taschenmesser ins Grab mitgab. Schliesslich erfuhren die Teilnehmenden auch rein technische Dinge über die Arbeit der Bestatterinnen, wie z.B. das Anmelden bei den verschiedenen Stellen, die Termine für die Abdankung, die Todesanzeigen und anderes mehr. Weitere Informationen finden sich unter www.belorma.ch. Nach mehr als zwei Stunden musste Theres Hirschi die rege Diskussion unterbrechen, und Barbara Karner-Küttel und Madlen Heer wurden mit einem herzlichen Applaus verabschiedet.

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Barbara Karner-Küttel und Madlen Heer sprachen darüber, wie wichtig es ist, Abschied zu nehmen. Bild zVg.
Barbara Karner-Küttel und Madlen Heer sprachen darüber, wie wichtig es ist, Abschied zu nehmen. Bild zVg.